SPORT

Dem Amateursport droht die nächste Zwangspause

Red; 19.11.2021, 13:10 Uhr
Archivfoto: Eine Maskenpflicht besteht zwar nicht, die gestern beschlossenen Corona-Regeln werden aber trotzdem weitreichende Auswirkungen auf den Amateursport haben.
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Dem Amateursport droht die nächste Zwangspause

Red; 19.11.2021, 13:10 Uhr
Oberberg – Die Beschlüsse des Bund-Länder-Treffens vom Donnerstag haben weitreichende Folgen für den Amateursport – Ungeimpfte Spieler werden vom Spielbetrieb ausgeschlossen.

Die Beschlüsse der gestrigen Bund-Länder-Konferenz haben auch für den (Amateur)Sport einschneidende Wirkung. Vor allem der Amateurfußball dürfte vor schwierigen Wochen und Monaten stehen. Der Zugang soll ab einem gewissen Schwellenwert auf Geimpfte und Genesene (2G) beschränkt werden. Mit weiter steigenden Zahlen müssten aber auch diese künftig zusätzlich einen negativen Test vorweisen.

 

Unter Punkt 8 des Beschlusses des Bund-Länder-Treffens heißt es: „Bei nicht geimpften Personen verläuft die Corona-Erkrankung wesentlich häufiger schwer. Sie weisen ein deutlich höheres Ansteckungsrisiko für andere auf. Daher sind besondere Maßnahmen notwendig und gerechtfertigt.“ Die Länder werden daher künftig ermächtigt, wenn die für das jeweilige Land ausgewiesene Hospitalisierungsrate den Schwellenwert 3 überschreitet, unter anderem den Zugang zu Sportveranstaltungen und -ausübungen auf Geimpfte und Genesene zu beschränken. Dieser Wert liegt am heutigen Freitag für Nordrhein-Westfalen (NRW) bei 4,03.

 

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In wie weit die schwarz-gelbe NRW-Regierung die Maßnahmen umsetzt, ist noch offen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass noch heute eine neue Coronaschutzverordnung verabschiedet wird. Nachdem Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bereits gestern ankündigte, dass man bundesweit auch für Fußballprofis eine 2G-Regelung umsetzen wolle, ist aber davon auszugehen, dass die Landesregierung die Maßnahmen mindestens umsetzen – wenn nicht sogar verschärfen wird. Vermutlich dürften die neuen Maßnahmen ab Mitte kommender Woche greifen. Der Bundesrat stimmte heute bereits einstimmig den Beschlüssen vom Donnerstag zu. Das Bundesarbeitsministerium twitterte, dass 3G am Arbeitsplatz ab Mittwoch gelten wird.

 

Sollte der Schwellenwert von 6 überschritten werden, trifft die 2G-plus-Regelung in Kraft. Dann benötigen auch Geimpfte und Genesene vor der Ausübung ihrer Sportart zusätzlich einen negativen Corona-Test. Ab einem Wert von 9 können die Bundesländer noch schärfere Maßnahmen verhängen. Sofern der Schwellenwert an fünf Tagen in Folge unterschritten wird, kann von den Regelungen wieder abgesehen werden. Die Regeln sollen nur für Erwachsene gelten. Kinder und Jugendlichen sowie Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, sind von den Maßnahmen ausgenommen. Die Einhaltung der Maßnahmen soll konsequent und noch intensiver als bisher kontrolliert werden.

 

Welche Auswirkungen die Maßnahmen auf die Sportverbände und ihren Ligabetrieb haben, dürfte spannend zu beobachten werden. Während nach OA-Informationen in den meisten Handballmannschaften im Oberbergischen die Impfquote sehr hoch ist, gibt es bei den oberbergischen Amateurfußballern dagegen deutlich mehr ungeimpfte Spieler, sodass diese künftig vom Spielbetrieb vorerst ausgeschlossen wären. In Sachsen und Thüringen wurde der jeweilige Spielbetrieb von den Fußballverbänden bereits ausgesetzt. Thüringen hat derzeit eine Hospitalisierungsrate von 17.

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