Bergneustadt – Unter dem Motto „Wir packen aus“ gestaltete der Weibsbilder-Chor anlässlich seines 30-jährigen Bestehens ein Jubiläumskonzert.

Von Vera Marzinski

„Wir packen aus“ hieß es am Samstagabend im Martin-Luther-Haus beim Konzert zum 30-jährigen Bestehen der „Weibsbilder“. Sie sind ein Teil des Bergneustädter „Voices Project“ und singen teilweise auch im großen „The Voices“-Chor mit. Seit 1995 treffen sich die „Weibsbilder“ jeden Montagabend in Bergneustadt. Unter der Leitung von Petra Meister gestalten sie musikalisch, witzig und auch besinnlich eigene Konzerte, aber auch Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Taufen oder auch Gottesdienste. Zum Jubiläum hatten sie ins Martin-Luther-Haus eingeladen.

Mit gepackten Koffern zogen die Weibsbilder Richtung Bühne. Da hing eine riesige Bahnhofsuhr, auf der Leinwand ein ICE und links neben der Bühne eine Bank mit einer „30“ darüber. Auf Bahnsteig zwölf versprach Chorleiterin Petra Meister dem Publikum viel Lustiges, Geheimnisvolles und auch Skandale aus 30 Jahren. Gemeinsam mit den Gästen wollten sie sich auf eine Zugfahrt begeben. Die Frage sei allerdings „Was nimmt man da mit?“ Vielleicht 75 verschiedene Blätterteigvariationen?

[Petra Meister leitet  den Chor seit 1995.]

Mit „Bye, bye, ich pack meine Sachen, ich kann’s kaum erwarten“ zur „Mamma Mia“- Melodie von ABBA startete die Fahrt. Von „Respect“ über „Fame“ sangen sich die Weibsbilder bis zu „This is me“ und schon folgte das nächste Anspiel, bei dem die Gäste so einiges von den singenden Damen erfuhren. Für Blocks mit jeweils drei Liedern sortierten sie sich immer wieder auf der Bühne bzw. auf dem Bahnsteig um. In den 30 Jahren sei viel passiert. So wurden sie Mütter, hatten „Pubertiere“ und jetzt – Hitzewellen. Aber sie sprechen nicht mehr von Hitzewellen, sondern „Tropical Moments“. Nicht auszudenken, wenn Männer das hätten, wo sie doch schon bei einer Männergrippe schlappmachen würden. Passend dazu das Lied „Für Frauen ist das kein Problem“.

Und dann mussten die Weibsbilder aus dem Zug aussteigen, denn in der Durchsage hieß es „Es geht in 20 Minuten weiter auf Gleis 17!“. Bevor der Konzertzug mit ihnen weiterfuhr, tauchte nur Petra Meister wieder auf. Die zwölf Damen hatten sich im Saal verteilt und von der Bühne aus wurden sie dirigiert. Das war der Startschuss zum A-cappella-Block mit „One Voice“, „Cup Song“ und „Evening Rise“. Bei den anderen Stücken begleitete Ralf Zimmermann, Chorleiter der Voices, die Weibsbilder auf dem Klavier. Selbst einen „Boogie Woogie“ präsentierten sie gesanglich. Von der Selbsthilfegruppe „Attacke 50+“ kam Jutta, die die Weibsbilder mit mentaler Diät gecoacht hatte und die im Stil von Horst Schlemmer so einiges erzählte.

[Von der Selbsthilfegruppe „Attacke 50+“ kam Jutta, die die Weibsbilder für das Jubiläumskonzert mit mentaler Diät gecoacht hatte.]

Die zwölf Sängerinnen und ihre Chorleiterin sind zwischen 50 und 60 Jahren. Viele sind schon seit der Gründung mit dabei. Ihr Repertoire ist sehr facettenreich und gemeinsam erlebten sie die drei Jahrzehnte in verschiedenen Lebenslagen und blicken auf ebenso lange Freundschaften zurück. Und was war so immer in den Koffern bei ihren Touren? Natürlich Schuhe und Schuhe und Schuhe. Das kommentierten sie gesanglich mit „Lass die Leute reden“. Sie Schuhe wurden sogar besungen, denn die enttäuschen nie, wussten die Weibsbilder. „Schuhe sind nicht untreu und gehen niemals alleine aus und stellen sich nicht in den Weg“. Hervorragend ihr gemeinsames Singen, bei dem sie nicht nur mit Stücken wie „Save a little prayer“ oder „The Rose“ begeisterten. Und dann hieß es „Let’s get loud“, bevor sie zur Abrundung das ABBA-Stück „The way old Friends do“ vortrugen.

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