BLAULICHT
Tag der offenen Tür mit Fahrzeugübergabe im Doppelpack
Engelskirchen – Im Rahmen eines Tages für die ganze Familie weihte der Löschzug Ründeroth zwei neue Fahrzeuge ein - Eines davon wurde von der Gemeinde beschafft, das andere stellt der Bund für den Zivilschutz als Dauerleihgabe zur Verfügung.
Von Michael Gauger
Knapp zwei Wochen nach der Maikirmes durfte man in der "Perle des Aggertals" wieder feiern. Der Löschzug Ründeroth der Freiwilligen Feuerwehr Engelskirchen, mitten im Ort beheimatet, hatte zum "Tag der offenen Tür" eingeladen - und viele Menschen statteten den Kameraden am Sonntagmittag einen Besuch ab.
[Bürgermeister Dr. Gero Karthaus (li.) und Kreisbrandmeister Julian Seeger übergaben jeweils ein Fahrzeug an die Einheit Ründeroth.]
Neben der offiziellen Einsegnung und Indienststellung zweier Neuzugänge im Fuhrpark bot das Rahmenprogramm eine große Ausstellung unter anderem mit einem Flugfeldlöschfahrzeug der Bundeswehr sowie die Möglichkeit, im Krankorb eines Mobilkrans auf 60 Meter Höhe zu fahren und den Blick über den Ort schweifen zu lassen.
Löschzugführer Guido Lemmer nutzte bei der offiziellen Begrüßung die Gelegenheit, „Danke“ zu sagen, und gab unter anderem einen Einblick über den organisatorischen Aufwand einer solchen Beschaffung, bei der schnell mal 800 Stunden ehrenamtlicher Arbeit zusammenkommen. Zumal neben der Beladung nach Norm noch der eine oder andere Extrawunsch, wie etwa ein größerer Wasservorrat von 3.000 Litern, erfüllt werden musste.
Bürgermeister Dr. Gero Karthaus sagte, dass die Gemeinde für das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) über 620.000 Euro ausgegeben hat. Vor allem die Tatsache, dass neben den klassischen Löscheinsätzen die technischen Hilfeleistungen (Verkehrsunfälle, Türöffnungen, umgestürzte Bäume) stark zugenommen habe, erkläre die komplexe Beladung dieser Fahrzeugart.
[Viel Abwechslung wurde zur Kaffeezeit am Gerätehaus mitten im Ort geboten.]
Das LF 20KatS (Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz), das der Bund in sehr großer Stückzahl den Städten und Kommunen zur Verfügung stellt und vor geraumer Zeit in Bonn abgeholt werden konnte, stellte Kreisbrandmeister Julian Seeger vor. Gerade der Zivilschutz sei eine immer größere Aufgabe für die Feuerwehr und weitere Hilfsorganisationen, berichtete er. Die entsprechenden Einweisungen und Schulungen sind mittlerweile beendet, beide Fahrzeuge befinden sich bereits seit geraumer Zeit im Einsatz, berichtete Engelskirchens Wehrleiter Thomas Krimmel.
Für den kirchlichen Segen zeichneten Prädikantin Annelie Adolphs und Kreisdechant Christoph Bersch verantwortlich. Während Bersch die Autos weihte, überreichte Adolphs zwei kleine Schutzengel für den jeweiligen Fahrzeugschlüssel.
Viel Andrang herrschte am Nachmittag an den ausgestellten Fahrzeugen sowie bei diversen Vorführungen. So konnten die Gäste einer Türöffnung mit Halligan-Tool und Muskelkraft oder speziellen Hydraulikgeräten beiwohnen. Aber auch das Imbiss- und Kuchenangebot sowie das Kinderschminken und die Hüpfburgen für die Jüngsten standen in der Gunst der Besucher sehr weit oben.
Fahrzeugdaten HLF 20
Allgemein: MAN mit 320 PS und einem Gesamtgewicht von 18 Tonnen/Feuerwehraufbau von Rosenbauer
Besatzung: 9 Personen
Zur Ausstattung gehören unter anderem: Heckwarneinrichtung, Bullhorn, Lichtmast, 3.000 Liter Wassertank, Dachmonitor und Pump & Roll-Einrichtung (Wasserabgabe während der Fahrt bis 30 km/h, Stromerzeuger, Steckleiter, Tauchpumpen und Motorsägen
Fahrzeugdaten LF 20KatS
Allgemein: Allrad-Fahrgestell von Mercedes Benz (Atego 1327 AF) mit 270 PS und einem Gesamtgewicht von 13,5 Tonnen/Feuerwehraufbau der Firma Empl
Besatzung: 9 Personen
Zur Ausstattung gehören unter anderem: 1.000 Liter Wassertank, Tragkraftspritze, Stromerzeuger, Atemschutzgeräte, Druckschläuche C, B und D, Schlauchtragekörbe B und C, Tragekorb Waldbrand, Flutlichtstrahler, aufklappbarer Lichtmast, Tauchmotorpumpe, ABC-Pulver- sowie CO2-Löscher, 5.000 Liter Faltbehälter, Halligan-Tool
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