BLAULICHT

Großbrand in Waldgebiet – zum Glück nur eine Übung

Red; 21.08.2023, 13:27 Uhr
Fotos: Feuerwehr Waldbröl.
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Großbrand in Waldgebiet – zum Glück nur eine Übung

Red; 21.08.2023, 13:27 Uhr
Waldbröl – Mit hohem personellen und logistischen Aufwand simulierte die Feuerwehr Waldbröl einen Brand in der Nutscheid – Mehr als 100 Einsatzkräfte beteiligt.

Das circa 10.000 Hektar große Waldgebiet Nutscheid wurde am Samstag zur Kulisse einer im großen Stil durchgeführten Einsatzübung: Die Feuerwehr Waldbröl simulierte die Bekämpfung eines ausgedehnten Waldbrandes. Mehr als 100 Feuerwehrleute und Einsatzkräfte des THW, 20 Einsatzfahrzeuge und mehrere Kilometer Schlauchleitung kamen zum Einsatz. Hintergrund ist das neu etablierte Vegetationsbrandkonzept der Waldbröler Feuerwehr. Unter dem Vorsitz von Wehrleiter Daniel Wendeler erarbeitete eine Arbeitsgruppe aus Führungskräften das neue Konzept: „Der Klimawandel ist auch bei uns angekommen und man kann vermehrt beobachten, dass durch den Klimawandel die Trockenperioden zunehmen und somit die Gefahr von Vegetationsbränden stetig steigt. Dies zeigen auch die Einsatzzahlen“ schreibt der Arbeitskreis. „Daher ist es von großer Bedeutung sich organisatorisch, materiell und personell auf diese Art von Einsätzen vorzubereiten.“

 

 

Zunächst ging eine Meldung über eine unklare Rauchentwicklung im Wald ein. 15 Minuten später stellte sich die Lage als Großfeuer dar - circa 5.000 Quadratmeter brannten, die Flammen breiteten sich weiter aus. Daraufhin wurde Stadtalarm ausgelöst, zusätzlich erfolgte die Alarmierung des THW Waldbröl und der Feuerwehr Windeck (Rhein-Sieg-Kreis). Unter anderem kam das neue Tatra-Tanklöschfahrzeug zum Einsatz. Die Wasserversorgung wurde über eine Zisterne, einen 15.000-Liter-Behälter sowie zwei Löschteiche sichergestellt. Die Einheiten Denklingen und Mittelagger aus der Nachbargemeinde Reichshof stellten den Grundschutz für das Stadtgebiet sicher.

    

Nach Angaben der Verantwortlichen verlief die dreieinhalbstündige Übung erfolgreich. „Es zeigte sich nicht nur, wo Raum für Verbesserungen bleibt, sondern auch, dass die Beteiligung des THW und der Feuerwehr Windeck ein Paradebeispiel für eine gute, über die Organisations- und Kreisgrenzen hinausgehende Zusammenarbeit ist“, hieß es in einer Mitteilung der Feuerwehr. „Der Übung von dergleichen Großeinsatzlagen kommt insbesondere kommunikativ, taktisch und logistisch eine hohe Bedeutung zu, da gerade Wald- und Vegetationsbrände häufig ein großes Kräfte- und Fahrzeugaufgebot erfordern und die Einsatzstellen oft in unwegsamem Gelände liegen.“

 

Es habe sich allerdings auch gezeigt, dass es an Ausstattung fehlt. Insbesondere das Tragen der schweren Schutzkleidung bei den hohen Temperaturen erschwerte den Kameraden den Einsatz. „Die Leitung der Feuerwehr konnte daraus ableiten, dass es in dem Bereich der persönlichen Schutzausrüstung für Vegetationsbrände noch große Defizite gibt, bei denen unbedingt nachgesteuert werden muss“, so die Feuerwehr abschließend.

 

 

 

Eingesetzte Einheiten

Löschzug Waldbröl (5 Fahrzeuge), Löschzug Thierseifen (4 Fahrzeuge), Löschgruppe Geilenkausen (2 Fahrzeuge), Löschgruppe Heide (3 Fahrzeuge), Feuerwehr Windeck (3 Fahrzeuge), THW Waldbröl (4 Fahrzeuge)

 

Technik und Logistik

Diverse Löschgruppenfahrzeuge, Lagebewältigung als Großlage mit drei Einsatzabschnitten zur Brandbekämpfung, einem Einsatzabschnitt Logistik und mehreren Führungsebenen; 100 bis 120 beteiligte Personen, vier Kilometer Schlauchleitung, 15 Funkkanäle/-gruppen

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