LOKALMIX

Ein „Schatz“ für die inklusive Arbeit

ks; 27.10.2021, 16:20 Uhr
Fotos: Katharina Schmitz --- Seit Anfang des Jahres haben (v.l.) Bastian Mierzwa, Tobias Schmies, Stefan Lindner sowie Dorothee Nohn, Kerstin Krögis und Anne Skribbe als Mitglieder der „Arbeitsgruppe NINO“ an der Netzwerkplattform gearbeitet.
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Ein „Schatz“ für die inklusive Arbeit

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ks; 27.10.2021, 16:20 Uhr
Oberberg – Der „Runde Tisch für Inklusion in Oberberg“ hat seine Netzwerkplattform „NINO“ der Öffentlichkeit vorgestellt – Weitere Partner werden gesucht.

„Oft ist man in der Inklusion ein Einzelkämpfer und stoßt an unglaubliche Barrieren – auch als Mensch ohne Beeinträchtigungen“, berichtet Kerstin Krögis vom Lindlarer Jugendzentrum Horizont. Umso wichtiger sei es, Wissen und Erfahrungen zu bündeln und einander zugänglich zu machen. An dieser Stelle setzt die neue Website „NINO – Netzwerk Inklusion in Oberberg an“, welche heute der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Seit Anfang dieses Jahres arbeiten Mitglieder des „Runden Tisches für Inklusion in Oberberg“ an der Website, die nicht nur durch ihre Informationen, sondern vor allem durch ihren barrierefreien Zugang besticht – denn auch im Netz sind diverse Inhalte für Menschen mit Beeinträchtigungen häufig unerreichbar.

 

[Anne Skribbe (l.) und Dorothee Nohn von der Servicestelle für außerschulische Inklusion hoffen auf weitere Netzwerkpartner.]

 

„Viele Leute mit Einschränkungen können trotz ihrer Hilfsmittel oftmals nur öffentlich-rechtliche Internetseiten auslesen“, weiß Dorothee Nohn von der Servicestelle für außerschulische Inklusion in Lindlar. Ob aufgrund einer Sehschwäche, eines Schlaganfalls oder auch, weil Personen Schwierigkeiten mit der Sprache haben: standardmäßige Seiten seien vielfach so programmiert, dass sie eine digitale Barriere darstellten. Angelehnt an das Behindertengleichstellungsgesetz ist die Netzwerkplattform „NINO“ so programmiert worden, dass alle möglichen Eingabewege funktionierten. So lässt sich die Website auch über eine Mundmaus sowie per Blickkontakt bedienen.

 

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Mit einer Summe von 7.000 Euro wurde das Projekt bereits von der Kämpgen-Stiftung gefördert. Alle Standards einer barrierefreien Website würde die Plattform jedoch noch nicht erfüllen, denn die Entwicklung und Umsetzung koste nicht nur Zeit, sondern vor allem Geld. „Nicht jeder kann alle Bereiche der Website gleich nutzen, aber jeder Besucher kann an alle Informationen kommen“, erklärt Nohn und ergänzt, dass die Plattform sich stetig weiterentwickeln soll – nicht zuletzt im Hinblick auf weitere Netzwerkpartner im Oberbergischen, zu denen unter anderem der Kreissportbund, die Biologische Station und die Lebenshilfe zählen.

 

Vor vier Jahren wurde die Servicestelle für außerschulische Inklusion ins Leben gerufen. „Damals gab es kaum inklusive Projekte oder Initiativen“, erinnert sich Anne Skribbe. Doch der Bedarf sei groß: „Viele Betroffene und deren Familien leben in Parallelwelten und damit in separaten Systemen. Es gibt kein Miteinander.“ Oberstes Ziel sei deshalb, jedem Menschen eine selbstbestimmte Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Einzelne Projekte bezeichnet Skribbe als Leuchttürme, doch die Strukturen würden langsam wachsen. „Für die inklusive Arbeit ist die Plattform ein Schatz“, ist Krögis überzeugt.

 

[Aktuell kommen 24 Akteure aus dem Oberbergischen am „Runden Tisch“ zusammen.]

 

Auf Initiative der Servicestelle und des Inklusionsbeauftragen des Oberbergischen Kreises Tobias Schmies wurde der „Runde Tisch für Inklusion im Oberbergischen Kreis“ 2019 ins Leben gerufen. Seitdem treffen sich die Mitglieder dreimal im Jahr, um sich mit Themen wie Teilhabe und Barrierefreiheit zu befassen. Das nächste Treffen des „Runden Tisches“ findet am Freitag, 19. November, um 9 Uhr, digital statt. „Das offene Forum ist für alle da, auch wenn man nur zuhören möchte“, sagt Schmies. Weitere Informationen können unter Tel.: 02266/46 40 160 sowie per Mail an dorothee.nohn@kja-lro.de erfragt werden.

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