BLAULICHT
Bundeswehr und Hilfsorganisationen übten gemeinsam
Reichshof - Kreisverbindungskommando der Bundeswehr und zahlreiche Hilfsorganisationen probten am Wochenende die Zusammenarbeit für den Ernstfall.
Von Leif Schmittgen
Rotland und Gelbland sind seit über drei Jahren im Krieg. Während Gelb von der Nato unterstützt wird, gibt es von der Gegenseite zahlreiche Sabotageakte und ein Angriff droht. Soweit die Rahmenhandlung für die groß angelegte Übung „Romerijke Berge“ auf dem ehemaligen Munitionsdepot, dem Steinbruch sowie dem Dorfplatz in Reichshof-Wildbergerhütte am Samstag. Der stellvertretende Leiter des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr, Sebastian Rothe, freute sich, dass unter den gut 300 Einsatzkräften alles reibungslos geklappt hat. „Es gab keine Zwischenfälle und die Zusammenarbeit hat gut funktioniert“, so sein Resümee.
[Möglichst realistisch wurden die Einsätze nachgestellt. Rund 20 Statisten waren beteiligt.]
Das ehemalige Kasernengelände diente auch als Auffanglager für Geflüchtete aus dem Osten. In der Unterkunft hatte unter anderem ein Kellerraum gebrannt, über einen Luftschacht wurden Menschen gerettet. Im örtlichen Steinbruch war ein Auto im See gelandet. Die Höhenrettung barg es. Hinzu kam ein schwerer Verkehrsunfall, in dessen Folge es Verletzte zu versorgen galt. Eine Hundestaffel machte sich auf zur Vermisstensuche. Die Einsatzlage wurde vom Dorfplatz aus von den Reservisten geleitet und koordiniert. „Die Kommunikation der Hilfsorganisationen untereinander wurde geübt, damit man im Ernstfall gut aufeinander abgestimmt ist“, berichtet Rothe.
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[Sebastian Rothe erläuterte die Lage am Morgen.]
Rund 20 Statisten waren in entsprechende Rollen geschlüpft und sorgten für ein realitätsnahes Einsatzszenario. Neben der Bundeswehr waren Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, THW, Bergwacht, Malteser Hilfsdienst, Johanniter-Unfall-Hilfe und DLRG beteiligt. Die Hilfsorganisationen nutzen den Tag auch für eigene, fachspezifische Übungen. Bis zum späten Nachmittag dauerten die Einsätze an. Ein Jahr Planung hat das Ganze bedurft. „Es galt, Genehmigungen einzuholen und Szenarien zu erschaffen und abzusprechen“, so Oberstleutnant Rothe.
Eröffnet wurde das Szenario von Landrat Jochen Hagt. „Es kommt darauf an, alle Teilbereiche bei einer Katastrophe zusammenzuführen“, sagte er zur Begrüßung. Er dankte den Organisatoren für die Möglichkeit, die Fähigkeiten der zivilen Hilfsorganisationen zu erproben, da eine Einsatzlage dieser Größenordnung nur durch gute Zusammenarbeit zu bewältigen sei.
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Für Kreisbrandmeister Julian Seeger stand im Mittelpunkt der Übung, die „Schnittstellen und unterschiedlichen Meldewege der Einsatzleitungen kennenzulernen“, da es unterschiedliche Hierarchien und Meldeketten bei Bundeswehr, Feuerwehr und Hilfsorganisationen gebe. „In Krisen muss man die richtigen Köpfe kennen“, so Seeger.
In rund einem Jahr startet die Vorbereitung für die nächste Einsatzlage. Im Zwei-Jahres-Rhythmus sollen die Szenarien wiederholt werden, um in Übung zu bleiben und bestmöglich für den Ernstfall gerüstet zu sein.


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