Fotos: Giulia Simon --- Das amtierende Königspaar Christina und Sascha Stötzel (li.) bleibt nun ein weiteres Jahr, das Prinzenpaar aus Lukas Klein und Alina Shitnikov ist aber neu.

SCHüTZEN

Traurige Premiere nach 414 Jahren

Red; 25.06.2024, 14:03 Uhr

Marienheide - Beim Schützenfest im Gimborn fehlten die Anwärter für den Königstitel - Der Vorsitzende Marc Potthoff zeigte sich besorgt - Der Rest des Fests war gelungen.

Eine Krönung ohne neues Königspaar hat es am Wochenende beim Schützenfest der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft in Gimborn gegeben. Zum ersten Mal in der 414-jährige Geschichte waren zum Höhepunkt des Festes keine Anwärter angetreten – niemand wollte König werden. Der Verein blickt in einer Mitteilung zurück auf das denkwürdige Fest und erklärt auch, warum das Fest trotzdem auch Höhepunkte zu bieten hatte.

Der eigentlich Höhepunkt sollte am Schützenfestsonntag stattfinden: Die feierliche Krönung im Schlosspark. Doch mehr als zwei Schüsse auf den Königsvogel hatte es beim Wettbewerb nicht gegeben. Und diese beiden Schüsse waren die obligatorischen ersten beiden durch den Schirmherrn und den ehemaligen König gewesen. Und so wurde „in einer kleinen, traurigen Zeremonie“ der Vogel wieder heruntergefahren, da es an Anwärtern auf die Königswürde fehlte.

Nachdem bereits in vergangenen Jahren die Suche nach Aspiranten zeitweise schwierig gewesen sei, realisierte sich in diesem Jahr das, was in der Geschichte bisher nie vorgekommen war. Ein Schützenfest ohne neuen König. Aufgabe der geladenen Ehrengäste und des Vorsitzenden Marc Potthoff war daher nicht die Begrüßung des neuen Paares, sondern das Finden der richtigen Worte, wie der Verein selbst schreibt. Marc Potthoff zeigte sich in seiner Ansprache besorgt. Auch wenn das Schützenwesen nicht mehr so im Mittelpunkt stehe und hinter private Verpflichtungen und Sorgen zurücktreten müsse, dürfe der Blick für das Wesentliche, für das gemeinschaftliche Miteinander und gemeinsame Erinnerungen nicht verloren gehen, schwor er die Gesellschaft ein.

Dass die Organisation eines solchen Festes trotz aller Verpflichtungen und trotz der enormen Hürden, die in den vergangenen Vereinsjahren bewältigt werden mussten, erfolgreich gelingt und auch kurzfristig Probleme gelöst werden könnten, zeige: Der tatkräftige Einsatz vieler Mitglieder, deren Gemeinschaft und Zusammenarbeit, stimmt.

Und so gab es auch trotz des emotionalen Tiefpunkts am Sonntag doch noch einiges zu feiern am Wochenende. Dieses sei auch in anderer Hinsicht geschichtsträchtig gewesen. So feierten die Jungschützen ihr 70-jähriges Bestehen. Schützenbrüder, die vor 70 Jahren die Jungschützenabteilung gegründet hatten, waren unter den geehrten Jubilaren und konnten auf die Anfänge der Jungschützen zurückblicken. Intern bekannt war im Vorfeld auch bereits, dass der Schirmherr der Bruderschaft, Peter Freiherr von Fürstenberg, die Schirmherrschaft nach 50 Jahren an seinen Sohn Franz Egon übergeben würde. Für seine langjährige Tätigkeit wurde Peter Freiherr von Fürstenberg mit dem Schwarzenberger Orden ausgezeichnet.

Gestartet war das Fest bereits am Freitagabend mit der Summernight der Jungschützen. Am Samstag folgte dann der Tag der Jungschützen mit dem Höhepunkt des Prinzenvogelschießens und der abendlichen Krönung. Dort fanden sich auch im 70. Jahr der Abteilung noch Anwärter. Aus dem Duell zwischen Loris Börsch, Tim Erlinghagen und Lukas Klein ging letzterer als Sieger hervor und holte den Vogel mit dem 263. Schuss von der Stange, heißt es in der Mitteilung. Er wurde abends gemeinsam mit seiner Prinzessin Alina Shitnikov durch Pater Manickam gekrönt, bevor anschließend im Festzelt weiter gefeiert wurde.

Gut angenommen wurden von den jüngeren Gästen die Schießbude, der Süßigkeitenstand und das Bogenschießen. Der Mitmachzirkus am Sonntagmittag im Festzelt erfreute sich laut Mitteilung ebenfalls vieler Gäste und begeisterte die Kinder. Am Abend wurde dann teilweise die Uniform für das Public Viewing im Festzelt gegen ein Deutschlandtrikot getauscht. Nachdem die Stimmung durch das späte Tor der deutschen Mannschaft zum Ausgleich wieder aufgehellt werden konnte, übernahm die Band SAM für die anschließende Party.

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