LOKALMIX

Die Ungewissheit hemmt die Zukunftsplanung

ls; 13.10.2021, 17:10 Uhr
Foto: Leif Schmittgen --- Sabine Schroer (li.) und Nadine Lavalle schauen in eine ungewisse Zukunft.
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Die Ungewissheit hemmt die Zukunftsplanung

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ls; 13.10.2021, 17:10 Uhr
Marienheide - Beim GHSV Wildbahn sorgt man sich um die Zukunft - Vereinsgelände könnte theoretisch zur Gewerbefläche werden.

Von Leif Schmittgen

 

Sabine Schroer, Vorsitzende des Gebrauchshundesportvereins (GHSV) Wildbahn, sorgt sich nach wie vor um die Zukunft des Geländes und damit auch um den Fortbestand der Hundeschule. 2019 hatte man im Bildungsausschuss bereits für den Verein geworben (OA berichtete). Seitdem hat sich keine Planungssicherheit für die rund 30 Vereinsmitglieder ergeben. Denn die Festsetzung des Flächennutzungsplans (FNP) weißt das Gelände aktuell als Gewerbefläche aus. Der Rat hatte nach dem ersten Beteiligungsverfahren mehrheitlich für die Änderung gestimmt.

 

Bestandsschutz hat der Verein nur bis zum Herbst 2024: Dann läuft der Pachtvertrag mit der Gemeinde aus.  „Das bedeutet aber nicht, dass auf dem Gelände zwangsläufig gebaut wird“, sagt Planungsfachbereichsleiter Christoph Dreiner. Die Gemeinde hält sich diese Option lediglich offen. Und auch wenn das Vereinsgelände dann als Gewerbefläche ausgewiesen ist, sei erst ein Bauplanungsverfahren der nächste Schritt, der einen Wegzug eventuell unumgänglich macht. Möglich sei laut Dreiner auch eine Verlängerung des Pachtvertrages. Sollte der Verein dennoch umziehen müssen, verspricht der Planer Unterstützung: „Dann werden wir uns gemeinsam nach einer geeigneten Ausweichfläche umsehen.“

 

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Außerdem berichtet Dreiner, dass die zweite Beteiligungsphase des FNP erst noch bevorstehe. „Dann kann der Verein erneut Einwände vorbringen." Mit der endgültigen und dann langfristigen Festsetzung rechnet er frühestens 2023. Der FNP schaffe lediglich eine theoretische Planungsmöglichkeit für eventuelle Bauinteressen in der Verwaltung und habe keine rechtlichen Auswirkungen. Diese treten erst bei einer konkreten Bauplanung in Kraft.

 

„Das gibt uns keine langfristige Planungssicherheit“, hält Schroer dagegen und hadert mit der ungewissen Situation. Denn ein anderes Areal zu finden, sei wegen der Gegebenheiten sehr schwer. Viele Anwohner störe die Geräuschkulisse der Hunde und Schmutz entstehe zudem, nennt die Vorsitzende nur zwei Gründe, die die Domizilsuche erschweren. Vor rund 15 Jahren hatte es bereits einen Umzug aus dem Ortsteil Straße zum heutigen Standort gegeben.

 

Damals fand man „am Schlahn“ bei Griemeringhausen  ideale Bedingungen vor. Seinerzeit als Grünfläche ausgewiesen, richtete man mehrere Trainingsplätze ein und übernahm als Schenkung der Gemeinde zwei Baracken der früheren Unterkünfte für Asylbewerber, die man in Eigenregie zum Vereinsheim und Geräteschuppen umbaute. „Die Gebäude müssten wir auf eigene Kosten entsorgen. Ein Umzug ist damit nicht mal eben möglich“, meint Schroer.

 

Größere Sorgen bereitet den Verantwortlichen aber die aus der offenen Zukunftsfrage resultierende Zurückhaltung der Mitglieder und neuer Interessenten. „Die Menschen sind vorsichtig, eines unserer langfristigen Angebote zu buchen“, sagt Hundetrainerin Nadine Lavalle. Auch bei den Vereinseintritten herrsche Stagnation - unabhängig der Coronapandemie.

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