BLAULICHT

Feuerwehr fordert Aufwandsentschädigung

lw; 05.11.2023, 13:30 Uhr
Foto: Karin Rechenberger --- Die Geehrten mit Kreisbrandmeister Wilfried Fischer und Bürgermeisterin Larissa Weber.
BLAULICHT

Feuerwehr fordert Aufwandsentschädigung

lw; 05.11.2023, 13:30 Uhr
Waldbröl – Jahresdienstbesprechung der Waldbröler Feuerwehr – Rückblick auf die Einsätze – Positive Personalentwicklung.

Von Lars Weber

 

Mittendrin in einem großen Veränderungsprozess befindet sich die Waldbröler Feuerwehr. Dies ist bei der Jahresdienstbesprechung am Samstagabend in der Mensa der Gesamtschule deutlich geworden. Neue Gerätehäuser (für die Einheit Thierseifen erfolgte gerade der erste Spatenstich, Heide und Geilenkausen werden noch folgen), neue Fahrzeuge (insgesamt vier Stück, darunter eine Drehleiter), eine positive Entwicklung bei der Personalgewinnung: Feuerwehrchef Daniel Wendeler hatte viel zu erzählen. Ganz besonders gut zugehört haben bei einem Thema sicherlich auch die Gäste Kreisbrandmeister Wilfried Fischer und Bürgermeisterin Larissa Weber. Um die Wertschätzung jedes einzelnen Kameraden und jeder einzelnen Kameradin zu erhöhen, brachte Wendeler eine Aufwandsentschädigung für die Ehrenamtler ins Spiel.

 

Neu sollte das Thema der Verwaltung und der Politik nicht sein. Eine Aufwandsentschädigung ist auch im Brandschutzbedarfsplan Thema, der Anfang 2022 vom Stadtrat beschlossen worden war. „Neue Gerätehäuser, neue Fahrzeuge oder auch neue Schutzausrüstung sind notwendige Dinge, damit die Feuerwehr ihre Arbeit nachgehen sowie ihre Aufgaben erfüllen kann“, erklärte Wendeler. „Aber hat dies etwas mit direkter Wertschätzung jedes Einzelnen zu tun? Wir glauben: nein!“ Er erinnerte an gesteigerte Energie- und Kraftstoffkosten. Den Ehrenamtlern sollten keine Nachteile durch ihren Dienst entstehen.

 

Er verglich den Einsatz der Feuerwehrkräfte mit jenem der Ratsmitglieder. Beide Personengruppen arbeiteten ehrenamtlich für das Gemeinwohl der Stadt und investierten sehr viel Zeit in ihren Ehrenämtern, „wobei bei der Feuerwehr die Kameradinnen und Kameraden bei gewissen Einsätzen ihre Gesundheit und ihr Leben durchaus gefährden“. Ein weiterer Unterschied: Die Ratsmitglieder bekommen für ihren Dienst eine Aufwandsentschädigung, bei der Feuerwehr lediglich die Einheitsführungen und die Feuerwehrleitung. Wendeler setzt bei der Diskussion auf die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Stadtverwaltung und Politik.

 

Wendeler dankte der Truppe „Einsatz mit Engagement, Können, Herz und Mitgefühl“. 2022 sei ein recht „normales“ Einsatzjahr gewesen. 63 Brandeinsätzen, 149 Einsätze der Technischen Hilfeleistung und 31 Fehlalarme gab es. Trotzdem wird das Jahr vor allem aufgrund eines Einsatzes in Erinnerung bleiben. Wendeler sprach über das Feuer in der Markthalle, das das Gebäude komplett zerstörte. Zudem wurde die Feuerwehr noch in der gleichen Zeit, als die Löschmaßnahmen im Zentrum liefen, zu einem Lagerhallenbrand in der Industriestraße gerufen.

 

Spätestens mit der Vorstellung des Brandschutzbedarfsplan ist besonders die Personalstärke der Waldbröler Feuerwehr im Fokus. 100 Kräfte fehlten der Truppe zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme. Seitdem wurden bereits viele Anstrengungen unternommen. Und die Richtung stimmt. 127 Frauen und Männer zählt die Einsatzabteilung (Stand: Dezember 2022). Seit Ende 2020 gab es einen Zuwachs von 30 Prozent zu verzeichnen. Und weitere Mitglieder zu werben, wurde im Bereich Öffentlichkeitsarbeit viel getan. Die Feuerwehr ist nun präsenter im Netz, gerade auch bei den Sozialen Medien. Noch fehlen aber 80 Einsatzkräfte in der Einsatzabteilung, um die Zielvorgabe des Brandschutzbedarfsplans zu erfüllen. Diese Mitgliedergewinnung bleibe demnach eine der wichtigsten Aufgaben, um die Personalstärke kontinuierlich zu erhöhen.

 

Besonders wichtig dabei ist die Arbeit in der Jugendfeuerwehr, die 2022 Jubiläum feiern durfte. Seit 50 Jahren werden dort die Einsatzkräfte von morgen für die Feuerwehr begeistert. Dort zählt Waldbröl aktuell 48 Mitglieder und zwölf Betreuer. „Wir rekrutieren 90 Prozent des Nachwuchses aus der Jugendfeuerwehr. Daher wird es auch weiterhin unsere Aufgabe sein, die Jugendarbeit zu unterstützen und zu fördern.“

 

Ehrungen, Beförderungen und Ernennungen
 

Ehrungen

 

Ehrennadel des VDF für 60 Jahre Mitgliedschaft: Günter Pätzold

Ehrennadel des VDF für 50 Jahre Mitgliedschaft: Gerfried Finke, Wolfgang Lindenberg, Reinhold Böhmer

Feuerwehrehrenzeichen in Gold mit Goldkranz des Landes NRW – 50 Jahre: Gerfried Finke

Feuerwehrehrenzeichen in Gold des Landes NRW – 35 Jahre: Michael Storzer, Jürgen Weber, Daniel Wendeler

Feuerwehrehrenzeichen in Silber des Landes NRW – 25 Jahre: Christoph te Laak, Mike Stockhausen
 

Ernennung

 

Zum stellvertretenden Leiter der Feuerwehr: Sebastian Pack

Beförderungen

 

Übernahme aus der JFW zur Feuerwehrfrau / zum Feuerwehrmann: Hanan Alawad, Frieda Rühl, Hannah Sondermann

 

Zur Feuerwehrfrau / zum Feuerwehrmann: Nina Behnke, Nina Dehler, Kira Hadaschik, Fabian Werner Hasenbach, Daniel Propach, Paula Luise Reche, Sarah Zöller

 

Zur Oberfeuerwehrfrau / zum Oberfeuerwehrmann: Lisa Baum, Tim Frenzel, Leon Felix Kleinschmidt, Milo Koebnick, Oliver Pagel, Olga Sawatzky, Jonas Wagener, Lukas Wessel

 

Zum Hauptfeuerwehrmann: Julian Koppenborg

 

Zur Unterbrandmeisterin / zum Unterbrandmeister: Sabrina Barckow, Marcel Koch, Oliver Söhns

 

Zum Brandmeister: Nico Henseleit, Kai Lenz, Kevin Schlösser

 

Zum Oberbrandmeister: Florian Knabe, Tim Krämer, Maximilian Peter Wirths

 

Zum Hauptbrandmeister: Florian Höffgen, Tobias Luxenburger

 

Zum Brandinspektor: Christoph Mach

 

Zum Stadtbrandinspektor: Sebastian Pack

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