Waldbröl – Im Foyer des Bürgerdorfs zeigt die Künstlerin Christiane Vogel aus Morsbach die Ausstellung "raumgreifend", die im Rahmen der Reihe „Kunst im Rathaus“ am Montagabend eröffnet wurde - Bis zum 30. Oktober ist die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Rathauses mit ihren Assemblagen und Objekten zu sehen.

Zur Vernissage konnte Waldbröls Bürgermeister Peter Köster viele Gäste begrüßen und betonte, das die hohe Anzahl darauf hindeute, wie wichtig die Werke und wie interessant die Ausstellung sei. Kultur in Waldbröl finde hier im Foyer einen hervorragenden Ort - und mit dieser ersten Ausstellung wurde die Räumlichkeit sozusagen „raumgreifend“ eingenommen.

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So mit „Die Flucht der Berta H“ aus Acryl und Plexiglas auf Leinwand, mit der Christiane Vogel Viehmarktimpressionen zeigt. Entstanden 2018 beim dreitägigen Workshop „Statt Ansichten“ – ein Kunstprojekt mit Uwe Appold und oberbergischen Künstlern. Vogel war eine von 20 Künstlerinnen, die sich auf dieses Experiment eingelassen hatten. Die Exponate wurden anschließend in den leerstehenden Geschäften ausgestellt und es fand ein Stadtrundgang im Juli 2018 statt. Direkt neben der Berta: „Circle of live“. So heißt das große, runde Objekt – ein Stahlring mit einem Durchmesser von 1,50 m, auf dem Elemente angebracht sind.

[Bürgermeister Peter Köster eröffnete die erste Ausstellung im Rahmen von „Kunst im Rathaus“ – Petra Döhl-Becher gab einen Einblick in das Schaffen der Künstlerin.]

Christiane Vogel arbeitet mit Farben, Formen und Materialien. Auch bei diesem Objekt – so stehen Stahlplatten für schwierige Situationen und Probleme, Drähte symbolisieren die Wege, die der Mensch mit Versuch und Irrtum geht. Baumscheiben versinnbildlichen Menschen, die unterstützen und festen Halt geben, Acrylscheiben stehen für klare Einsichten und Entschlüsse. Auch die kleinen und großen Glücksmomente sind im „Circle of live“ leicht erkennbar, sie sind mit glitzernden Kugeln dargestellt.

Petra Döhl-Becher, Vorstandsmitglied des Waldbröler Kulturtreffs (WKT), gab eine kurze Einführung in die Ausstellung. „Christiane Vogel ist handwerklich begabt und vor Ideen sprühend“ – was auch an ihren Assemblagen und anderen Werken zu sehen sei, betonte sie. Assemblagen sind Hochreliefs oder dreidimensionale Gegenstände, die aus der Kombination verschiedener Objekte beziehungsweise Materialien entstanden sind. Vogel ist aber auch gerne mit ihrer lebensgroßen Figur Elfriede Schmitt unterwegs oder stellt Marionetten her, wie kürzlich eine für die Verabschiedung des Waldbröler Kantors Martin Kotthaus – die hatte dann auch noch die gleiche Krawatte wie er selbst bei der Feierlichkeit an.

[Im "Rad des Lebens" werden Lebensimpulse durch die Anordnung und die Art der Materialien besonders gut umgesetzt.]

Die Werke von Vogel sind immer besonders. Die Ausstellung gibt einen interessanten Einblick in ihre vielfältigen Arbeiten. Ihre Exponate heißen unter anderem „World‘s biographie“ – ein aufgeschlagenes Buch – oder „Discovery of slowness“ – ganz in Gelb mit Acryl und Kunstfell auf Leinwand und kleinen Männchen, die vor Schneckenhäusern wartend sitzen. Engelsflügel, wie bei den drei „An angles atttribute“ oder in einem satten Blau mit gelben Streifen das „When the light touches the earth“. Es lohnt sich, die Ausstellung zu besuchen. Zur Ausstellungseröffnung gab es noch ein Highlight - zwei junge Musiker und ihr grandioses Spiel: Max Kamieth am Bass und Maik Köster an der Gitarre mit jazzigen Stücken.