BLAULICHT

Illegale Techno-Party in Autobahnbrücke: Polizei warnt Nachahmer

pn; 02.08.2021, 16:15 Uhr
Foto: Polizei ---- Die Polizei fand in der Autobahnbrücke jede Menge proffessionelles Equipement für die illegale Techno-Party.
BLAULICHT

Illegale Techno-Party in Autobahnbrücke: Polizei warnt Nachahmer

pn; 02.08.2021, 16:15 Uhr
Engelskirchen – Eingang zum Hohlraum in der Autobahnbrücke hätte schnell zum Nadelöhr werden können – Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch laufen.

Welche genauen juristischen Nachspiele die illegale Techno-Party hat, die am Wochenende im Inneren einer Autobahnbrücke in Engelskirchen stattfand (OA berichtete), ist noch ungewiss. Klar ist allerdings, dass die Veranstaltung für alle Teilnehmer mehr als nur gefährlich war – und das ausnahmsweise einmal nicht wegen vermeintlicher Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. „Die Location macht zwar vielleicht einen coolen Anschein, allerdings war das ein recht gefährliches Unterfangen“, sagt Michael Tietze, Sprecher der oberbergischen Polizeibehörde. Erst vor wenigen Tagen löste die Polizei im Rhein-Erft-Kreis eine ähnliche Party unter der A61 auf. Schon im Juni hatte die Polizei bei Overath einen Rave im Hohlkasten einer weiteren Autobahnbrücke entdeckt.

 

Um in das Innere der Brücke in Engelskirchen zu gelangen, musste man zunächst über eine steile Treppe zu einem kleinen Durchlass, von etwa einem Meter Höhe und 80 Zentimeter Breite. „Wenn in dem Hohlraum der Brücke eine Panik oder ein Brand ausgebrochen wären und gleichzeitig 100 Menschen durch dieses Nadelöhr gewollt hätten, wäre eine Katastrophe vorprogrammiert gewesen“, erklärt Tietze und warnt Nachahmer ausdrücklich. In Inneren hatte der 20-jährige Organisator der Party, die sich über die soziale Netzwerk verbreitet hatte, neben einer Bar auch eine komplette Musik- und Beleuchtungsanlage aufgebaut.

 

Für die Stromversorgung waren Dieselaggregate mitgebracht worden. Da die Brücke über keine Entlüftung verfügt, hatten sich bereits Abgase angesammelt als die Polizei die Veranstaltung auflöste. Aufgeflogen war die Party, weil ein Anwohner laute Musik gehört und den Notruf gewählt hatte. Juristisch erwartet den Engelskirchener sowie die 20 Personen, die sich bereits vor Ort aufhielten, eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. Inwieweit dies verfolgt wird, hängt aber auch von der Betreiberin der Brücke, die Autobahn GmbH des Bundes, ab. Verstöße gegen die Corona-Verordnung haben die Beamten vor Ort nicht aufgenommen. Die angetroffenen Personen hätten Corona-Tests vorzeigen können oder seien geimpft gewesen.

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