Wiehl - Die erste Lesung für die Veröffentlichungen von Melanie Raabe findet immer in Wiehl statt – Diesmal stellte sie ihr neuestes Buch „Der längste Schlaf“ im Burghaus Bielstein vor.

Von Vera Marzinski

Es sei wie ein Déjà-vu, so Buchhändler Mike Altwicker von „Hansen & Kröger“, der sich bei jedem neuen Buch der Wiehler Erfolgsautorin über die Premiere freuen darf. Sie sei der einzige Weltstar, den Wiehl hervorgebracht habe, so Altwicker. Ihre Bücher werden in über 20 Ländern veröffentlicht. Nach dem Thriller-Roman „Die Falle“ (2015) folgten vier weitere Romane und zwei Sachbücher („Kreativität“ und „Lady Gaga“) und nun „Der längste Schlaf“. Da musste Altwicker einfach die Frage stellen: „Wie hast du die letzte Nacht geschlafen?“.  Die letzte Nacht sei gut gewesen, aber schlechten Schlaf kenne sie, so Raabe. Jeder Mensch schlafe mal gut und manchmal schlecht – aber jeder schlafe jede Nacht. Das Thema Schlaf und Schlaflosigkeit habe sie schon lange fasziniert.

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Und schon lange stand in ihrem Notizbuch der Satz „Schlafforscherin, die nicht schlafen kann“. Der Roman habe anderthalb Jahre gebraucht, aber die Notiz gebe es schon lange. Viele Bücher über Schlaf, Schlaflosigkeit, Träume und Albträume hat Melanie Raabe dafür gelesen. Mike Altwicker fand das Wissen, dass sie sich angelesen habe, fließe punktuell mit in den neuen Roman ein, aber so, dass man das erfahre, was man wissen muss. Raabe hat eine Hauptfigur geschaffen, die aus gutem Grund selbst nicht schlafen kann: Sie wird von ihren Träumen verfolgt.

[Im vollbesetzten Saal im Burghaus lauschten die Gäste den Auszügen aus der Geschichte um Mara und Lucy und einem alten Herrenhaus.]

Sie heißt Mara Lux - lateinisch Licht -, ist Neurowissenschaftlerin in London und auf dem Gebiet der Schlafforschung eine Koryphäe. Sie erbt ganz unerwartet ein altes Herrenhaus in der Nähe von Frankfurt – obwohl sie eigentlich gar keine Verwandten dort hat. Der Ort Limmerfeld ist fiktiv, betonte Raabe – sehr zur Enttäuschung von Altwicker, der ihn schon per Google gesucht hatte. Begeistert war er allerdings von dem neuen Buch. Es habe den typischen Melanie-Raabe-Sound.

In Bielstein nahm sie die Besucher mit in die Geschichte und fing mit der Vorstellung von Mara Lux im ersten Kapitel an. Schnell erfuhren die Gäste, dass es sehr spannend werden würde in diesem Roman. Es geht um ein Geheimnis, um eine alte Schuld, darum sich selbst zu vertrauen, auch wenn alles dagegenspricht. In der Geschichte „Der längste Schlaf“ fließen Gegenwart und Erinnerung ineinander. Die Protagonistin wandelt zwischen Realität und Traum. In einer Parallelhandlung geht es um ein Geschwisterpaar - Lucy und Kai -, das in einen Brunnenschacht gefallen ist. Die Fäden der Geschichten verweben sich wunderbar - wenn auch ein wenig spooky - zusammen und man muss Mara und Lucy einfach mögen.

[Am Signiertisch bildete sich nach der Veranstaltung eine lange Schlange. Viele nahmen das Buch direkt mit und Melanie Raabe nahm sich Zeit für jeden.]

Der längste Schlaf dauert 352 Seiten und ist am 18. September erschienen. Derzeit arbeitet Raabe an einem Sachbuch, verrät sie dem Publikum. Abgabetermin sei im Oktober und für den nächsten Roman habe sie bereits drei Geschichten im Kopf. An einer habe sie während ihrem Stipendium-Aufenthaltes in Venedig Anfang des Jahres schon gearbeitet. Aber entschieden sei noch nicht konkret, welche Geschichte es werde.

Ein Mauersegler kommt mit Sicherheit im nächsten Buch vor, wie in jedem ihrer Bücher. Melanie Raabe ist NABU-Botschafterin für den Vogel, von dem sie ganz begeistert erzählte. Natürlich ließ sie das Publikum im Ungewissen, wie das fantastische Buch endet. Nicht nur diese Erzählung ist spannend, sondern auch, wann und mit welcher Geschichte die nächste Lese-Premiere mit Melanie Raabe in Wiehl stattfinden wird.