WIRTSCHAFT

Fair gekochtes Essen für Oberbergs Kantinen

Red; 10.10.2019, 11:12 Uhr
Foto: NGG --- Kantinenessen soll nicht nur schmecken, sondern auch fair produziert werden, sagt die NGG – und fordert die öffentliche Auftragsvergabe an tariftreue Caterer.
WIRTSCHAFT

Fair gekochtes Essen für Oberbergs Kantinen

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Red; 10.10.2019, 11:12 Uhr
Oberberg – Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert, dass in Schulen und Kantinen im Oberbergischen Kreis nur Essen auf den Tisch kommen soll, das zu fairen Bedingungen zubereitet wurde.

Die Forderung richtet sich an die Stadt- und Gemeinderäte im Kreis. Es sollten nur Caterer beauftragt werden, die sich an Tarifverträge halten, heißt es in einer Pressemitteilung. „Das gelte von der Mittagskantine über das Büfett beim Sektempfang bis hin zu den Sitzungsbrötchen.“ Wo bereits jetzt tariftreue Firmen zum Zuge kommen, sollten die Verantwortlichen noch einmal prüfen, ob die vereinbarten Löhne und Arbeitsbedingungen auch eingehalten werden, sagt Manja Wiesner von der NGG Köln.

 

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Nach Einschätzung der NGG arbeitet ein Großteil der Beschäftigten bei den NRW-weit rund 5.100 Kantinen und Catering-Betrieben lediglich zum Mindestlohn von 9,19 € pro Stunde oder knapp darüber. „Immer mehr Firmen drücken sich um die tarifliche Bezahlung im nordrhein-westfälischen Gastgewerbe. Die liegt für einen gelernten Koch bei 12,47 € in der Stunde“, so Wiesner. Hinzu komme vielerorts das Arbeiten unter „enormem Zeitdruck“. Diese Bedingungen führten dazu, dass Caterer mittlerweile große Probleme hätten, überhaupt noch ausreichend Personal zu finden. „Mit der Koppelung des Kantinenbetriebs an Tarifverträge hat die öffentliche Hand die Möglichkeit, für faire Spielregeln zu sorgen. Dumping-Löhne und ein solides Mittagessen passen nicht zusammen“, so Wiesner weiter. Die NGG sieht neben den Kommunen auch die Landespolitik in der Pflicht. Die NRW-Landesregierung solle vorangehen und ihre eigenen Behörden und Einrichtungen von tariftreuen Caterern bekochen lassen, fordert die Gewerkschaft.

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