BLAULICHT
Bewährungsstrafe: Mit vier Gramm Amphetamin erwischt
Waldbröl – Ein 32-jähriger Vorbestrafter bekommt vom Amtsgericht Waldbröl eine letzte Chance.
Von Peter Notbohm
16 Vorstrafen hat Boris S. (Anm.d.Red.: Name geändert) in seinem Leben bislang angesammelt. Wegen Diebstahls und Hehlerei saß der Waldbröler auch bereits in Haft. Im vergangenen Jahr wurden am 17. September in einer Waldbröler Postfiliale bei ihm nun 4,36 Gramm Amphetaminpaste gefunden, weshalb der 32-Jährige sich erneut am Amtsgericht Waldbröl verantworten musste. Dort bekam er von Staatsanwaltschaft und Einzelrichterin Becher aber eine letzte Chance, in Form einer viermonatigen Bewährungsstrafe wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln.
Den Drogenbesitz gab der Waldbröler, der ohne rechtlichen Beistand erschienen war, unumwunden zu. Gleichzeitig gelang es ihm aber auch, das Gericht davon zu überzeugen, inzwischen geläutert zu sein. Nachdem er im Gefängnis eine Ausbildung als Elektroniker abgeschlossen und inzwischen ein festes Arbeitsverhältnis hat, wolle er nun unbedingt auch seinen Führerschein machen, berichtete der 32-Jährige. Da er hierfür eine einjährige Drogen-Abstinenz nachweisen müsse, habe er diesen vor einem halben Jahr den Kampf angesagt. Auch der Bericht seiner Bewährungshelferin fiel positiv aus.
Vom Staatsanwalt gab es trotz der stabilisierten Lebensführung mahnende Worte: „Sie können von Glück sagen, dass die Drogen nicht der Kern ihrer Bewährungsstrafen sind. Sie müssen vorsichtig sein, sonst befinden sie sich schnell auf dünnem Eis.“ Das Urteil ist bereits rechtskräftig.