LOKALMIX

Seit 40 Jahren Ausflugsziel für alle Generationen

ls; 31.08.2021, 13:30 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Die Tierparkchefs Dr. Werner und Ludger Schmidt (stehend) freuten sich gestern über eine volle Indoorhalle zur Feierstunde.
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Seit 40 Jahren Ausflugsziel für alle Generationen

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ls; 31.08.2021, 13:30 Uhr
Reichshof - Im Eckenhagener Affen- und Vogelpark wurde gestern Geburtstag gefeiert - Viele Weggefährten gratulierten.

Von Leif Schmittgen

 

Als Dr. Werner Schmidt am 1. Mai 1981 den Vogelpark in Eckenhagen eröffnete, waren viele Planungsgespräche mit Politikern vorausgegangen. Eigentlich war eine Fläche im Wiehler Stadtgebiet vorgesehen, der Standort in Reichshof-Eckenhagen erschien als geeigneter und erwies sich für die Betreiberfamilie Schmidt schließlich als Glücksgriff - bis heute. Viele ehemalige und aktuelle Weggefährten und Unterstützer des Vorhabens waren gestern in die Indoorhalle gekommen, um der Inhaberfamilie und den Mitarbeitern zum 40. Geburtstag zu gratulieren.  Die Coronakrise hatte eine termingenaue Feier zunichte gemacht.

 

[Dr. Werner Schmidt verwirklichte  am 1. Mai 1981 seinen Lebenstraum und leitet bis heute die Geschicke im Affen- und Vogelpark.]

 

Zunächst gab es einen Rückblick in die Kindheit vom heutigen Juniorchef Ludger Schmidt, der vor 20 Jahren mit in die Geschäftsführung einstieg. Gemeinsam mit seiner Schwester Verena sei er wohl behütet aufgewachsen und schon früh mit den Tieren in Kontakt getreten: „Ein Highlight war für mich das Aufziehen und Behüten der Tiere“. Schon früh war für ihn deshalb der Weg geebnet, Veterinärmedizin zu studieren. Heute ist er unter anderem als Tierarzt für die Gesundheit der Parkbewohner zuständig.

 

Allerdings verlief der Aufstieg des Unternehmens zu einer der heute größten Touristenattraktionen im Oberbergischen Kreis nicht immer barrierefrei: Werner Schmidt erinnerte an den Brand der Indoorhalle 2003, das Kinderparadies wurde Raub der Flammen, es entstand ein Millionenschaden, nach nur elf Monaten wurde die neue Halle aus Metall eröffnet. Kurz darauf sorgte die lange gesperrte Wiehltalbrücke - damals hatte auf der A 4 ein brennender Lastwagen nach einem Unfall für Schäden in der Konstruktion gesorgt - für enormen Umsatzeinbruch in dem damals schon überregional bekannten Park.

 

[Ludger Schmidt und seine Schwester Verena Nijssen stießen zum Geburtstag an. Vielleicht steht mit Samuel - dem Sohn des Juniorchefs - schon die nächste Generation in den Startlöchern.]

 

Einen Schub nach vorne brachte aber die Hinweisbeschilderung an der A4: „Der damalige NRW-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement hat sich sehr für uns eingesetzt“, erinnerte sich Werner Schmidt an seine Kontakte auch in höchste politische Kreise. Ohne diese Unterstützung wäre die positive Entwicklung zum heute größten privatgeführten Zoo in Nordrhein-Westfalen nicht möglich gewesen. Zwar hat jüngst die Coronakrise erneut für finanzielle Sorgen bei der Familie Schmidt gesorgt, vor Investitionen war man trotzdem nie bange.  "Wir sind finanziell auf uns allein gestellt und werden nicht wie viele andere Zoos subventioniert", so Werner Schmidt. Eintrittspreise mussten deswegen für geplante Veränderungen angepasst werden, sie wurden von den Besuchern aber immer akzeptiert.

 

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Dass Ende der 1980-er Jahre auch Affen in den damaligen Vogelpark einzogen, war zunächst keine Selbstverständlichkeit. „Die stinken doch“, war Ludger Schmidts Argument gegen die Anschaffung. Nach dem Besuch eines anderen Parks zeigte sich der heutige Juniorchef aber geläutert und kann sich heute kein Dasein ohne die Berber- und Totenkopfäffchen mehr vorstellen. Sie gehören mittlerweile zu den beliebtesten Attraktionen auf dem Gelände.

 

Zudem stehen heute zahlreiche eigens konzipierte und immer vorab selbstgetestete Fahrgeschäfte auf dem Gelände, Abenteuerspielplatz, Grillhütten und verschiedene Gärten sorgen zudem für eine Attraktivitätssteigerung für alle Generationen. „Die Interessen der gesamten Familie wurden auf dem Gelände verwirklicht“, verriet der Seniorchef eine der Erfolgsstrategien. Aber auch die Mitarbeiter bekamen lobende Worte aus der Chefetage: „Sie alle gehören zur großen Parkfamilie und sind mit viel Engagement dabei“, sagte Werner Schmidt.

 

Gästestimmen

 

„Der Park ist für mich erstes Ausflugsziel mit meinen Kindern und Enkeln“, sagte Vizelandrat Prof. Dr. Friedrich Wilke in seinem Grußwort. Ex-Landrat Hagen Jobi ergänzte, dass man viel Geschick beim Zusammenbringen von Groß und Klein bewiesen habe. Den Mut, ein solches Angebot für alle zu schaffen, lobte auch Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies. Sein Amtsvorgänger Gregor Rolland sprach von einer „grandiosen Zeit“ in 24-jähriger Zusammenarbeit bis 2010 und lobte den „anerkannten Wissenschaftler“ Dr. Werner Schmidt für sein hervorragendes Händchen beim Tierwohl, sein unternehmerisches Geschick, gepaart mit dem richtigen Spürsinn für gesellschaftliche Veränderungen.

 

 

„Sie haben den Mut trotz Widrigkeiten nie verloren“, würdigte Bundestagsabgeordneter Dr. Carsten Brodesser das Handeln der Familie, zudem gab es anerkennende Grußworte von Bodo Löttgen, CDU Fraktionschef im NRW-Landtag und dem ehemaligen Oberkreisdirektor Heribert Rohr. Etliche Tierparkvertreter aus ganz Deutschland und weitere Gratulanten aus Politik und Gesellschaft und Freundeskreis standen zudem auf der Gästeliste.

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