LOKALMIX

Impfpflichtgegner bekommen am Montag Gegenwind

lw; 21.01.2022, 13:33 Uhr
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Foto: Lars Weber.
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Impfpflichtgegner bekommen am Montag Gegenwind

lw; 21.01.2022, 13:33 Uhr
Gummersbach – Die Linke Oberberg hat eine Kundgebung bei der Polizei angekündigt – Auch die Gruppe „Gesundheitswesen Oberberg“ hat wieder eine Versammlung gemeldet (AKTUALISIERT).

Von Lars Weber

 

Nachdem es in der vergangenen Woche zu einer unangemeldeten Versammlung der Impfpflichtgegner in der Gummersbacher Innenstadt kam, sind die Vorzeichen für den kommenden Montag im Moment komplett andere: Zum einen hat das „Gesundheitswesen Oberberg“ wieder einen Aufzug bei der Polizei angemeldet. Damit sind sie nun aber nicht mehr allein. So hat sich nun auch Die Linke Oberberg dazu entschlossen, einen Gegen-Protest zu starten.

 

Kreisverbandssprecher Jan Köstering bestätigte auf Nachfrage die Anmeldung. „Wir haben uns aufgrund der Corona-Situation lange schwer damit getan, einen Protest anzumelden. Gerade weil die Zahlen im Moment auch so stark steigen“, sagt er. Zwei Dinge hätten den Vorstand zum Umdenken gebracht: „Nach vergangenem Montag mussten wir was tun. Bei der unangemeldeten Versammlung wurde den Gegnern komplett die Straße überlassen“. Dabei, so meint Köstering, würde die rechte Szene immer stärker unter den Teilnehmer vertreten sein. Er verweist dabei auch auf die Ermittlungen des Staatsschutzes gegen einen Telegram-Kanal, in dem auch Protestler aktiv seien. Sowohl die Resolution, die der Kreistag im vergangenen Jahr verabschiedet hatte als auch die Gummersbacher Erklärung, seien gute Mittel des Protestes. „Sie reichen aber nicht mehr aus.“

 

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Einen Demonstrationszug durch die Stadt wird es aber nicht geben. „Wir werden eine Kundgebung veranstalten.“ Das Motto lautet "Solidarität! Für Demokratie und Rücksichtnahme in der Pandemie". Die Versammlung soll auf dem Platz vor dem Bergischen Hof auf der Kaiserstraße stattfinden – also in direkter Nähe zum dortigen Impfzentrum. Köstering rechnet zunächst mit 50 Teilnehmern. Er geht davon aus, dass sich alle Teilnehmer natürlich an Maskenpflicht und Abstandsgebot halten (Hier gibt es den Aufruf im Wortlaut).

 

Mit dem Standort am Impfzentrum kommen sich die Demonstranten nicht unmittelbar in die Quere. Der Zug der Gruppe „Gesundheitswesen Oberberg“, die erneut gegen die Impfpflicht im medizinischen Bereich protestieren, wird aber in Sichtweite sein, wenn er von der Kaiserstraße in die Alte Rathausstraße einbiegt. Laut Polizei erwarten die Veranstalter 1.300 Menschen. Es liefen die Kooperationsgespräche.  

 

An den Auflagen, die die Veranstalter in der vergangenen Woche aber nicht erfüllen konnten oder wollten, hat sich nichts geändert. Ab 750 Teilnehmern gilt laut der Coronaschutzverordnung Maskenpflicht, das Abstandsgebot und die 3G-Regelung, die es mindestens stichprobenartig zu kontrollieren gilt. Dafür müssen ausreichend Ordner bestellt werden.

 

Damit diese Richtlinien für die Veranstalter klar umrissen sind, hat die Stadt Gummersbach eine Verfügung erstellt, wie Bürgermeister Frank Helmenstein auf Nachfrage erklärt. In dieser wird zum Beispiel das Thema Stichproben durch die Ordner geklärt, die vor Ort vom Ordnungsamt kontrolliert werden sollen. Außerdem werde in der Verfügung auch noch einmal die Zugroute und deren Start- und Endpunkt umrissen mit dem Ziel, das Nadelöhr Kampgasse zu vermeiden.

 

Helmenstein ist es wichtig, dass besonders die Gefahr für unbeteiligte Dritte minimiert wird (OA berichtete). Er macht daher auch keinen Hehl daraus, dass ihm eine andere Route, die nicht zur Geschäftszeit durch Kaiser- und Hindenburgstraße führt, lieber gewesen wäre. Gerade jetzt, wo die hochansteckende Omikron-Variante auf dem Vormarsch ist, gehe es sehr schnell mit einer Ansteckung,so das Stadtoberhaupt. Abgesehen davon gebe es immer eine Gefahr, wenn sich 1.300 Menschen durch eine frequentierte Fußgängerzone bewegen. „Aber wir müssen eben mit dem Rahmen arbeiten, der uns rechtlich vorgegeben ist.“  

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