LOKALMIX

Staupe-Risiko steigt auch im Oberbergischen

Red; 13.04.2023, 13:50 Uhr
Foto: pasja1000 auf Pixabay --- Gesunde Hunde können sich über Kontakt mit Ausscheidungen, Nasen- und Augenausfluss oder Speichel infizierter Tiere anstecken.
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Staupe-Risiko steigt auch im Oberbergischen

Red; 13.04.2023, 13:50 Uhr
Oberberg – Bürger melden laut Kreisverwaltung vermehrt Sichtungen von verhaltensauffälligen Füchsen – Um Tollwut handelt es sich nicht, dennoch ist Vorsicht geboten.

Füchse nähern sich dem Menschen, haben offensichtlich ihre natürliche Scheu verloren und zeigen ungewöhnliches Verhalten. Durch Hunde oder Lärm lassen sie sich nicht vertreiben. Auch viele Oberberger haben diese Beobachtungen gemacht und bei der Kreisverwaltung nachgefragt, ob die Tiere tollwütig sind. Die Antwort lautet nein. „Meist handelt es sich bei den auffälligen Füchsen um Tiere, die an einer Staupeinfektion leiden“, beruhigt Dr. Stefan Kohler, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamts. Seinen Angaben zufolge ist Deutschland seit 2008 tollwutfrei.

 

2022 seien elf Füchse untersucht worden, bei sieben wurde das Staupevirus nachgewiesen. Ebenso bei einem Waschbären. Der Erreger, der bei Wild- und Haustieren auftreten kann, ist hochansteckend, für Menschen aber ungefährlich. Zu den Symptomen bei infizierten Tieren gehören laut Dr. Kohler Erkrankungen der Atemwege, des Magen-Darm-Traktes und des Nervensystems. Häufig verläuft die Krankheit tödlich.

 

Obwohl das Auftreten der Staupe in der Vergangenheit durch Schutzimpfungen erheblich verringert werden konnte, werde nun europaweit eine Zunahme von Fällen bei Hunden, die sich in der freien Natur anstecken können, beobachtet. Dies sei unter anderem auf die fehlende Bereitschaft der Halter, ihre Hunde impfen zu lassen, aber auch den zunehmenden Ankauf von nicht ungeimpften oder infizierten Vierbeinern aus dem Ausland zurückzuführen. Dabei bietet der prophylaktische „Pieks“ im jungen Alter den einzigen wirksamen Schutz gegen die Staupe. Bei älteren Hunden sollte die Impfung spätestens alle drei Jahre aufgefrischt werden, empfiehlt Dr. Kohler.

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