Oberberg - Besonders in der kalten Jahreszeit leiden viele Menschen unter trockenen Augen.
Manchmal stört nur ein leichtes Fremdkörper- und Trockenheitsgefühl in den Augen. Morgens sind die Augen mit weißlichem Sekret verklebt. Eine der Ursachen ist die trockene Luft in geheizten Räumen. Heizungsluft, aber auch Klimaanlagen, lassen den Tränenfilm auf dem Auge schneller verdunsten.
In vielen Fällen helfen einfache Mittel, damit die Beschwerden wieder verschwinden. Die Auslöser des Sicca-Syndroms, wie trockene Augen medizinisch genannt werden, sind vielfältig. So können beispielsweise Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen, rheumatische Erkrankungen oder auch Medikamente, zum Beispiel Betablocker oder Antidepressiva, verantwortlich für trockene Augen sein.
Das Alter spielt ebenfalls eine Rolle, denn bei älteren Menschen lässt die Produktion der Tränenflüssigkeit allmählich nach. Treten die Beschwerden jedoch vorwiegend im Winter auf und hören nach der Heizperiode wieder auf, kann man davon ausgehen, dass die Heizungsluft die Ursache ist. Das Sicca-Syndrom entsteht, weil entweder zu wenig Tränenflüssigkeit vorhanden ist oder der Tränenfilm nicht mehr optimal zusammengesetzt ist.
Die Folge: der schützende Tränenfilm auf der Hornhaut wird zu dünn und reißt. Wenn die Augen trocken werden, fangen sie an zu jucken. Als schnelles Gegenmittel bei trockenen Augen helfen sogenannte Tränenersatzmittel oder Augentropfen. Oft dauert es eine Weile, das richtige Präparat zu finden, um den gestörten Tränenfilm wieder ins Lot zu bringen. Betroffene sollten den Augenarzt oder die Augenärztin fragen, welches Mittel wann geeignet ist. Grundsätzlich gilt: Wenn die Beschwerden trotz aller eigenen Bemühungen nicht aufhören und zusätzlich die Bindehaut gerötet ist, sollte das auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden.
Um Beschwerden vorzubeugen beziehungsweise um sie zu lindern, helfen Luftbefeuchter und Grünpflanzen in den Räumen. Diese erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Mehrmaliges Lüften erfüllt den gleichen Zweck. Außerdem sollten Betroffene genug trinken – etwa eineinhalb Liter täglich. Menschen mit Herzerkrankungen sollten jedoch nachfragen, ob das auch für sie gilt. Wichtig ist zudem ausreichender Schlaf, damit sich die Augen erholen können. Zigarettenrauch hingegen reizt die Augen. Vorsicht ist auch bei der Wahl von Kosmetika geboten. Diese sollten zum Schutz der Augen möglichst reizarm sein.
Wer Kontaktlinsen trägt, muss besonders aufpassen, denn die Linsen sollten eigentlich im Tränenfilm schwimmen. Doch bereits bei einem gesunden Tränenfilm verursachen Kontaktlinsen eine stärkere Verdunstung, als es ohne sie der Fall wäre. Wer Kontaktlinsen trägt, ist also gut beraten, sich besonders intensiv um eine höhere Luftfeuchtigkeit zu kümmern und vielleicht hin und wieder eine Brille aufzusetzen, wenn die empfohlenen Mittel nicht helfen.
Bei der Bildschirmarbeit, beim Fernsehen und Lesen werden die Augen ebenfalls stärker beansprucht, weil man weniger blinzelt und damit viel zu wenig Tränenflüssigkeit auf seinen Augen verteilt. Hier kann man ganz bewusst häufiger blinzeln, sich kleine Pausen gönnen oder einfach mal einige Minuten lang in die Ferne schauen.
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