BLAULICHT
Schlag gegen Drogenbande: Polizei-Razzia in Gummersbach
Gummersbach – Am Dienstagmorgen fand ein länderübergreifender Einsatz gegen illegalen Cannabisanbau und -handel statt - Dabei wurden auch zwei Drogenplantagen in Gummersbach ausgehoben - Dutzende Festnahmen - Insgesamt mehr als 100 Kilogramm geerntetes Cannabis und circa 11.000 Pflanzen sowie Vermögenswerte im sechsstelligen Euro-Bereich beschlagnahmt (AKTUALISIERT).
+++2. Meldung (Dienstag, 16:35 Uhr)+++
Im Rahmen des länderübergreifenden Großeinsatzes gegen eine bundesweit agierende Gruppierung, die im siebenstelligen Eurobereich mit Cannabis handeln und Anbau betreiben soll, nahmen die Beamten insgesamt 33 Personen vorläufig fest. Gegen 14 dieser Personen bestand aufgrund der bisherigem Ermittlungsergebnisse bereits ein Untersuchungshaftbefehl.
[Foto: Polizei --- Eine der heute gefundenen illegalen Cannabisplantagen.]
„Gegen vier weitere Tatverdächtige erhärtete sich im Rahmen des heutigen Einsatzes und auf Basis der dabei gewonnenen Erkenntnisse ebenfalls der Verdacht, an den Taten der Bande beteiligt zu sein. Am heutigen Nachmittag haben, auf Antrag der Trierer Staatsanwaltschaft, die Vorführungen der insgesamt 18 Personen beim Ermittlungsrichter am Amtsgericht Trier begonnen. Sie werden voraussichtlich bis zum morgigen Tag andauern“, teilte die Polizei mit.
Weitere 15 Personen, die als Gärtner auf den 14 heute durchsuchten Plantagen der Gruppierung beschäftigt waren, wurden ebenfalls, mit dem Ziel der Vorführung auf Antrag der örtlich zuständigen Staatsanwaltschaften, vorläufig festgenommen.
Insgesamt durchsuchten die Polizeikräfte aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen über 30 Objekte. Bei den Durchsuchungen der Plantagen sowie weiterer Gebäude und Wohnungen stellte die Polizei insgesamt mehr als 100 Kilogramm geerntetes Cannabis und circa 11.000 Cannabispflanzen in verschiedenen Wachstumsstadien sicher.
Darüber hinaus sicherten die Beamten umfangreiche Beweise und stellten zudem bislang Bargeld und weitere Vermögenswerte, darunter zehn Fahrzeuge, mit einem Gesamtwert im sechsstelligen Euro-Bereich sicher.
Laut Polizei dauern die Ermittlungen und Maßnahmen weiter an. Der Einsatz wird morgen fortgeführt.
+++1. Meldung (Dienstag, 11 Uhr)+++
In Gummersbach gibt es seit den frühen Morgenstunden einen großen Polizeieinsatz. Wie eine Sprecherin der Polizei Trier auf Nachfrage von OA sagte, wurden in der Kreisstadt zwei Drogenplantagen durchsucht – eine in Strombach, eine weitere in der Rospe. Durchsuchungen gibt es aber nicht nur in Gummersbach. Im Fokus der Ermittler ist eine Bande, die im Verdacht steht, seit 2024 in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen große illegale Indoor-Cannabis-Plantagen sowie Schwarzmarkthandel mit Cannabis im siebenstelligen Eurobereich als florierendes Geschäftsmodell zu betreiben.
Am Morgen hat das Polizeipräsidium Trier eine Pressemitteilung zu dem laufenden Einsatz herausgegeben. Darin heißt es, dass das Polizeipräsidium Trier zusammen mit der Staatsanwaltschaft Trier seit November 2024 gegen eine überregional bundesweit agierende Personengruppe wegen Verstößen gegen das Konsumcannabisgesetz (KCanG) ermittelt. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse der umfangreichen verdeckten Ermittlungen der Kriminalpolizei in Wittlich erwirkte die Staatsanwaltschaft Trier eine Vielzahl an Durchsuchungsbeschlüssen für die von der Gruppierung genutzten Gebäude und Räumlichkeiten sowie zahlreiche Haftbefehle gegen die zentralen Mitglieder der Bande.
[Die Plantage in Strombach wurde durchsucht und abgebaut.]
Am heutigen Dienstag haben Kräfte der Polizei Rheinland-Pfalz, der Polizei Nordrhein-Westfalen und der Polizei Hessen seit etwa 6 Uhr in einem gemeinsamen Großeinsatz insgesamt 27 Gebäude durchsucht. Bei zwölf dieser Objekte handelte es sich um von der Gruppierung betriebene Cannabis-Plantagen. Ausgehoben wurden diese in Mannebach, Bendorf und Weibern (alle RP) sowie in Gummersbach, Hückelhoven, Troisdorf, Werne, Euskirchen und Windeck (alle NRW) sowie eine weitere im hessischen Villmar. „Über die dort sichergestellten Mengen an Cannabis und weitere sichergestellte Beweismittel können derzeit noch keine Angaben gemacht werden“, heißt es in der Mitteilung. Die Beweissicherungsmaßnahmen und der Abbau der Plantagen dauern noch an.
Im Rahmen des andauernden länderübergreifenden Polizeieinsatzes, mit Stand 8 Uhr, trafen die Einsatzkräfte 27 Personen an, die im Verdacht stehen, Mitglieder der Bande zu sein. Gegen 13 dieser Personen im Alter von 20 bis 38 Jahren bestand aufgrund der Ermittlungsergebnisse bereits ein Untersuchungshaftbefehl. Diese Personen werden in der Folge auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier den Ermittlungsrichtern des Amtsgerichts Trier vorgeführt. Darüber hinaus wurden 14 weitere Personen vorläufig festgenommen. Sie sollen in den Plantagen als Gärtner gearbeitet haben und werden auf Antrag der örtlich zuständigen Staatsanwaltschaften den jeweils zuständigen Ermittlungsrichtern vorgeführt.
[Einen zweiten Einsatz in Gummersbach gab es in der Rospe.]
An dem heutigen Einsatz sind insgesamt etwa 900 Beamtinnen und Beamte zahlreicher Polizeibehörden beteiligt. „Die intensive Ermittlungsarbeit sowie die umfängliche Vorbereitung des heutigen Einsatzes waren eine Herausforderung für alle beteiligten Dienststellen der Staatsanwaltschaft und der Polizei. Besonders hervorzuheben ist die professionelle länderübergreifende Zusammenarbeit mit den Behörden in Nordrhein-Westfalen, die immer noch mit einer Vielzahl von Kräften in den Einsatz eingebunden sind“, resümieren Oberstaatsanwalt Dr. Eric Samel (Staatsanwaltschaft Trier) und der polizeiliche Einsatzleiter Ralf Krämer (Polizeipräsidium Trier).
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