WIEHL

Schneeballschlacht mit Michel

vma; 24.11.2024, 10:38 Uhr
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Fotos: Vera Marzinski --- Natürlich gibt es auch in Lönneberga Schneeballschlachten und Michel (Jakob Vogelbusch) ist mittendrin.
WIEHL

Schneeballschlacht mit Michel

vma; 24.11.2024, 10:38 Uhr
Wiehl – Die Streiche und Abenteuer des Lausbuben aus Lönneberga stehen im Mittelpunkt der neuesten Inszenierung des Schau-Spiel-Studios Oberberg.

Von Vera Marzinski

 

Das Schau-Spiel-Studio Oberberg bringt unter der Regie von Peter Kirchner das beliebte Kinderstück „Winter in Lönneberga“ von Astrid Lindgren - in einer Bearbeitung von Tristan Berger - auf die Bühne, um auch schon junge Theaterbesucher für gute Kinderliteratur zu begeistern.

 

Auch wenn der Schnee ganz Lönneberga bedeckt: In Michels Kopf steckt mehr Unfug als bei irgendeinem anderen Jungen in ganz Småland. Dabei will er doch eigentlich immer nur das Beste. Und so heißt das Stück „Winter in Lönneberga oder wie Michel eine Heldentat vollbrachte“. Denn Michel – brillant gespielt von Jakob Vogelbusch - ist kein Bösewicht, sondern ganz einfach ein kleiner Lausbub.

 

[Klein-Ida (Anna Kirchner in der Premierenvorstellung) darf beim Luciafest die Kerzenkrone tragen – durch die Kerzen auf der Leinwand im Hintergrund bekommt die Szene noch einen besonderen Ausdruck.]

 

Seine Streiche plant er nicht, sie passieren, ganz von allein. „Dass es Unfug war, weiß man erst hinterher!“ sagt er. Zum Beispiel, als er der Magd Lina (hervorragend von Lara Vögeler dargestellt) beim Zahnziehen helfen will, oder Stolle-Jocke (Clemens Müller, außerdem in den Rollen Krähwinkelbauer und Arzt) und die anderen Armenhäusler zum Weihnachtsessen - das eigentlich für die Verwandtschaft vorgesehen war - nach Katthult einlädt.  

 

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Und was kann Michel dafür, dass sein Vater Anton (Hans-Gerd Pruß) bei der Schneeballschlacht so ungünstig im Weg steht und von Michels Schneeball getroffen wird? Schwester Klein-Ida (in der Premiere nicht nur mit sehr guter Mimik von Anna Kirchner gespielt, die - im Wechsel mit Liana Warkentin - in die Rolle schlüpft) macht manche Späße mit und Michels Mutter Alma (Silke Faber) kann da manchmal nur noch den Kopf schütteln. Doch als Alfred (Cristiano Liedke, der erstmals auf der Schau-Spiel-Studio Bühne steht und auch den Pastor spielt) schwer erkrankt und der Schneesturm tobt, zeigt Michel, dass er stärker und mutiger ist als alle Erwachsenen.

 

Zuvor laufen in Lönneberga die Weihnachtsvorbereitungen auf Hochtouren, doch nicht jeder hat ein fröhliches Weihnachtsfest. Im Armenhaus hält die Leiterin, Frau Maduskan (Lia Haase), die Bewohner sehr kurz. All die Leckereien, die Michels Mutter ihnen geschenkt hat, behält sie für sich. Weil Krösa-Maja (Isabella Pohl – außerdem als Pastorsfrau und Trödel Niklas) gerne Schauergeschichten von Gespenstern und Werwölfen erzählt, kommt Michel auf die Idee, eine Werwolf-Falle zu bauen.

 

[Jakob Vogelbusch (re.), der schon öfter auf der Wiehler Theaterbühne stand, verkörpert Michel sehr authentisch; Cristiano Liedke ist als Knecht Alfred und Pastor zum ersten Mal dabei und spielt hervorragend.]

 

Die Geschichte erzählt das Wiehler Ensemble sehr spannend und zwischendurch erklingt „Sing Dudeldei, sing Dudeldei, der Michel war bekannt“ – die Titelmelodie aus den Michel-Filmen. Astrid Lindgren erzählt mit der beliebten Kinderbuchreihe „Michel aus Lönneberga“ die humorvollen und warmherzigen Geschichten des kleinen, aber sehr lebhaften Jungen Michel Svensson. Und sie ist auch bei einer Szene auf der Leinwand im Hintergrund zu sehen. Zudem werden Schneesturm, Winterlandschaft, gruselige Zahnzieh-Praktiken, Weberstuben oder auch Kerzen beim Ludiafest eingeblendet. Das fügt sich hervorragend ein.

 

Die Darsteller sind zwischen zwölf und über 70 Jahren alt, teilweise seit 30 Jahren auf der Bühne oder erst seit drei Monaten dabei und schlüpfen in die unterschiedlichsten Charaktere, erklärte Schau-Spiel-Studio-Geschäftsführerin Angela Harrock vor Beginn der Premiere. Es ist die zweite Inszenierung der Spielzeit 2024/25. Noch bis zum 18. Dezember wird das Stück gezeigt. Fast alle Aufführungen sind bereits ausverkauft (zum Spielplan).

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