SPORTMIX

Saisonstart in der Tischtennis-Bundesliga: Schwalben wollen sich nicht verstecken

pn; 23.08.2024, 17:00 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung ---- Der TTC Schwalbe Bergneustadt will seine Ambitionen am ersten Spieltag gegen den TTC Zugbrücke Grenzau unterstreichen.
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Saisonstart in der Tischtennis-Bundesliga: Schwalben wollen sich nicht verstecken

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pn; 23.08.2024, 17:00 Uhr
Bergneustadt - Der TTC Schwalbe Bergneustadt empfängt am Montag am 1. Spieltag den TTC Zugbrücke Grenzau - Gestiegene Ambitionen auf dem Bursten.

Von Peter Notbohm

 

Vor vier Monaten mussten die Tischtennis-Profis des TTC Schwalbe Bergneustadt nach der 1:3-Heimniederlage gegen Werder Bremen ihre Playoff-Träume begraben. An diesem Wochenende startet nun die neue Saison in Europas stärkster Liga, der TTBL. In Bergneustadt will man sich nicht verstecken und schielt wieder in Richtung der Playoffs um die deutsche Meisterschaft und will auch im Pokalwettbewerb endlich einmal wieder über das Achtelfinale hinauskommen.

 

Heute Abend wird die Saison mit dem Match zwischen Werder Bremen dem Aufsteiger und TTBL-Debütanten Borussia Dortmund um 19 Uhr eröffnet. Das Topspiel des ersten Spieltags dürfte das Duell zwischen den TTF Liebherr Ochsenhausen um den Olympia-Vierten Hugo Calderano und dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit Neuzugang Dimitrij Ovtcharov sein – beides Playoff-Anwärter. Den Abschluss bildet am Montag (19 Uhr) das Heimspiel des TTC Schwalbe Bergneustadt gegen TTC Zugbrücke Grenzau.

 

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Stand das Schwalbe-Team vor zwölf Monaten nach dem überraschenden Verlust von Omar Assar mit nur drei Spielern noch vor einer Saison mit vielen Fragezeichen, haben sich die Vorzeichen nun vollkommen gewandelt. Sprach man damals noch vom Abstiegskampf, heißt die Zielsetzung nun „Ein Platz unter den Top 6, mit einem großen Auge in Richtung der vier Playoff-Plätze“, wie es Teamchef Heinz Duda ausdrückt.

 

Der Grund für geänderten Vorzeichen hat einen Namen: Kanak Jha (Foto). Der US-Amerikaner, der nach seiner Doping-Sperre im März zum Bergneustädter Kader gestoßen war, konnte schnell an seine alte Klasse anknüpfen und war einer der Gründe, warum Bergneustadt bis zuletzt um die Playoffs kämpfte. Auch bei den Olympischen Spielen in Paris zeigte er starke Leistungen. Zwar schied Jha dort im Achtelfinale gegen den späteren Goldmedaillen-Gewinner Fan Zhendong (China) aus, schaffte aber trotzdem Historisches: Es war das beste Ergebnis eines US-Amerikaners bei Olympischen Spielen.

 

Für Heinz Duda gibt der 24-jährige Nationalspieler dem Schwalbe-Kader mit seiner Qualität und seinem Ehrgeiz deutlich mehr Tiefe: „Mit ihm, Benedikt Duda und Romain Ruiz haben wir nun drei Spieler, die wir an Position eins setzen können und sind damit längst nicht mehr so ausrechenbar.“ Den US-Amerikaner erwartet er spätestens Ende des Jahres auch in der Weltrangliste wieder unter den Top 40. Bei den Pan American Championships im November gilt er als einer der Favoriten auf den Titel.

 

Gleichzeitig warnt der Teamchef aber auch davor, die Bundesliga-Konkurrenz zu unterschätzen. Denn: Die Liga hat massiv aufgerüstet, auch die beiden Aufsteiger haben sich mit prominenten Neuzugängen verstärkt, sodass Duda hinter den beiden Meisterschaftsfavoriten aus Düsseldorf und Saarbrücken eine noch engere Liga erwartet. Zumal es in diesem Jahr vermutlich wieder zwei Absteiger geben wird. „Es kann gut sein, dass viele Entscheidungen im Playoff- und Abstiegsrennen erst am letzten Spieltag fallen“, meint Duda, der schnellstmöglich einen Puffer auf die Abstiegsränge aufbauen möchte.

 

Mit viel Selbstvertrauen dürfte auch Benedikt Duda (Foto) in die neue Saison gehen. Der Nationalspieler war kürzlich erstmals in seiner Karriere auf Position 25 der Weltrangliste eingestuft worden und geht ausgeruht in die ersten Spiele. Deutliche Fortschritte hat auch Romain Ruiz im vergangenen Jahr gemacht, auch wenn der Franzose zuletzt bei einem Turnier in Thailand in der Qualifikationsrunde vorzeitig die Segel streichen musste. Von Adrien Rassenfosse erwartet man sich in Bergneustadt dagegen den nächsten Leistungssprung. Der hochtalentierte Belgier deutete in seiner Debütsaison zwar sein Leistungsvermögen immer wieder an, spielte insgesamt aber ein eher durchwachsenes erstes Jahr in der TTBL.

 

Weniger Freude herrscht in Bergneustadt dagegen über die Spielplaneinteilung der Liga. Heinz Duda spricht sogar von einer „Katastrophe“. Denn: Das Schwalbe-Team hat kein einziges Heimspiel an einem Wochenende, muss meist sogar am ungeliebten Montag ran. Trotzdem hofft er zum Auftakt gegen Grenzau auf viele Fans in der Burstenhalle, denn das Match gegen die Westerwälder ist direkt eine erste Standortbestimmung. Für Kanak Jha ist es zudem ein besonderes Spiel: Er lebt und trainiert weiterhin in Grenzau.

 

Die vergangene Saison beendeten beide Teams mit 18:22 Punkten, die direkten Duelle gewann Bergneustadt aber jeweils klar mit 3:0. Ein Ergebnis, gegen das sich die Oberberger auch am Montagabend nicht wehren würden. „Ein 3:1-Erfolg würde mir aber auch schon reichen. Das wäre ein sehr guter Auftakt, denn Grenzau hat ein gutes Team“, sagt Duda. Feng Yi-Hsin (Taiwan) wurde jüngst zum Spieler der abgelaufenen TTBL-Saison gewählt und hatte mit seiner 20:10-Bilanz für Furore gesorgt.  Aus Mainz wurde mit Luka Mladenovic (6:10-Bilanz) ein solider Spieler verpflichtet. Komplettiert wird der Kader des Zugbrücke-Teams durch Maciej Kubik (4:16), Samuel Walker (4:13) und Routinier Patrick Baum (1:2). „Viel wird davon abhängen, wie wir die Aufstellung treffen“, so Duda.

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