MARIENHEIDE

Floriansjünger freuen sich über neues Schmuckstück

ad; 22.09.2024, 10:17 Uhr
Fotos: Astrid Deckers --- Der Anbau am Gerätehaus in Kalsbach wurde gestern offiziell eingeweiht.
MARIENHEIDE

Floriansjünger freuen sich über neues Schmuckstück

ad; 22.09.2024, 10:17 Uhr
Marienheide – Der Anbau des Feuerwehrgerätehauses Kalsbach wurde offiziell eingeweiht - Viele Gäste beim offziellen Festakt.

Von Astrid Deckers

 

Am Samstag wurde der 2,4 Millionen Euro teure Anbau am Feuerwehrhaus in Kalsbach offiziell übergeben und gemeinsam mit der Bevölkerung und geladenen Gästen gebührend gefeiert.  Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg eröffnete die Festreden und freute sich über das Erscheinen von Vertretern aus Politik, Rat und Verwaltung, befreundeter Feuerwehren aus Nachbargemeinden, Hilfs- und Rettungsorganisationen, der Sparkasse und der Volks- und Raiffeisenbank, der beteiligten Baufirmen und Handwerker und begrüßte insbesondere den Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Brodesser.

 

Der NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Ina Scharrenbach wünschte er baldige Genesung. Sie habe ihre Teilnahme eine Stunde zuvor krankheitsbedingt absagen müssen. Mit einem Augenzwinkern stellte Meisenberg fest, dass selbst Feuerwehrkameraden aus dem benachbarten, sauerländischen „Ausland“ den Weg nach Kalsbach gefunden hätten. In seinen Ausführungen ging Meisenberg auf die während der Bauphase um 50 Prozent gestiegenen Baukosten ein, die zum Endpreis von 2,4 Millionen Euro geführt hätten. Zum Baubeginn 2022 seien teils mehrfache Ausschreibungen nötig gewesen, da es keine Angebote seitens der Baufirmen gegeben hätte. Der zu diesem Zeitpunkt gerade begonnene Ukraine-Krieg hätte dazu geführt, dass den Bau- und Handwerksbetrieben weder verlässliche Informationen zu Materialkosten noch zu exakten Lieferterminen für Baumaterialien vorlagen.

 

[Bürgermeister Stefan Meisenberg übergibt den symbolischen Schlüssel an Gemeindebrandinspektor Frank Hartkopf (re.).]

 

Umso mehr freue er sich, dass das Projekt nunmehr abgeschlossen und der Schutz der Bevölkerung in den knapp 20 Nachbarortschaften durch die Löschgruppe Kalsbach gesichert sei. Meisenberg beendete seinen Vortrag mit der offiziellen Übergabe des „Anbauschlüssels“ an Gemeindebrandinspektor Frank Hartkopf, nachdem er die Anwesenden informiert hatte, dass es ihm erfolgreich gelungen sei, den für den Rathaussturm an Karneval vorgesehenen Schlüssel, Zweck zu entfremden.

 

Als Leiter der Feuerwehr Marienheide führte Hartkopf aus, wie dankbar er für den gelungenen Anbau sei. Weder die Durchfahrtshöhe noch die Stellplatzgröße des in die Jahre gekommenen Feuerwehrhauses hätten zuvor der heutigen Norm der Einsatzfahrzeuge entsprochen, es hätte keinen Luftabzug gegeben und auch notwendige Büroräume seien unter anderem nicht vorhanden gewesen. Nunmehr präsentiere sich das um 350 Quadratmeter vergrößerte Feuerwehrhaus einsatztechnisch für die nächsten Jahre und die anstehenden Aufgaben gerüstet.

 

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Zum Schluss reichte Hartkopf den symbolischen Schlüssel an den Einheitsführer der Löschgruppe Kalsbach, Brandoberinspektor Bastian Lemmer, und dessen Stellvertreter, Brandinspektor Guido Menz, weiter. Die beiden bedankten sich, ebenso wie ihre Vor- und Nachredner bei allen Mitgliedern aus Rat und Verwaltung, Bau- und Handwerksbetrieben, Feuerwehrkameraden und allen anderen beteiligten Personen und Unternehmen, die den Anbau ermöglicht hätten.

 

[Stolz präsentieren Bastian Lemmer und sein Stellvertreter Guido Menz den Schlüssel.]

 

Das emotionalste Highlight des Tages folgte, nachdem Lemmer und Menz (wie zuvor schon ihre Vorredner) Gemeindebrandinspektor Carsten Fuhr für dessen herausragenden Leistungen während der Anbaumaßnahme gelobt hatten Fuhr, seines Zeichens stellvertretender Leiter der Feuerwehr Marienheide, hatte sich während der Bauphase die „Bauleitung annektiert“ und „zur Erleichterung aller Verantwortlichen Probleme gelöst, die noch gar nicht als solche erkannt worden waren“ (Meisenberg). Dem sichtlich bewegten und überraschten Fuhr wurde das Feuerwehrehrenkreuz in Bronze verliehen. Bürgermeister Meisenberg hatte noch eine Urkunde der Stadt mit der Ernennung zum „ehrenamtlichen Bauleiter“ für alle kommenden Projekte im Gepäck.

 

Fuhr bedankte sich in seiner Ansprache bei allen Kameraden, die in der 27-monatigen Bauphase im laufenden Betrieb die Einsatzbereitschaft erfolgreich aufrechterhalten hätten. Ein besonderer Dank gelte seiner Frau Sandra, die zugunsten des Bauprojekts auf den Sommerurlaub verzichtet hatte und ihm stets den „Rücken frei“ gehalten habe. Ferner hob er die Privatspender hervor, die 45.000 Euro zur Bausumme beigesteuert hätten. Seine Rede beendete er mit der Bitte an alle Mitbürger, ein klares „Nein“ zur Gewalt gegen Einsatzkräfte zu äußern und zu leben. Sei es bei körperlicher, verbaler oder anonymer Gewalt via Social Media. Unter anhaltendem Applaus verließ Fuhr das Rednerpult, bevor weitere Grußworte folgten.

 

Musikalisch umrahmt wurde der offizielle Teil der Einweihung stimmungsvoll vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Marienheide, der 2025 sein 150-jähriges Bestehen feiert. Im Anschluss an den Kommers gab es ein Familienfest mit Kinderschminken und Hüpfburg sowie am Abend eine Riesenparty mit DJ Passi für Jung und Alt.

 

Bürgermeister Meisenberg fasste abseits der Bühne zusammen: Mit 250.000 Euro aus einem Fördertopf des Landes und erheblichen eigenen Mitteln sei es gelungen, die im Brandschutzbedarfsplan geforderten acht Minuten Eintreffzeit der Feuerwehr am Unglücksort sicherzustellen. Auf der Bühne meinte er: „Wir hatten ein Ziel und wir haben es erreicht.“

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