BERGNEUSTADT
Othebachbrücke bröckelt wenige Monate nach dem Bau
Bergneustadt – Betonabplatzungen und kleine Risse an der Oberflächenstruktur sorgen für Fragen bei Bergneustadts Politik – Das Kreisbaudezernat hat bereits eine Prüfung in Auftrag gegeben.
Von Peter Notbohm
Nur wenige Monate nach der Freigabe zeigen sich Schäden am Neubau der Othebachbrücke in Bergneustadt. Bürgern fielen Risse und Abplatzungen an der erst Ende September des vergangenen Jahres freigegebenen Brücke (OA berichtete) auf. Vor allem an der Treppe auf der Seite des Radweges gibt es mehrere kleine Löcher. Teile von Bergneustadts Politik reagieren besorgt und erwarten Antworten vom Kreis.
Vor allem Jens-Holger Pütz (UWG) stellt Fragen nach möglichen Schadensersatzansprüchen und einem potenziellen Gutachten: „Wollen wir mal hoffen, dass die Othebrücke nicht aufgrund von Materialfehlern oder falschen Mischverhältnissen abgerissen und neu gebaut werden muss.“ Auch in Bergneustadts Bau- und Planungsausschuss kam der Neubau diese Woche zur Sprache. Die Stadtverwaltung versprach das Thema auf Anregung der FWGB an den Kreis weiterzugeben.
Dort gibt das Kreisbaudezernat auf OA-Nachfrage Entwarnung: „Die festgestellten Mängel an der Brücke stellen keine Sicherheitsmängel dar. Die Brücke kann ungehindert und wie zugelassen genutzt werden.“ Bei einem Ortstermin mit der bauausführenden Firma und dem planenden Ingenieurbüro habe man sich die Mängel an den Brückenkappen genauer angeschaut. Es handle sich demnach um ein „starkes Absanden des Betons sowie kleinere Betonabplatzungen an der Oberfläche“.
[Die Betonabplatzungen sammeln sich auf der Treppe, die unter die Brücke führen.]
Bevor diese Mängel beseitigt werden, will man deren Ursache feststellen, um eventuelle Folgeschäden zu vermeiden. Hierfür soll ein unabhängiges Betonprüflabor notwendige Betonproben entnehmen. Sobald der Bericht zu der Experten-Prüfung vorliegt, sollen weitere Maßnahmen im Rahmen der Mängelbeseitigung besprochen und getroffen werden. Diese werden im Rahmen der Gewährleistung durchgeführt.
Eine Kreissprecherin betont, dass die Mängel an der Oberflächenstruktur des Betons bislang nur an den Brückenkappen, die im Spritzwasserbereich der Fahrbahn liegen und einen entsprechenden Frost-Tausalz-Widerstand aufweisen müssen, aufgetreten sind. Weder die beiden Wiederlager noch der Brückenüberbau seien betroffen. „Da sich durch das Absanden und Abrechen einzelner Splittkörner im Bereich der Kappen keine wesentlichen Einschränkungen für Fußgänger ergeben, kann die Brückennutzung - bis zur vorgesehenen Mängelbeseitigung - wie gewohnt erfolgen“, so die Kreissprecherin.
KOMMENTARE
1
Oh je, das sieht gar nicht gut aus :(
Alfred E. Neumann , 10.04.2025, 19:25 Uhr2
Wenn sich die Befürchtungen bewahrten sollten, dann wären wir nun soweit, dass marode Brücken durch den Bau neuer maroder Brücken ersetzt werden. Allerdings darf man sich heutzutage über nichts mehr wundern und es würde in ein Gesamtbild passen.
Michael K., 11.04.2025, 09:38 Uhr3
Und dazu noch dieser Schildbürgerstreich mit dem scharfen Knick in der Straßenführung, wenn man in Richtung Neuenothe fährt! Und was ist hier die Abhilfe? Einen Poller an die Ecke zu setzen, der jetzt alle paar Monate von einem "glücklichen" Verkehrsteilnehmer abrasiert und dann wieder erneuert wird?! Ganz starke Leistung!
Schmickmann, 15.04.2025, 07:32 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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