Bergneustadt – Runter vom Gas heißt es seit zwei Wochen am neuen Spielplatz in der Talstraße.

Von Peter Notbohm

Die Schilder hängen seit fast zwei Wochen, gewöhnt haben sich aber noch nicht alle Bergneustädter an das neue Tempolimit am neuen Spielplatz Talpark in der Talstraße.  Seit 8. August gilt hier nicht mehr Tempo 50, sondern Tempo 30. Trotzdem fahren nicht wenige Autos noch zu schnell durch die Kurve am Feuerwehrgerätehaus.

Für viele kommt das Tempolimit vermutlich überraschend, schließlich hatte sich Bergneustadts Politik schon im vergangenen Oktober dafür eingesetzt, die Tempo 30-Zone „Stadtwald“ auf die komplette Talstraße auszudehnen, war aber vom Rathaus ausgebremst worden (OA berichtete). Als Grund wurden von der Verwaltung die Fördergelder genannt, mit denen zwischen 2004 und 2016 im gesamten Stadtgebiet Schulwegsicherungsmaßnahmen durchgeführt worden waren.

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Knapp die Hälfte der 2,8 Millionen Euro, die zu 75 Prozent gefördert wurden, waren in den Ausbau der Talstraße geflossen. So wurden unter anderem die Gehwege auf das Doppelte verbreitert und auch Schutzstreifen für Fahrradfahrer angebracht. Gerade diese Schutzstreifen sind in reinen 30er-Zonen aber nicht erlaubt, sodass laut Bauamtsleiter Andreas Wagner die Gefahr bestanden hätte, dass sich der Fördermittelgeber die Gelder zurückholt. Von einer Rückzahlung von mindestens einer Million Euro war im Rat die Rede.

Dass nun aber doch zumindest auf Höhe des neuen Spielplatzes Tempo 30 gilt, ist das Ergebnis von Gesprächen der Stadt mit der Bezirksregierung Köln. Möglich macht das die Neufassung der Straßenverkehrsordnung, die seit einigen Jahren die Einrichtung von Tempolimits auf Bundesstraßen und verkehrswichtigen Straßen in der Nähe von sozialen Einrichtungen (Schulen, Kitas und Pflege- und Altenheimen) sowie an hochfrequentierten Schulwegen, Fußgängerüberwegen und Spielplätzen erleichtert.

„Wir haben hier nur ein streckenbezogenes Tempolimit, das förderunschädlich ist. Für die Autofahrer ändert sich dadurch nicht viel. Sie müssen nur ein paar Meter langsamer fahren“, sagt Kai Hoseus, Stellv. Fachbereichsleiter Tiefbau bei der Stadt.