WIEHL
Aus dem Feuerwehrhaus der Zukunft wurde das Feuerwehrhaus der Gegenwart
Wiehl - Gestern erfolgte die offizielle Einweihung des erweiterten, mit hochmoderner Technik ausgestatteten Feuerwehrgerätehauses in Bomig.
Von Ute Sommer
Im Juni 2023 erfolgte der erste symbolische Spatenstich, das Richtfest schloss sich im Oktober des Jahres an, gestern nun feierten die Feuerwehrkameraden des Löschzugs Bomig, die offizielle Indienststellung ihres „Feuerwehrhauses der Zukunft“. Die 45 Aktiven, die zehn Tagesalarmer, die Mitglieder von Jugendfeuerwehr und Ehrenabteilung, unter Leitung von Einheitsführer Sebastian Fritz und dessen Stellvertreter Patrick Noss und Christoph Gandenberger, begingen den Anlass in Gesellschaft ihrer Familien, Nachbarn und vieler Vertreter befreundeter Feuerwehren.
Aus dem brandenburgischen Ort Dollenchen weilte eine fünfköpfige Abordnung der dortigen Partnerfeuerwehr unter den Gästen, um die „Gerätehaus-Metamorphose“ in Augenschein zu nehmen. So wurden am Standort an der Fritz-Kotz-Straße die Parkplatzfläche erweitert und die Nutzfläche des Komplexes von 550 auf 1.270 Quadratmeter aufgestockt. Die Gebäude verfügen mit Wärmepumpe und bedarfsabhängiger Heizungsregelung über ein intelligentes Energiemanagement, das durch Photovoltaikanlage und Begrünung des Flachdachs ergänzt wird.
Im Mittelpunkt der Umbaumaßnahmen standen die speziellen technisch-organisatorischen Anforderungen, denen ein sicherheitsgerechtes Feuerwehrhaus wegen der aktuellen gesetzlichen Vorgaben nachkommen muss. So führt der Alarmeingang auf der Parkplatzseite direkt in die (geschlechtergetrennten) Umkleiden, wo großzügige Spinde die getrennte Aufbewahrung von Privat- und Dienstkleidung gewährleisten. Nach Ende des Einsatzes unterbinden der neue „Schwarz-Weiß-Bereich“ und die erneuerten Dusch- und Sanitärräume eine Kontaminierungsverschleppung. Neu integriert sind acht Remote-Arbeitsplätze, an denen sich Feuerwehrleute bei Alarmen in unmittelbarer Rufbereitschaft befinden und in Krisensituationen, als „Notfall-Infopunkt“ der Bevölkerung als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Auch die neu ins Leben gerufene Wiehler Kinderfeuerwehr, in der ab diesem Monat 20 Nachwuchskräfte zunächst spielerisch auf das Leben im verantwortungsvollen Ehrenamt vorbereitet werden, hat dann hier ihren Treffpunkt. Das frühere Einheitsführer-Büro wurde als allgemeiner Besprechungsraum erweitert und mit moderner Kommunikationstechnik ausgerüstet. Der Schulungsraum im Obergeschoss glänzt frisch renoviert mit neuem Bodenbelag, Mobiliar und Aufenthaltsbereich. Nach baulicher Erweiterung verfügt die Fahrzeughalle über sieben statt der bisherigen fünf Stellplätze.
Stolz auf all diese Neuerungen, die mit rund vier Millionen Euro aus dem Haushalt der Stadt Wiehl und 250.000 Euro Landesmitteln finanziert wurden, zeigte sich bei der Übergabe Bürgermeister Ulrich Stücker. Rückblickend auf die Reihe der Investitionen, die die Stadt im abgelaufenen Jahr in verschiedene Feuerwehrstandorte getätigt habe, seien dies in Summe direkte Beiträge zur Sicherheit der Bürger und dürften als Wertschätzung der Verwaltung gegenüber der ehrenamtlichen Feuerwehrarbeit gesehen werden. „Unsere Feuerwehr repräsentiert Kontinuität, Stabilität und Verlässlichkeit, für die man nicht oft genug Danke sagen kann“, sagte der Rathauschef.
Mit der modernen Ertüchtigung sei der strategisch wichtige Feuerwehrstandort Bomig mit Fähigkeiten aufgeladen worden, von denen auch der Kreis in Zukunft profitieren werde, erklärte der Leiter der Feuerwehr der Stadt Wiehl, Jens Schmidt, eine Äußerung, die von Kreisbrandmeister Julian Seeger bestätigt wurde. Er bezeichnete Bomig als einsatztaktisch wertvolle Basis, von der aus übergeordnete Einsatzlagen bestens koordiniert werden könnten und dankte der Stadt und dem Land NRW für die finanzielle Unterstützung. “Jetzt ist es an uns, unsere alt-neue Wache mit Leben zu füllen“, appellierte Einheitsführer Sebastian Fritz. „Danke an alle, die aus dem Feuerwehrhaus der Zukunft das Feuerwehrhaus der Gegenwart gemacht haben.“
ARTIKEL TEILEN