LOKALMIX

Über 30 Prozent mehr Arbeitslose als vor einem Jahr

Red; 30.07.2020, 12:45 Uhr
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Über 30 Prozent mehr Arbeitslose als vor einem Jahr

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Red; 30.07.2020, 12:45 Uhr
Oberberg – Arbeitslosenquote steigt auf 6,5 Prozent – 9.851 Menschen ohne Job – Seit März 2.781 Anträge auf Kurzarbeit.

Auch im Juli kam es nicht zum erhofften Umschwung auf dem Arbeitsmarkt. Erneut stieg die Arbeitslosenquote nicht nur im Oberbergischen an. Das zeigen die heute veröffentlichten Zahlen der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach. So erhöht sich die Arbeitslosenquote im Monat Juli von 6,3 auf 6,5 Prozent, zum Ausbruch der Corona-Pandemie im März lag sie noch bei 5,1 Prozent. Insgesamt suchen derzeit 9.851 Menschen im Oberbergischen einen Job (Juni: 9.505). Das sind 2.380 beziehungsweise 31,9 Prozent mehr als noch im Vorjahr. In den vergangenen vier Wochen stieg die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung um 359 (plus 8,2 Prozent) auf 4.738. Im Bereich der Grundsicherung sank sie um 13 (minus 0,3 Prozent) auf 5.113. Im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich aber jeweils um ein Plus von 1.938 Menschen (69,2 Prozent) und 442 Menschen (9,5 Prozent).

 

Im Zeitraum von März bis einschließlich 26. Juli wurden im Oberbergischen Kreis insgesamt 2.781 Anzeigen auf kinjunkturelles Kurzarbeitergeld für 42.608 Menschen bearbeitet. Das sind pro Anzeige im Schnitt etwa 15 Beschäftigte. Nicht für alle Menschen in den Anzeigen erfolge später auch tatsächlich Kurzarbeit, erklärt die Agentur für Arbeit. Auch das Ausmaß des Arbeitsausfalls pro Kopf sei aus den Anzeigen noch nicht erkennbar. Insoweit können die in den Anzeigen gemeldeten Zahlen über Personen zwar als potenzielle, nicht aber als unmittelbare Zugänge in Kurzarbeit interpretiert werden. "Es ist aber wahrscheinlich, dass in der aktuellen Krise die realisierte Kurzarbeit den in den Anzeigen genannten Personen recht nahekommt, da viele Arbeitgeber keine andere Möglichkeit haben, als die Arbeitszeit des Personals zu verkürzen“, heißt es seitens der Arbeitsagentur.

 

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„Im Juli trifft ein saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie“, so Nicole Jordy, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach. „Dies führt zu einer weiteren Erhöhung der Arbeitslosenzahlen.“ Erfreulich sei allerdings, dass die Zahl der gemeldeten Stellen in allen drei Regionen wieder steige und zum Teil nur knapp unter den Zahlen des Vorjahresmonats liege. „Letztendlich bleibt es dabei, dass die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes stark vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängt“, erklärt Jordy.

 

Die Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Agentur für Arbeit und Jobcenter im Juli 436 Stellen. Das sind 154 (plus 54,6 Prozent) mehr als im Vormonat und nur elf (minus 2,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. Aktuell sind 1.623 freie Arbeitsstellen gemeldet. Das 82 (minus 4,8 Prozent) weniger als im Juni. Gesucht werden derzeit vor allem Mitarbeiter im Handel, dem verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Zeitarbeit.

 

Einen Rückgang gibt es auch auf dem Ausbildungsmarkt. Durch die mit der Corona-Pandemie verbundenen Unsicherheiten auf Arbeitgeberseite und ausgefallenen Schulsprechstunden, bleibt sowohl die Zahl der Ausbildungsplätze als auch der Bewerber um einen Ausbildungsplatz auch im Juli hinter den Zahlen des vergangenen Jahres zurück. Insgesamt haben bislang 3.886 Bewerber um eine Ausbildungsstelle die Dienste der Agentur in Anspruch genommen. Das sind 428 (minus 9,9 Prozent) weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig wurden bis Ende Juli im Oberbergischen 1.605 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 191 (minus 10,6 Prozent) weniger als im Vorjahr. Aktuell suchen 1.538 Bewerber einen Ausbildungsplatz, dem gegenüber stehen 505 unbesetzte Stellen.

 

„Das Thema Ausbildung leidet ebenfalls unter der Pandemie“, so Jordy. Beide Seiten – Jugendliche und Unternehmen – seien verunsichert. „In diesem Jahr wird vieles anders laufen als wir es gewohnt sind. Es gibt aber auch aktuell noch vielfältige Möglichkeiten. Daher sollten sich Jugendliche unbedingt auf die offenen Stellen bewerben und Unternehmen weiter passende Auszubildende suchen“, sagt Jordy, die darauf verweist, dass auch während und nach Corona Fachkräften dringend benötigt werden.

 

Serviceangebote der Arbeitsagentur

Kontakt für Arbeitnehmer: 02202/9333 900 oder 0800 4 5555 00

Kontakt für Arbeitgeber: 0800 4 5555 20 (jeweils montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr)

www.arbeitsagentur.de/eservices

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