Oberberg - Nordrheinliga: Der HC Gelpe/Strombach will in Essen die Auftaktniederlage vergessen machen - Oberliga: Nümbrecht erwartet gegen Schwarz-Rot Aachen keinen Selbstläufer - Löwen schielen auf den zweiten Sieg.

Vorschau Nordrheinliga Männer

 

TuSEM Essen II – HC Gelpe/Strombach (Sonntag, 17 Uhr).

 

Es fehlen: Leonard Viebahn (Verletzung), Eldar Starcevic (Knieverletzung).

 

In die Fehleranalyse ging es beim HC Gelpe/Strombach unter der Woche nach der 26:28-Niederlage zum Ligaauftakt im Heimspiel gegen BTB Aachen. „Wir waren sehr selbstkritisch, weil wir wissen, dass wir Phasen dieses Spiels verschlafen haben und es gewinnen konnten“, sagt Trainer Markus Murfuni. Was den Coach fast noch mehr wurmte: Die ungewohnt schwache Ausbeute seiner Außen. Nur vier von zwölf Würfen fanden ihr Ziel. „Auf der einen Seite ist es gut, dass wir uns diese Chancen erarbeiten, das gehört auch zu unserem Spielsystem. Auf der anderen Seite müssen wir dann aber auch treffen“, so Murfuni.

 

Weiter gearbeitet werden muss auch an der Abstimmung mit Amir Bostan. Dass die Integration des Bosniers, der am Dienstag 27 Jahre alt wurde, nicht von heute auf morgen funktionieren würde, war bei der Verpflichtung aber ohnehin jedem klar. Viel Arbeit in dieser Woche also für Trainer Murfuni, der am Wochenende mit seinem Team auf eine Wundertüte treffen wird. Auch TuSEM Essen II steht vor einem kompletten Umbruch. Bis auf Alexander Telohe und Spielmacher Lukas Stumpf erwartet Murfuni ein völlig anderes Team als noch in der Vorsaison: „Sie setzen vor allem auf ihre Talente aus der A-Jugend und haben auch zwei, drei Neuzugänge.“

 

An die beiden Duelle aus dem Vorjahr erinnert sich der HC-Coach nur ungern zurück. Auch damals musste man zu Saisonbeginn in den Ruhrpott und holte sich dort eine 24:34-Klatsche ab. Und auch im Heimspiel unterlagen die Oberberger mit 32:35. Ergebnisse, die Murfuni geraderücken will. Zumindest in der Vorbereitung gab es schon einen knappen 29:28-Sieg beim Panther-Cup. Gleichzeitig erwartet Murfuni aber auch eine Antwort auf das Heimspiel gegen Aachen: „Mir ist wichtig, dass die Jungs kämpferisch ans Maximum gehen. Was dann am Ende rauskommt, hängt auch immer ein wenig vom Gegner ab.“ Essen verlor sein Auftaktspiel übrigens 28:35 bei Aufsteiger Borussia Mönchengladbach.

 

Noch ungewiss ist, wie schwer die Knieverletzung von Eldar Starcevic ist, die Auswertung der MRT-Untersuchung steht noch aus. Murfuni hat allerdings „kein gutes Gefühl“. (pn)

 

Vorschau Oberliga Männer

 

SSV Nümbrecht – Schwarz-Rot Aachen (Samstag, 20 Uhr, GWN-Arena).

 

Es fehlen: Marius Euteneuer, Jens Frey, Philipp Donath, Mario Weißner, Sebastian Deilmann, Simon Schanz.

 

Manuel Seinsche hatte gewarnt: Selbstläufer würden die ersten Begegnungen der neuen Oberligarunde nicht werden. Und der Auftakt beim Pulheimer SC hat ihn bestätigt. „Spitz auf Knopf“ stand es beim ersten Saisonspiel, das die Nümbrechter schließlich mit einem Tor Vorsprung gewannen. Die Erwartungen dürften allerdings weiterhin groß sein. Hochkarätige Verpflichtungen tätigten die Nümbrechter in der Sommerpause, von denen mit Tobias Schröter, dem ehemaligem Bundesligaspieler des VfL Gummersbach, beim ersten Heimspiel der Königstransfer seinen Premierenauftritt in der GWN-Arena feiern wird.

