HANDBALL

Es fehlten ein Quäntchen Glück und ein bisschen Cleverness

uk; 02.10.2022, 20:55 Uhr
Foto: Thomas Wirczikowski ---- Dominik Mappes hatte in der Schlusssekunde den Ausgleich auf der Hand. Seinen Wurf kratzte Göppingens Keeper Daniel Rebmann aber mit einem starken Reflex von der Linie.
HANDBALL

Es fehlten ein Quäntchen Glück und ein bisschen Cleverness

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uk; 02.10.2022, 20:55 Uhr
Gummersbach - Das Team von Gudjon Valur Sigurdsson lässt in der Schlusssekunde bei FRISCH AUF! Göppingen den Ausgleich liegen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

 

FRISCH AUF! Göppingen - VfL Gummersbach 29:28 (15:14).

 

8:2 Punkte haben dafür gesorgt, dass die gesamte Bundesliga inzwischen mit höchstem Respekt über den VfL Gummersbach spricht. So auch im Schwabenland, in dem die Oberbergischen am Sonntagnachmittag in der EWS Arena bei FA Göppingen ihr Visitenkarte abgaben.

 

"Der VfL Gummersbach spielt einen schnellen und erfrischenden Handball und steht in der Tabelle absolut verdient dort, wo er steht", adelte FA-Trainer Hartmut Mayerhoffer den Aufsteiger im Vorfeld des Traditionsduells. Mit seiner Expertise lag der schwäbische Handballfachmann indes absolut richtig , denn die Gäste lieferten sich mit den FA-Werfern eine Partie voller Dynamik und kaum fassbarer Energie. Entschieden wurde das Match krimigerecht Sekunden vor der finalen Sirene.

 

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Und das kam so: Die Hausherren liegen zu diesem Zeitpunkt hauchzart mit 29:28 in Front, der VfL aber hat einen letzten Angriff. Und tatsächlich gelingt es, den dort ortsfremden Dominik Mappes am Kreis freizuspielen, der sonst so abschlussstarke Regisseur wirft, scheitert aber an FA-Keeper Daniel Rebmann, der den linken Fuß ausfährt und die Kugel um den Pfosten bugsiert.

 

Während die heimischen Fans unter den 3700 Besuchern entzückt jubeln und die Göppinger Handballer ihren Zerberus für seine spektakuläre Tat fast erdrücken, schleichen die Gummersbacher mit hängenden Mundwinkeln vom Parkett der einstigen Hohenstaufenhalle. Man war sich in Sekundenschnelle darüber im Klaren, dass man ein Kräftemessen verloren hatte, das man beileibe nicht hatte verlieren müssen.

 

60 Minuten lang bewegte man sich jederzeit auf Augenhöhe mit den Hallenherren. Das lag unter anderem daran, dass Fabian Norsten seinem Gegenüber, Matchwinner Rebmann, nicht um ein einziges My nachstand und letztlich mit 14, oft genug überragenden Paraden, in die Statistik einging.

 

"Das tut sehr weh, weil es so unnötig war", bedauerte man im Gummersbacher Lager die Pleite, die völlig überflüssig war. Am Ende konnten die Schwaben aber auf die Unterstützung des Quäntchen Glücks setzen, das sich auf die Seite der Sieger geschlagen hatte, als es drauf ankam und die Gäste im Stich gelassen hatte. Allerdings fehlte es bei den Oberbergern nicht nur an der Hilfe des wankelmütigen Gesellens Quäntchen Glück, sondern auch an der notwendigen Brise Cleverness in der Crunchtime.

 

Noch in der 52. Minute lagen die Jungs von VfL-Trainer Goggi Sigurdsson nämlich nach bis dahin gänzlich ausgeglichenem Spielverlauf mit 24:26 in Front, ließen sich aber von den Gastgebern, die nun auf den siebten Feldspieler setzten, noch abfangen. Linkshänder David Schmidt war es letztlich, der seine Farben 18 Sekunden vor Ladenschluss ins Glück warf.

 

Beim VfL darf man aber auch nach dem traurigen Ende der Begegnung und dem Reißen der Erfolgsserie das Kreuz weiter voll durchdrücken, denn auch in der schäumenden Atmosphäre der EWS Arena bewies man in jeder Sequenz, dass man eine echte Bereicherung für die stärkste Handballliga der Welt ist.

 

Und das Quäntchen Glück wird sicherlich auch bald wieder im Oberbergischen vorbeischauen.

 

Göppingen: Marcel Schiller (7/1), Tim Kneule, David Schmidt, Kresimir Kozina (je 4), Axel Goller, Tobias Ellebaek (je 3), Gilberto Duarte, Jon Lindenchrone Andersen, Josip Sarac, Blaz Blagotinsek (je 1).

 

Gummersbach: Dominik Mappes (5/1), Lukas Blohme (5), Jonas Stüber (4), Ellidi Vidarsson, Julian Köster (je 3), Hakon Styrmisson, Miro Schluroff, Mathis Häseler (je 2), Finn Schroven, Stepan Zeman (je 1).

 

Zeitstrafen

8:8 Minuten (Blagotinsek, Ellebaek, Schiller, Duarte - Blohme, 2x Zeman, Kodrin).

 

Siebenmeter

1/1 - 1/2 (Schiller sicher - Mappes scheitert an Rebmann).

 

Zuschauer

3.700.

 

Schiedsrichter

Nils Blümel / Jörg Loppaschewski.

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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