BERGNEUSTADT
Einsatz für Leukämiehilfe: Michael Enders erhält Bundesverdienstkreuz
Bergneustadt – Schottischer Dudelsack, bewegende Geschichten und eine außergewöhnliche Feierstunde: Für sein jahrzehntelanges Engagement in der Leukämie- und Lymphom-Hilfe wurde dem Bergneustädter Michael Enders das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Es war ein ungewöhnlicher Einstieg in die Feierstunde im Bergneustädter Heimatmuseum, bei der Michael Enders das Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste um die Leukämie- und Lymphom-Hilfe NRW (LLH NRW) verliehen wurde.
[Stefanie und Norbert Herold mit einer ungewöhnlichen Laudatio.]
So ließ es sich der Gründer der Clan Campbell Society Germany, einem deutschen Ableger des schottischen Clans Campbell im Distrikt Argyll, nicht nehmen, den Gästen zunächst einen guten schottischen Whisky zu reichen. Außerdem begrüßte sein Freund und Dudelsackspieler Axel Römer die Gäste musikalisch.
Doch nicht nur der Auftakt war ungewöhnlich, auch die Laudatio unterschied sich von vielen anderen: Stefanie Herold und ihr Mann Norbert erzählten in einem bewegenden Dialog die Geschichte von Stefanies schwerer Leukämie-Erkrankung. Eigentlich galt sie bereits als „abgeschrieben“, doch Michael Enders ließ nicht locker: Er fing sie auf, betreute sie, kämpfte an ihrer Seite – bis nach einer schweren Operation und langen gemeinsamen Mühen schließlich der Durchbruch gelang.
„Ich habe schon einige Bundesverdienstkreuze übergeben dürfen, und das ist immer ein bisschen anders“, bemerkte Landrat Jochen Hagt. „Aber eins haben sie immer gemeinsam: Es wird relativ abstrakt beschrieben, welche Verdienste die- oder derjenige hat. Insofern finde ich es besonders bemerkenswert, dass hier heute nicht nur diese abstrakte Würdigung zur Sprache kommt, sondern am richtigen Leben geschildert wird, was das konkret heißt. Ich glaube, das war eine sehr eindrucksvolle Darstellung.“
Im Anschluss an die Rede überreichte Hagt Michael Enders das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland – eine Auszeichnung für jahrzehntelanges Engagement, das weit über die Region hinausgeht.
[Die Gratulanten: Die stellvertretende Bürgermeisterin, Isolde Weiner (v.li.), Susanne und Michael Enders, Landrat Jochen Hagt und die Laudatoren Stefanie und Norbert Herold.]
Auch Bergneustadts stellvertretende Bürgermeisterin überbrachte ein Grußwort: „Ich freue mich sehr, dass diese Ehrung für Ihr langjähriges soziales Engagement erfolgt. Sie haben in so vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten Menschen mit diesen schweren Krankheiten geholfen.“ Für viele war diese Feierstunde mehr als eine Auszeichnung: Sie war ein lebendiges Beispiel für Mut, Ausdauer, Empathie – und dafür, wie ein einzelner Mensch das Leben vieler anderer verändern kann.
Eine Geschichte von Mut, Kampf und Hoffnung
Michael Enders, Jahrgang 1964, engagiert sich seit seiner eigenen Leukämieerkrankung 1998 in der Leukämie- und Lymphomhilfe, gründete zahlreiche Selbsthilfegruppen und den Verein Leukämie- und Lymphom-Hilfe NRW (LLH NRW). Zudem initiierte er Benefizkonzerte, organisierte Patiententage und baute über die Jahre ein beeindruckendes Netzwerk auf. Neben all seinem sozialen Engagement liegt ihm auch der kulturelle Austausch am Herzen – etwa über die Clan Campbell Society Germany, die als deutscher Ableger des schottischen Clans Campbell Verbindungen zwischen Schottland und Deutschland schafft.
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