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Grausiger Unfall in Wipperfürth fordert zwei Tote

ch; 17. Dec 2011, 19:40 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Keine Chancen hatte die Beifahrerin bei diesem furchtbaren Unfall. Auch der Autofahrer kam bei dem Unglück ums Leben.
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Grausiger Unfall in Wipperfürth fordert zwei Tote

ch; 17. Dec 2011, 19:40 Uhr
Wipperfürth - Bei einem Unfall am Morgen wurden der 17-jährige Fahrer und seine 14 Jahre alte Beifahrerin tödlich verletzt - 18-jähriger Insasse schwebt in Lebensgefahr - Belastender Einsatz für alle Kräfte (MIT VIDEO) (AKTUALISIERT von 15:30)
Von Christian Herse

Völlig schockiert stehen die Rettungskräfte noch immer am Ort des Geschehens. Insbesondere die jungen Feuerwehrleute starren auf das Wrack, in dem heute Morgen zwei Jugendliche ihr Leben ließen. „So ein schlimmes Unglück habe ich in den letzten Jahren nicht mehr erleben müssen“, ist auch Wehrführer Siegfried Förster noch Stunden nach dem Unfall fassungslos.

Es ist kurz nach elf Uhr, als der Renault, offenbar gesteuert von einem 17-Jährigen, auf der langen Gerade in Fahrtrichtung Wipperfürth kurz vor der Ortschaft Sassenbach nach rechts auf den Grünstreifen gerät. Beim Versuch gegenzulenken, bricht das Auto aus und schleudert über die Gegenfahrbahn. Mit hohem Tempo wickelt sich der Wagen mit der Beifahrerseite voran um einen dort stehenden Baum – eine 14-jährige Jugendliche auf dem Beifahrersitz hatte keinerlei Chance und war sofort tot. Sie wurde eingeklemmt und musste später von der Feuerwehr geborgen werden.

Bei Eintreffen am Unfallort bot sich den Rettungskräften ein chaotisches Bild. „Es gab nur einen einzigen Notruf, sodass wir erst vor Ort überhaupt wussten, was überhaupt passiert war“, schildert Förster die Situation. Der 17-Jährige lag auf der Straße und wurde reanimiert. Ihn hatten Ersthelfer bereits aus dem Auto befreit. Der 18-jähriger Mitfahrer, der scheinbar im Fondbereich saß, wurde durch den Rettungsdienst und die Feuerwehr schnellstmöglichst gerettet und auf der Straße versorgt. Während die Rettungsassistenten und der Notarzt ihn retten konnten, kam für den Fahrer jede Hilfe zu spät. Auch er verstarb noch am Unfallort.

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[Video: Andre Miebach.]

Zusätzliche Probleme bereiteten die aufgeweichten Wiesen bei den Arbeiten. „Der Rettungshubschrauber konnte nicht in der Nähe landen“, so Förster. Erst auf einem Berg fand „Christoph 3“ einen geeigneten Landeplatz, wo er den 18-Jährigen aufnehmen und in die Spezialklinik nach Köln-Merheim fliegen konnte. Sein Zustand gilt als äußerst kritisch. Notfallseelsorger Wolfgang Rick aus Engelskirchen, selbst Mitglied in der dortigen Feuerwehr, kümmerte sich im Anschluss um die Helfer. „Wenn man kommt, um zu helfen und dann so eine Situation vorfindet, tut es gut, mit jemandem im Anschluss darüber zu sprechen“, beschreibt es Förster, der sich zusammen mit Rick und den Feuerwehrleuten des eingesetzten Löschzugs Wipperfürth nach dem Einsatz im Gerätehaus noch zusammengesetzt hatte, um das Erlebte zu verarbeiten. Auch die Eltern der Verunglückten, die aus Wipperfürth stammten, werden aktuell seelsorgerisch betreut.

Die L284 war stundenlang voll gesperrt. Ein Unfallaufnahmeteam der Polizei war vor Ort, um die Spurenlage zu analysieren. Nach deren Erkenntnissen war der Wagen mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit auf feuchter Fahrbahn in der 70er Zone unterwegs.

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