 

„Der Druck wird von außen aufgebaut. Das finde ich auch nicht gut. Das kann auch hemmend wirken“, sagt Seinsche und tritt noch immer auf die Euphoriebremse: „Nur weil wir neue Spieler haben, heißt das nicht, dass alles sofort funktioniert. Wir müssen uns einspielen, das ist ein Prozess“, erklärt der Coach. So ganz ohne Erwartungshaltung geht es bei der Verpflichtung eines „Pepe“ Schröters allerdings auch bei ihm nicht. „Er brennt darauf, sein erstes Spiel machen zu dürfen. Wir freuen uns extrem auf ihn. Emotional und handballerisch wird er uns sehr weiterbringen“, sagt Seinsche.

 

[Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche dämpft die Erwartungshaltung.]

 

Die Nümbrechter hoffen beim ersten Heimspiel auf ein ausverkauftes Haus. Schon beim Auswärtsspiel in Pulheim waren rund 60 Nümbrechter Anhänger mitgereist. „Auch als wir mit drei Toren hinten lagen haben sie uns weiter unterstützt. Jetzt freuen wir uns, unsere Mannschaft in der eigenen Halle präsentieren zu können“, macht er sich keine Sorgen, dass wenn es gegen die Schwarz-Roten auch mal phasenweise nicht perfekt laufen sollte, die Stimmung sinken könnte. Und ein Selbstläufer dürfte es gegen die Aachener erneut nicht werden.

 

Schon in der erfolgreichen Vorsaison gehörten die Gäste mit dem MTV Köln zu den beiden Teams, die die Nümbrechter nicht besiegen konnten. Einer 27:29-Niederlage am letzten Spieltag der Hinrunde folgte ein 32:32-Unentschieden im letzten Saisonspiel. Vor allem Milan Monteiro machte dem SSV zu schaffen. Der Rückraumspieler wechselte jedoch zum BTB Aachen in die Regionalliga und stellt keine Gefahr mehr dar. Ungewissheit herrscht aber über die Spielweise des neuen Trainers Stefan Tuitje. „Ein Trainerwechsel gibt immer neue Impulse und eine neue Spielidee“, warnt Seinsche vor Überraschungen. (thg)

 

 

BTB Aachen II – HBD Löwen Oberberg (Samstag, 18 Uhr).

 

Es fehlen: Marc Erlinghagen (Aufbautraining), Till Malek (Verletzung).

 

Nicht wenige Ligaexperten erwarteten die HBD Löwen im Sommer im Tabellenkeller der Oberliga. Zumindest nach dem ersten Spieltag grüßt das Team von Maik Thiele nach dem 38:27-Auftakterfolg gegen Königsdorf aber von der Tabellenspitze. Grund zur Euphorie im Löwenlager? Fehlanzeige! „Wir wissen dieses Ergebnis schon einzuordnen. Das war eine sehr gute Leistung, müssen wir aber erst einmal bestätigen“, sagt Thiele. Königsdorfs Coach Franziskus Bleck hatte nach dem Spiel über enormes Verletzungspech während der Vorbereitung geklagt, sodass der Aufsteiger wohl erst in zwei oder drei Wochen wirklich konkurrenzfähig sei.

 

Die Löwen könnten ihre Tabellenführung sogar ausbauen. Denn: Am 2. Spieltag geht es zum zweiten Aufsteiger BTB Aachen II. Ein Spiel, „in dem wir Punkte mitnehmen könnten“, meint Thiele, der im Übergangsjahr viele positive Ergebnisse sammeln will „und dazu zähle ich auch Siege gegen die Aufsteiger“. BTB-Coach Andreas Heckhausen verlor im Sommer hingegen gleich fünf Stammspieler – drei davon wegen langwierigen Verletzungen – und steht nun vor der schwierigen Aufgabe eines nicht gewollten Umbruchs. Thiele hat sich die 22:30-Niederlage der Kaiserstädter in Rheinbach angeschaut und dabei eine sehr junge Mannschaft gesehen: „Da weiß man nicht immer, was man bekommt. Solche Teams können schnell den Kopf verlieren, aber genauso schnell auch begeistern.“

 

Die Stimmung im Löwen-Lager bezeichnet der Coach indessen als „super“: „Das war schon zum Beginn der Vorbereitung so und durch den Sieg haben wir noch zusätzliches Selbstvertrauen getankt.“ Vor allem Thorben Schneider, Marko Köster und Anthony Hudak-Domokos (Foto) auf seiner neuen Position im rechten Rückraum erhielten noch einmal ein Sonderlob. Bemerkbar mache sich auch, dass das Team mittlerweile 120 statt 90 Minuten trainiere: „Die Jungs sind absolut fit.“ (pn)