SOZIALES

Mehr Familien nehmen Hilfen des Schulpsychologischen Dienstes in Anspruch

Red; 02.07.2019, 12:32 Uhr
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Foto: OBK --- Das Team des Schulpsychologischen Dienstes des Oberbergischen Kreises (v.li.): Kirsten Ritterswürden, Schulpsychologin; Marthe Barbe, Schulpsychologin; Bernd Christ, leitender Schulpsychologe; Claudia Parussel, Teamassistentin; Marianne Haupt, Schulpsychologin; Patricia Aengenvoort, Schulpsychologin; Dr. Jana Schrage, Schulpsychologin.
SOZIALES

Mehr Familien nehmen Hilfen des Schulpsychologischen Dienstes in Anspruch

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Red; 02.07.2019, 12:32 Uhr
Oberberg - Der Jahresbericht des Schulpsychologischen Dienstes des Oberbergischen Kreises gibt Einblicke in Unterstützungsangebote.

Knapp 200 Kinder und ihre Familien haben in 2018 Hilfen des Schulpsychologischen Dienstes in Anspruch genommen. Im Vergleich zum Vorjahr (170 Familien) ist das ein Anstieg. Die Leistungen bei den sogenannten Systemberatungen sind ebenfalls leicht angestiegen auf 823 (im Vorjahr: 808). In der Systemberatung werden Lehrkräfte, Schulmitarbeiter und ganze Schulen unterstützt.

 

"Der Umgang mit Gewalt und unangemessenes Verhalten von Schülerinnen und Schülern steht zunehmend im Zentrum unserer Arbeit", sagt Bernd Christ, Leiter des Schulpsychologischen Dienstes. Entsprechend des steigenden Bedarfs wurde die Zahl der Fortbildungs- und Supervisionsveranstaltungen, unter anderem in Lehrerkollegien, um mehr als ein Fünftel im Oberbergischen Kreis erhöht. Das geht aus dem Jahresbericht für 2018 hervor, in dem Unterstützungsangebote im Bereich der Gewaltprävention in den Vordergrund gerückt sind.

 

Gerade in diesem Bereich wird es immer wichtiger, Lehrkräfte, Schulen und Familien in der Erziehung und Beratung der Kinder und Jugendlichen zu helfen. "Die Gewalteinflüsse, die auf Kinder nicht zuletzt durch die mediale Umwelt einwirken, werden immer vielfältiger. Teilweise kommen wir Erwachsene da gar nicht mehr mit. Im Bereich der digitalen Welt wissen wir vieles gar nicht und gewaltfördernde Inhalte entziehen sich häufig unserer Kontrolle“, sagt Bernd Christ.

 

Deshalb arbeitet der Schulpsychologische Dienst zum Beispiel bei der Ausbildung von Medienbegleitern und Medienbegleiterinnen mit. Dabei werden Jugendliche der weiterführenden Schulen ausbildet, ihren jüngeren Mitschülern wichtige Hinweise zur Nutzung der sozialen Medien zu geben und ihnen zu medialen Fragen und Problemen zur Verfügung zu stehen. Lehrkräfte im Umgang mit Pädagogischen Grenzsituationen zu schulen oder auch mithilfe von verschiedenen Deeskalationsstrategien potenziell gewalttätige Situationen zu entschärfen, war eines der wichtigen Themen im Jahr 2018, wie Bernd Christ an einem Fallbeispiel verdeutlicht.

 

"Der 17-jährige Sven steigert sich in einem Streit in unkontrollierte Wut hinein, reißt einen Stuhl hoch und geht auf andere Schüler los. Die meisten Schulkollegen bekommen Angst, manche schreien los, zwei zücken ihr Smartphone. Um in solchen Ausnahmesituationen angemessen als Lehrkraft handeln zu können, raten wir bereits im Vorfeld sogenannte Notfallpläne im Kollegium zu erarbeiten. Absprachen sollten mit Konsens im Gesamtkollegium getroffen werden. Handlungsalternativen sollten eingeübt werden", empfiehlt Bernd Christ.

 

Der Leiter des Schulpsychologischen Dienstes des Oberbergischen Kreises und sein Team hoffen und wünschen sich für die Zukunft, dass es mit ihrer fachlichen Unterstützung möglichst vielen Schulen im Oberbergischen gelingen wird, ihre gewaltpräventive Arbeit weiter auszubauen, um damit so manche Gewalttätigkeit an Schulen zu verhindern.

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