Bergneustadt - Wie viel Wild verträgt der Wald? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer NABU-Veranstaltung im Heimatmuseum Bergneustadt.

Im Heimatmuseum Bergneustadt fand eine Veranstaltung der NABU Bergneustadt mit dem Kreisjagdberater Baldur Neubauer zum Thema „Wald-Wild-Konflikt“ statt. Im Mittelpunkt standen Fragen rund um Verbissschäden an jungen Bäumen, passiven Waldschutz, einen angepassten Wildbestand und die Jagd in Bergneustadt. Rund 40 Teilnehmer, darunter Jäger, Waldbesitzer und interessierte Anwohner angrenzender Wald- und Wiesenflächen, nahmen an der Diskussion teil.

 

[Kreisjagdberater Baldur Neubauer (li.) und Heinz Kowalski vom NABU.]

 

Initiator der Veranstaltung war Heinz Kowalski von der NABU-Ortsgruppe Bergneustadt. „Hintergrund ist, dass wir in Bergneustadt durch die Dürresommer der vergangenen Jahre und den damit einhergehenden Borkenkäferbefall viel Wald verloren haben", erklärte Kowalski. Infolgedessen entstehen vielerorts neue Waldflächen, deren Entwicklung jedoch durch eine zu hohe Rehpopulation gefährdet wird. „Deshalb brauchen wir die Jagd – auch aus Sicht des Naturschutzes eine klare Angelegenheit“, betonte Kowalski. Die zentrale Frage sei jedoch, was ein angepasster Wildbestand bedeutet. „Wir wollen keinen Wald ohne Wild, aber das Gleichgewicht muss stimmen. Zu viele Rehe machen es schwierig.“

 

Als Referent war Kreisjagdberater Baldur Neubauer eingeladen, der einen Vortrag über den „Wald-Wild-Konflikt“ hielt und im Anschluss mit den Teilnehmern diskutierte. Dabei wurden auch grundsätzliche Fragen zur Jagd erörtert: Ist sie heute noch zeitgemäß? Wird sie korrekt ausgeübt? Und handelt es sich beim „Wald-Wild-Konflikt“ um ein reales Problem oder um ein medial aufgebauschtes Thema?

 

Neubauer zeigte sich überzeugt, dass die Zusammenarbeit zwischen Jägern, Naturschützern und Waldbesitzern in der Region gut funktioniere: „Für unsere Verhältnisse sind wir auf einem guten Weg. Die Kommunikation mit der nichtjagenden Bevölkerung und anderen Waldnutzern läuft zunehmend besser.“