BERGNEUSTADT
Bis zu 2.800 Anschlüsse: Bergneustadts Datenautobahn wird ausgebaut
Bergneustadt – Stadt schließt Vereinbarung mit dem Unternehmen GlasfaserPlus ab – Innenstadt, Hackenberg und Leienbach profitieren - Wechsel vom Kupfernetz ins Glasfasernetz während Ausbauphase kostenfrei möglich.
Von Peter Notbohm
Schon im Juli kündigte Telekom-Regiomanager Stefan Mysliwitz an, dass der Glasfaserausbau in Bergneustadt mit dem „Weiße-Flecken-Förderprogramm“ noch längst nicht abgeschlossen sei und die Telekom bereits plane, diesen in 2023 auch selbst voranzutreiben. Das passiert nun sogar schneller als gedacht. Bereits ab dem 1. November beginnen die Arbeiten, mit denen in den Stadtteilen Bergneustadt Mitte, Hackenberg und Leienbach durch den magentafarbenen Riesen rund 2.800 Glasfaseranschlüsse bis ins Haus gebaut werden sollen. Profitieren vom eigenwirtschaftlichen Ausbau Bergneustadts mit im Download gigabitfähigen Glasfaseranschlüssen (bis zu 1000 Mbit/s = 1 Gbit/s) können über 5.400 Haushalte. Entsprechende Pläne der Firma GlasfaserPlus, einem Gemeinschaftsunternehmen der Telekom und der IFM Investors, wurden am gestrigen Montag im Bergneustädter Rathaus vorgestellt.
„Glasfaser ist die Technologie, die die zukünftig benötigten Datenmengen transportieren kann. Ein Glasfaseranschluss in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus ist genauso wichtig wie ein Anschluss an Strom, Wasser oder Gas“, sagt Bürgermeister Matthias Thul. Sein allgemeiner Vertreter Uwe Binner ergänzt: „In spätestens zehn Jahren wird ohne Glasfasergeschwindigkeit nichts mehr gehen. Wir sind froh, dass wir die Chance haben, die Stadt mit dieser Zukunftstechnologie aufzurüsten.“
Wichtig für alle Kunden: Der Wechsel vom Kupfernetz in das Glasfasernetz ist während der Ausbauphase kostenlos und einfach möglich. Alte Tarife müssen weder angepasst, noch verlängert werden, erklärt Mysliwitz, auch der Preis bleibt derselbe. Einziger Kostenpunkt könnte ein neuer Router werden. Voraussetzung ist die Buchung eines Glasfaserprodukts ab Mitte November bei einem Telekommunikationsanbieter. Interesse kann aber bereits jetzt bekundet werden. Das Glasfasernetz soll ein Open-Access-Netz werden, sodass keine Bindung an die Telekom bestehen soll. Die Gespräche mit anderen Wettbewerbern über die Nutzungsrechte laufen derzeit allerdings noch.
Für die Ausbauarbeiten benötigt die GlasfaserPlus lediglich eine Genehmigung, den Anschluss herstellen zu dürfen, da hierfür Privatgrund betreten werden muss. Gibt es diese nicht, werden lediglich Leerröhrchen an der Grundstücksgrenze für ein passives Netz verlegt, um spätere Straßenarbeiten zu vermeiden. Bei einer Buchung nach der Aufbauphase kostet der Hausanschluss einmalig 800 Euro. Auch Mieter können sich an ihren Telekommunikationsanbieter wenden, dieser übernimmt anschließend die weiteren Schritte. Mysliwitz (Foto) rät allerdings dazu, schon selbst das Gespräch mit dem Vermieter zu suchen, da ohne dessen ‚Ok‘ kein Ausbau möglich sei. Der Regiomanager rät zum Wechsel, „denn irgendwann wird das Kupfernetz abgeschaltet werden“.
Während der unterirdischen Arbeiten wird es im Bergneustädter Stadtgebiet immer wieder zu Baustellen kommen. Aus kartellrechtlichen Gründen muss die GlasfaserPlus neue Kanäle legen, da die bereits gelegten Telekomkanäle nicht genutzt werden dürfen. Auch das zuletzt ein wenig ins Stocken geratene „Weiße-Flecken-Programm“ soll demnächst endlich abgeschlossen werden. Von 720 Adressen seien mittlerweile 584 buchbar, sagt Mysliwitz. Bereits in den kommenden beiden Wochen sollen 50 bis 100 weitere hinzukommen.
Insgesamt vier Millionen Haushalte im ländlichen Raum will die GlasfaserPlus, in den nächsten Jahren an das Glasfasernetz anschließen. Bis Ende 2023 sollen bereits 500.000 fertiggestellt sein. Bei der GlasfaserPlus handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und der IFM Investors. Bei IFM Investors ist ein australischer Fondsverwalter, der im Eigentum von Pensionskassen steht und global Pensionsgelder in Infrastrukturunternehmen anlegt.
Weitere Informationen zum Glasfaserausbau unter www.telekom.de/glasfaser
KOMMENTARE
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Ich finde es gut das der Glasfaserausbau in Wiedenest vorangetrieben wird.Aber es kann nicht sein das man von Mitarbeitern der Glasfaser Deutschland an der Haustür genötigt wird sofort einen Vertrag abzuschließen .Da sollte auch die Stadt Bergneustadt mal überdenken .
Andreas Arhelger, 28.10.2022, 19:29 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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