Wiehl - Kürzlich fand im Kulturhaus Drabenderhöhe die erste Veranstaltung der Initiative gegen das von der Stadt Wiehl geplante Gewerbegebiet in Drabenderhöhe/Brächen statt.

Rund 200 Bürger lauschten den Ausführungen des erst vor wenigen Wochen initiierten Aktionsbündnisses. Sieben inhaltliche Themenfelder gegen das Vorhaben der Stadt wurden vorgestellt darunter, wie die Bereiche Verkehr und Lärm, Landschaft und Naherholung oder auch Landwirtschaft oder Naturschutz. Vor allem der Bereich Wirtschaft und Gewerbe, eigentlich eine Domäne der Befürworter des Gewerbegebiets, zeigte, auf welch wackeligen Beinen nach Angaben des Aktionsbündnisses die Pläne der Stadt gebaut sind.

Klaus Wichelhaus zeigte auf, wie viel Verkehr voraussichtlich nicht zur nahegelegenen A4, sondern durch den Ort zu erwarten ist. Kirsten Genglawski stellte die Lage der Landwirtschaft in diesem Bereich ausführlich dar und wies darauf hin, dass der heute praktizierte Vertragsnaturschutz in landwirtschaftlichen Betrieben bei weiterem Flächenverbrauch zu Gunsten von Gewerbegebieten nicht mehr haltbar sei. Flächen müssten sodann gedüngt, Viehbesatz und Nutzungsfrequenz erhöht werden, was wiederum das Artensterben beschleunigen würde.

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Die Auswirkungen auf die nahegelegenen Quellbereiche und die entlang des Loopebachs gelegenen Flächen mit geschützten Biotopen, Naturschutz- und FFH-Schutzgebieten stellte Agrar-Ingeneurin Sandra Weißbrodt dar. Den Abschluss des Präsentationsteils bildete der Themenbereich Wirtschaft und Gewerbe. Hier wurde, basierend auf Zahlen des statistischen Bundesamtes und des Landes NRW dargestellt, dass Wiehl schon heute einen doppelt so hohen Flächenverbrauch für Gewerbeflächen habe, als die anderen oberbergischen Kommunen und auch der Bundesdurchschnitt.

Im Anschluss an eine emotionale Fragestunde, in der die Bürger ihr Unverständnis über die Pläne der Stadt äußerten, konnten sich die Anwesenden aktiv den unterschiedlichen Themengruppen an vorbereiteten Themeninseln zuwenden. Den größten Erfolg des Abends stellte nach Organisatorenangabe jedoch die Bereitschaft der Zuhörer zu einer aktiven Mitarbeit gegen das geplante Gewerbegebiet dar. Rund 150 Mitbürger bekundeten ihr Interesse an einem Mitwirken.