BLAULICHT

Ausgeschlafen in den Urlaub starten

ls; 28.06.2024, 14:05 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Die Polizeibeamten berieten heute Vormittag auf dem Lindenplatz Passanten.
BLAULICHT

Ausgeschlafen in den Urlaub starten

ls; 28.06.2024, 14:05 Uhr
Gummersbach - Am Lindenplatz informierte die Polizei heute über die Tücken des Reiseverkehrs - Langfinger sind in der Ferienzeit besonders aktiv.

Von Leif Schmittgen

 

Uwe Petsching und Michaela Barz hatten sich heute Vormittag mit weiteren Kollegen von der Direktion Verkehr auf dem Gummersbacher Lindenplatz positioniert. Vor dem Polizeibulli prangt in großen Holzlettern der Schriftzug #LEBEN, der vielen Passanten in der belebten Fußgängerzone ins Auge sticht, und genau das wollen die Beamten erreichen. Mit der Kampagne machen sie kurz vor dem Ferienstart auf die Tücken des Reiseverkehrs aufmerksam.

 

Ein Mann nähert sich neugierig dem Slogan und fragt, was sich dahinter verbirgt. Petsching reicht ihm einen Flyer und weist auf den großen Aufsteller. Dort sind auf dem Bild bunte, hochgestapelte Koffer in einem Laderaum zu sehen (Foto links). Eine Szene, die vielen Reisenden sicherlich bekannt erscheint, aber bei einer Bremsung tödliche Wirkung haben kann.  „Die Koffer entwickeln schon bei 50 km/h das 40-fache ihres Gewichts und können zum Geschoss werden“, erklärt der erfahrene Hauptkommissar seinem Gegenüber. Deswegen sei die korrekte Ladungssicherung das A und O vor dem Reiseantritt. Gepäck sollte immer hinter einem Gitter oder zumindest im Fußraum gestapelt werden, sodass es im Falle eines Bremsmanövers nicht zur Gefahr werden kann. Das gelte insbesondere auch bei Wohnmobilen. Dort werden zum Beispiel Getränkekisten oft lose im Fond abgestellt. „Hunde gehören grundsätzlich in den Fußraum oder besser in eine Box“, ergänzt Petsching.

 

Michaela Barz geht derweil auf einen weiteren häufigen Unfallschwerpunkt ein. „Bitte starten Sie ihre Reise nicht nach der Nachtschicht, sondern immer ausgeschlafen“, rät die Oberkommissarin. Denn während eines sogenannten Sekundenschlafes (fünf Sekunden) werden etwa 150 Meter im "Blindflug" zurückgelegt. Zudem verlangsame sich die Reaktionsgeschwindigkeit bei Müdigkeit. Beides könne nicht nur schlimme Konsequenzen für Gesundheit und Leben, sondern auch erhebliche rechtliche Folgen haben: „Wer wegen Müdigkeit einen Unfall verursacht, begeht eine Straftat“, so Barz.

 

 

Zum Gespräch gesellt sich Frank Jaeger, der sich auf die Einbruchsprävention spezialisiert hat. „Diebe haben das ganz Jahr Saison“, meint der Hauptkommissar. Sein Tipp: Das eigene Zuhause sollte möglichst „alltagstauglich“ verlassen werden. „Die Gummistiefel sollen vor der Haustür und die Kaffeetasse auf dem Tisch stehen gelassen werden“, erläutert Jaeger. Zudem bedeute eine entsprechende Tür- und Fenstersicherung bei der Abschreckung  einen Quantensprung. „Einbrecher scheuen die Konfrontation und möchten sich nirgends lange aufhalten“, erklärt Jaeger. Wenn der Aufbruch nicht binnen Sekunden gelinge, würden die Täter weiterziehen.

 

Zufällig gestaltete Beleuchtungsszenarien sorgen im Smarthome-Zeitalter für zusätzliche Sicherheit und schon immer habe geholfen, die Nachbarn über längere Abwesenheit zu informieren. Verdächtige Personen oder Fahrzeuge sollten laut Jaeger grundsätzlich bei der Polizei unter Tel.: 110 gemeldet werden. 

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