Gummersbach - Gummersbach und der Bergische HC schenken sich in einem heißen Fight nichts - 'Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

VfL Gummersbach - Bergischer HC 37:34 (20:15).

Beim Blick auf die jüngsten Ergebnisse des BHC war man sich im Lager der Gummersbacher schnell im Klaren darüber, dass am Donnerstagabend eine durchaus knifflige Aufgabe auf die Gastgeber warten würde.  Immerhin hatten die Bergischen erst vor Wochenfrist die Füchse Berlin, einen der Topkandidaten auf den nationalen Meistertitel, klar besiegt (34:30), nachdem man am Spieltag zuvor den amtierenden Champion SC Magdeburg an den Rand einer Heimniederlage brachte und letztlich nur äußerst knapp mit 21:23 in Sachsen-Anhalt unterlag.

[Julian Köster setzt zum Wurf an.]

Am Donnerstagabend ging es in der Gummersbacher SCHWALBE arena ähnlich spannend zu und erneut gingen die BHCler punktlos vom Parkett; der heimische VfL siegte letztlich mit 37:34 (20:15). Dass die Handball-Liebhaber in der ausverkauften VfL-Heimstatt einen spektakulär-dramatischen Abend erleben würden, hatte sich allerdings schon in den intensiven Anfangsminuten abgezeichnet, in denen sich die Teams einen Schlagabtausch ohne jede Geschwindigkeitsbegrenzung lieferten.

Intensität und Highspeed-Handball blieben freilich über die gesamten 60 Minuten die Begleiter eines unglaublich umkämpften Lokalderbys. Kein Wunder, dass am Ende der Partie beide Mannschaften mit jeweils zwölf Strafminuten in den Statistiken standen. Hinzu kam eine Rote Karte für Lukas Blohme nach der Schlusssirene:  Der VfL-Rechtsaußen hatte in der letzten Aktion des Matches seinen Kontrahenten Tim Nothdurft gefoult und damit noch eine Rudelbildung zwischen den Herren in den roten und denen in den blauen Jerseys ausgelöst. Es war der Schlusspunkt unter eine Treibjagd sämtlicher Beteiligten auf die jeweils gegnerischen Muskeln und Gelenke.

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So viel Stress hätten sich Hausherren indes ersparen können, wenn sie nach starken ersten 30 Minuten und einer souveränen 20:15-Führung zur Pause auch nach Wiederanwurf auf Kurs geblieben wären.  Das geschah aber nicht: Zwar behauptete bis zu 40.Minute sogar einen Sechs-Tore-Vorsprung (25:19), doch die immer mehr aufkommende Hektik sowie die verbissen fightenden Gäste sorgten dafür, dass die Führung der Oberbergischen kontinuierlich zusammenschmolz und die Besucher aus dem Bergischen sieben Minuten vor Ladenschluss bis auf einen Treffer (31:30) herangekommen waren.

Schließlich waren es zwei überragende Paraden von VfL-Keeper Tibor Ivanisevic sowie zwei Tore von Ellidi Vidarsson und der finale Treffer von Tilen Kodrin 19 Sekunden vor Ultimo, die die VfL-Sympathisanten am Ende jubeln ließen.

[Ellidi Vidarsson erzielte in der Schlussphase zwei wichtige Tore.]

Trainerstimmen

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): "Ich bin heute sehr zufrieden. Wir hatten riesigen Respekt vor dem BHC, denn sie haben zuletzt überragende Leistungen gegen Leipzig, Magdeburg und Berlin gezeigt, das war schon beeindruckend. Es war klar, dass wir mindestens effektiv aus dem Rückraum sein mussten, um die Abwehr zu knacken. Das ist uns am Anfang gut gelungen und ich war auch über weite Strecken sehr zufrieden mit der Abwehr. In der zweiten Halbzeit hatten wir ein Problem mit unserem langen Wechsel und den Kreisläufer des BHC zu verteidigen. Es wurde dann auch eng und das Spiel hätte auch kippen können. Da hat man gesehen, wie stark der BHC ist. Wir haben uns dann wieder fangen können und waren ein, zwei Mal glücklich in Überzahl. Ich bin froh, wie die Jungs das dann gemacht haben. Dominik hat brutal die Verantwortung übernommen und in der Abwehr muss ich auch Edi, Julian, Štěpán und Tom Kiesler loben. Ich möchte mich auch bei unseren Fans für die tolle Unterstützung bedanken und freue mich, wenn sie glücklich nach Hause fahren können."

Jamal Naji (Bergischer HC): "Glückwunsch an Gummersbach zum verdienten Start-Ziel-Sieg. Sie haben sehr routiniert gespielt und hatten eine brutal hohe Effektivität im Angriff. Wir wussten, dass wir im Angriff ebenfalls effektiv arbeiten mussten. Das ist uns besonders in der ersten Halbzeit aber nicht gelungen. Wir haben dann noch einmal die Möglichkeit bekommen ranzukommen, kassieren dann aber Zwei-Minuten-Strafen, die nicht allzu clever sind. Insgesamt war es aber ein verdienter Sieg für Gummersbach."

Statistik

Gummersbach: Tibor Ivanisevic (1. bis 23. und ab 40. Minute/7 Paraden), Fabian Norsten (23. bis 39. Minute/2 Paraden); Julian Köster (3), Dominik Mappes (8/3), Tilen Kodrin (5), Ellidi Vidarsson (6), Tom Jansen (1), Lukas Blohme (8), Miro Schluroff (2), Jonas Stüber, Ole Pregler (3), Stepan Zeman (1), Mathis Häseler, Tom Kiesler

Bergischer HC: Rudeck (1. bis 19. Minute/3 Paraden), Johannesson (ab 19. Minute/6 Paraden); Beyer, Babak (3), Persson (2), Nothdurft (7), Scholtes(3), Schönningsen, Weck (5), Ladefodeg (7), Gutbrod, Nikolaisen, Gunnarsson (1), Arnesson (6/3), Stutzke

Schiedsrichter: Jörg Lopaschewski, Nils Blümel (Berlin).

Zeitstrafen: 12:12 Minuten - (Vidarsson, Zeman, Kiesler (je 2x), Blohme (3x2 und Rot) - Scholtes, Babak, Arnesson, Nicolaisen, Ladefoged, Arnesson)

Siebenmeter: 5/3 - 3/3 (Mappes und Blohme scheitern an Rudeck)

Zuschauer: 4.132 (ausverkauft)

Ergebnisse und Tabelle