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KARNEVAL
400 Kilo Dreigestirn für den Karnevalsverein
Wiehl - Die Prinzenproklamation des KVB wurde zum Triumphmarsch für Andy I., Bauer Ralf und Jungfrau Motzi.
Von Ute Sommer
Ihren Job als "Eisbrecher" zum Auftakt der Proklamation des Karnevalsvereins Bielstein (KVB) erledigten die Lollypops, als Nachwuchsschmiede der Tanzgarden gewohnt routiniert, wobei es gar kein Eis zu brechen galt, denn die Festgesellschaft in der Aula des Schulzentrums Bielstein zeigte sich von der ersten Minute an gut aufgelegt. Zu Medleys kölscher Karnevalskracher präsentierten die 18 Kinder drei ihrer vier einstudierten Sessionstänze und eroberten die Herzen des Publikums blitzmäßig mit choreografierter Lebenslust. Bei ihrer Verabschiedung zogen die drei Herren des Dreigestirns 2018/2019 als Jedi Ritter nochmals sämtliche karnevalistischen Stimmungsregister und sorgten für "ein bischen Kreislauf" im Saal.
[Bühnenprofi Bernd Stelter begeisterte mit treffsicheren Pointen und scharfem Blick auf die Nachrichtenlage.]
Als Ehrengäste begrüßte KV-Präsident Michael Becher die Vertreter der Wiehler Ratsfraktionen, den Senatspräsident Rolf Gurbat, den Chef der örtlichen Brauerei, Dr. Axel Haas, sowie Karl-Peter van der Viefen und Wolfgang Köckerling, als Vertreter des Karnevals-Regionalverbandes Rhein-Berg. In Erwartung von "Humor, Gesang und guter Unterhaltung" gab Moderator Michael Becher die Bühne frei für Karnevalsurgestein Bernd Stelter, der seit 31 Jahren in Sachen Bühnenentertainment unterwegs ist. In gewohnt scharfzüngiger Manier und mit satirischem Blick auf die Schlagzeilen 2019 zog der Comedian die Fridays for Future, Brexit, die Afd, das Wortungetüm "Annegret Kramp-Karrenbauer" und die Leichtathletik WM in Katar durch den Kakao, bei der so "zwei, drei Marathonis auch ins Ziel kamen".
Selbstkritisch hat er mit Entsorgung von Spiegeln, Personenwaagen und alten Fotos der Tatsache Rechnung getragen, dass er im fortgeschrittenen Alter "nackig nicht mehr ganz so knackig aussieht". "Wenn mich meine Frau mich früher eincremte war das erotisch, heute eher rheumatisch". Nach Zugabe der kultigen "Drei Haare auf der Brust", seinem Abgang mit Bielsteiner Blutwurst und einem Sechserpack Kölsch, steuerte der Abend mit der "Pripro" direkt auf seinen Höhepunkt zu.
[Nach bestandener "Prüfung" überreichte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker das Zepter an Prinz Andy I.]
Unter dem frenetischen Jubel des euphorisierten Narrenvolkes zogen ihre Lieblichkeit Jungfrau Motzi, die Deftigkeit Bauer Ralf und seine Herrlichkeit Prinz Andy I. mit närrischer Entourage ein, warfen Rosen, verteilten Bützchen und hielten unterm Konfettiregen gut gelaunt Hof. Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker war die Ehre vorbehalten, die "400 Kilo Dreigestirn" in Amt und Würden zu setzten, nicht ohne das Trio im Vorfeld einer kniffligen "Eignungsprüfung" zu unterziehen. Zur Musik bekannter Karnevalshits mussten die Hauptpersonen den Text liefern, eine Herausforderung, die mit stimmstarker Unterstützung des ganzen Saals, ein Kinderspiel für das Trifolium darstellte. Nach Überreichen von Zepter, Dreschflegel und Handspiegel, als Insignien der närrischen Macht, zündete dann die erste Rakete des Abends auf das neue Triumvirat.
Die neuen Tänze der Crazy Girls & Boys, vorgetragen in neuen Tanzuniformen ernteten ein dreifach, donnerndes „Bielstein Kapaaf“, bevor die fünf Kölschrocker von Hanak Lieder zum Träumen, Schunkeln und Abfeiern servierten. Herren-Unterwäschevertreter Guido Hoss klärte darüber auf, dass Rohkost nur eine billige Ausrede für Leute sei, die nicht kochen und dicke Vegetarier auch als Bio-Tonnen bezeichnet werden könnten. Die "KVB-"Raketen" und "die Tanzmäuse" setzten dem weiteren Verlauf der Veranstaltung Blau-weiße Sahnehauben auf, "de Albatrosse" hatten Kölsche-Tön im Gepäck und die Rheinland Fanfaren bliesen zum fulminanten Finale der KVB-Prinzenproklamation.
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