Waldbröl – Erstmalig fand bei den Buddhisten im EIAB die Übergabe-Zeremonie der „Dharma-Lampen“ statt – OA durfte dabei sein.

Von Karin Rechenberger

Kürzlich fand die Dharma-Lampen-Übergabe erstmalig im European Institute of applied Buddhism (EIAB) in Waldbröl statt, OA durfte dabei sein. „Dharma“ bedeutet Lehre des Buddhas. In Anwesenheit von über 200 Ordensmitgliedern wurden 21 Mönche und Nonnen zu Dharmalehrern ernannt und erhielten in dieser Zeremonie die Dharma-Lampe und damit die offizielle Lehrerlaubnis.

Grundsätzlich muss ein Mönch oder eine Nonne mindestens acht Jahre lang ordiniert sein, um Kandidat für die Dharma-Lampe sein zu können. Sie werden zu Dharma-Lehrern (Dharmacharyas) ernannt, wenn sie über eine umfangreiche spirituelle Praxis verfügen und auch sonst die Voraussetzungen für ein glückliches, friedvolles Leben erfüllen. Zen-Meister Thich Nhat Hanh „Thay“ (vietnamesisch für Lehrer) wünscht sich - wie viele andere Meister -, dass die Schüler seine Arbeit fortsetzen. Sind alle „Voraussetzungen“ erfüllt, wird den Teilnehmer die Lampe bei einer solchen Zeremonie überreicht. Dies hat eine lange Tradition im Zen-Buddhismus. Dabei wird die Lehre von einem Zenmeister an seine Schüler in der ununterbrochenen „spirituellen“ Linie von Lehrern zu Schülern weitergegeben. Die Zeremonie der Lampenübertragung in der sogenannten Plum-Village-Tradition ist einzigartig. Sie wurde von Thay in den vergangenen 30 Jahren entwickelt.

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Bisher fanden alle Lampen-Zeremonien im Stammkloster „Plum Village“ in Frankreich statt. In diesem Jahr aber erstmals in Waldbröl. Die Gemeinschaft vor Ort freute sich über die Unterstützung durch die „ehrwürdige Nonne“ Su Ba Nhu Tuan aus der Pagode Pho Hien in Straßburg und 200 weitere Mönche und Nonnen aus Plum Village. Die beiden ältesten Mönche, Bruder Phap An und Bruder Phap Ung, vertreten die Mönchs-Sangha und die älteste Nonne, Schwester Doan Nghiem, vertritt die weiblichen Teilnehmerinnen, um die Lampe zu überreichen.

Außerdem werden bei dem feierlichen Akt Gedichte ausgetauscht. Der Kandidat schreibt in Fersen, was seine tiefe Einsicht ausdrückt und widmet sie den Lehrern. Das Gedicht überreicht er und der Lehrer, der es annimmt, erwidert es mit eigener Lyrik. Nach dem Austausch der Gedichte wird dann die Lampe im Namen der Linie und in Thays Namen übergeben.

Die Zeremonie der Lampen-Überreichung ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zur Vervollkommnung als Dharmalehrer. Durch weiteres Training werden Wissen und Fähigkeiten umfassend vertieft. Die Rolle der Dharmalehrer besteht letztlich darin, Freude und Zuversicht in die jeweiligen Gemeinschaften zu bringen.

Demnächst berichtet OA über das Leben der Buddhisten und den Tagesablauf der Mönche und Nonnen in Waldbröl.