BERGNEUSTADT
Frieden ist unteilbar
Bergneustadt – Aufgrund weltweiter Krisen setzten rund die Teilnehmer beim traditionellen Bergneustädter Friedensmarsch ein stilles, aber eindringliches Zeichen für Toleranz, Zusammenhalt und Menschlichkeit.
Seit mehr als drei Jahrzehnten rufen die SPD und Bündnis 90/Die Grünen Bergneustadt zum Friedensmarsch auf. Am Montagabend folgten rund 60 Teilnehmer dem Appell und setzten ein stilles, aber deutliches Zeichen für Menschlichkeit, Toleranz und Zusammenhalt.
[Mit der Fackel voran: Friedensmarsch-Initiator Friedhelm Julius Beucher.]
Seit Anfang der 1990er-Jahre führt der Marsch durch die Innenstadt: vom Rathausplatz über die Kölner Straße, durch die Druchtemicke und die Altstadt zurück zum Rathaus. Auch in diesem Jahr zogen die Teilnehmer mit Transparenten und Fackeln schweigend durch die Straßen – bewusst leise, aber sichtbar. Auf dem Rathausplatz folgte die Abschlusskundgebung, musikalisch begleitet vom Duo Ute und Friedemann Rink.
Inhaltlich stand die Veranstaltung unter dem Eindruck zunehmender Konflikte und weltweiter Spannungen. „Frieden ist immer wichtig. Und je mehr die Welt aus den Fugen gerät, umso mehr müssen Menschen, die friedlich gesinnt sind, zusammenstehen“, betonte der Vorsitzende der SPD Begneustadt, Friedhelm Julius Beucher. Frieden sei unteilbar – ohne ihn funktioniere kein Zusammenleben. „Gerade in diesen Tagen ist das leider aktueller denn je.“
Michael Braun, Superintendent des Kirchenkreises an der Agger (links), richtete den Blick auf die jüngsten Entwicklungen in Genf. Die internationalen Friedensgespräche hätten viele Fragen aufgeworfen. „Frieden fängt immer in den Herzen an“, sagte Braun. „Er braucht Mut – den Mut, Angst, Aggression und Hass zu überwinden. Gute Gespräche können ein Anfang sein. Das wäre mir jedes Gebet wert.“
Birgit Gauer von Bündnis 90/Die Grünen und künftiges Mitglied des Bergneustädter Stadtrats, rückte die lokale Verantwortung in den Mittelpunkt. Frieden beginne im Alltag, im Umgang miteinander. „Mit der großen Politik können wir hier vor Ort nicht alles verändern. Aber wir können ein Gefühl von Gemeinschaft schaffen – ohne Hetze, ohne Schlechtmacherei, ohne übereinander herzuziehen.“
Zum Abschluss erinnerte die Veranstaltung daran, wofür der Friedensmarsch seit Jahrzehnten steht: gegen Gewalt, Terror, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit – und gegen die Kriege dieser Welt. Und dafür, dass Frieden immer im Kleinen beginnt, aber im Großen gebraucht wird.

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