HANDBALL
Gelpe/Strombach trotzt auch Rückschlägen
Gummersbach – Die Handballerinnen des HC Gelpe/Strombach besiegen die Bundesliga-Reserve von Bayer Leverkusen – Dabei verkraften sie auch zwei verletzungsbedingte Ausfälle.
Von Thomas Giesen
HC Gelpe/Strombach – TSV Bayer Leverkusen II 28:27 (13:12).
Philipp-Jonas Wilhelm rang nach dem Abpfiff um Worte: „Ich weiß gar nicht genau, was ich sagen soll. Es war ein verrücktes und spannendes Spiel. Ich bin sehr stolz, dass die Mädels alles umgesetzt haben, was wir wollten“, erklärte der Gelpe/Strombacher Trainer. Die Gastgeberinnen waren gegen die von Ex-Nationalmannschaftstrainer der Frauen, Michael Biegler, betreute Bundesligareserve aus Leverkusen der klare Außenseiter. Zudem hatten die „Juniorelfen“ des Werksklubs mit den Gastgeberinnen noch eine Rechnung offen. Das erste Saisonspiel musste abgesagt werden, weil der HC damals eine Bitte um Verlegung nicht zustimmte und die Punkte blieben kampflos in Gummersbach.
Von einem Leistungsunterschied war allerdings nichts zu spüren. Stattdessen folgten die HC-Frauen der Marschroute Wilhelms, den Gegner mit einer aggressiven und aktiven Abwehr zu „nerven“. „Wir sind gut gestartet, haben eine sehr gute Abwehr gestellt, die Eins-gegen-Eins-Duelle gewonnen, gut verschoben und Fehler provoziert“, zählte der Coach die entscheidenden Punkte auf. Nach Ballgewinn demonstrierten die Gelpe/Strombacherinnen, dass sie auch offensiv glänzen können und trafen konstant. So gingen die Gastgeberinnen zunächst 5:2 in Führung (12.), sahen sich auf der anderen Seite aber stets einem Gegner gegenüber, der nicht locker ließ. Gleich mehrfach gelang dem HC, wegzuziehen, doch Leverkusen ließ sich nicht abschütteln.
[Denise Szakacs steuerte sechs Tore zum Sieg des HC Gelpe/Strombach gegen die Bundesliga-Reserve von Bayer Leverkusen bei.]
Zudem verloren die Gelpe/Strombacherinnen noch im ersten Durchgang Abwehrchefin im Innenblock, Marie Wlodarek, die einen Stoß auf die Nase bekam, und Merle Schreibelmayer, die ebenfalls im Innenblock agierte, wegen einer Fußverletzung. „Wir haben immer wieder Rückschläge verkraftet. Wir haben nur immer ein wenig Zeit gebraucht, um uns wieder zu fangen. Und das haben wir geschafft, weil die Mannschaft nie aufgegeben hat und alle füreinander gekämpft haben“, meinte HC-Coach Wilhelm. Über 8:8 (22.) ging es mit einem Tor Vorsprung in die Pause.
[Die Gelpe/Strombacherinnen glänzten vor allem mit einer starken Abwehrleistung (oben). Die beiden Trainer, oben HC-Coach Philipp-Jonas Wilhelm und unten Leverkusens Michael Biegler, ehemaliger Frauen-Nationaltrainer und Trainer diverser Männer-Bundesligateams, unter anderem des VfL Gummersbach, stellen in einer Auszeit ihre Mannschaften ein.]
„Wir haben dann in der zweiten Halbzeit so weitergemacht, die Ruhe bewahrt und unseren Stiefel runtergespielt“, freute sich Wilhelm, dass sein Ensemble endlich auch Konstanz auf die Platte brachte. 20:15 (39.) und 23:19 (46.) führten die Gastgeberinnen, doch ließen die Gäste in der letzten Viertelstunde auch ihre Klasse aufblitzen. Tor für Tor knabberte die Bayer-Reserve vom Vorsprung ab und glich in Minute 57 zum 26:26 aus. Denise Szakacs und Zoe Viebahn, jeweils mit ihrem sechsten Tor, stellten jedoch auf 28:26 und die Entscheidung war gefallen. „Wir haben am Schluss clever agiert und uns für die gute Leistung belohnt. Ich bin sehr glücklich. Das ist eine sehr, sehr schöne Momentaufnahme“, so Wilhelm.
HC Gelpe/Strombach: Celine Blumberg (7/2), Denise Szakacs, Zoe Viebahn (je 6), Hannah Stöcker (4), Tahnee Ranke (3/1), Nika Sterzik, Annika Frick (je 1).
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