BLAULICHT
Kriegswaffe in Lagerhalle entdeckt
Gummersbach – Ein 30-Jähriger soll in der Mühlenstraße eine Maschinenpistole deponiert haben – Nun muss er sich vor dem Amtsgericht Gummersbach verantworten.
Im Januar 2023 haben Kriminalbeamte einen Durchsuchungsbeschluss für Räumlichkeiten in der Gummersbacher Mühlenstraße erhalten. Eigentlich sei es bei der Durchsuchung darum gegangen, Beweise für ein Geldwäscheverfahren zu sammeln. „Eine richtige Wohnung war das nicht“, sagte heute einer der beteiligten Kriminalbeamten als Zeuge am Gummersbacher Amtsgericht aus. Über zwei Etagen hätten sich zahlreiche Kartons mit reichlich Trödel gestapelt. Doch zwischen all den Kartons sollen die Beamten auch eine Kriegswaffe gefunden haben.
Auf der Anklagebank musste heute Adam M. (Anm.d.Red.: Name geändert) Platz nehmen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 30-jährigen Gummersbacher vor, die aufgefundene Kriegswaffe ohne Genehmigung besessen zu haben. Bei der Waffe soll es sich um eine sogenannte Uzi, eine Maschinenpistole, gehandelt haben. Diese soll – unter anderem mit über 150 Stück Munition, vier Magazinen und einem Schlagring – in einer Decke eingewickelt und in einer schwarzen Einkaufstasche gelagert worden sein.
Im Rahmen des Geldwäscheverfahrens sei zuvor die Wohnung von Adam M. durchsucht worden. Wirklich eingerichtet sei diese dem Kriminalbeamten zufolge aber nicht gewesen. Der 30-Jährige soll zu der Zeit umgezogen sein, war wenige Wochen später an einer anderen Gummersbacher Anschrift gemeldet. In der Mühlenstraße soll hingegen der Vater von Adam M. gemeldet sein. Wie der Kriminalbeamte schilderte, soll der Vater nach dem Fund der Uzi gesagt haben, die Waffe nicht zu kennen, dass neben seinem Vermieter auch sein Sohn Zutritt zu den Räumlichkeiten habe und dass letzterer dort auch einige Sachen abgestellt habe.
Im Gericht machte der Vater von Adam M. heute aber von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Auch der Angeklagte selbst äußerte sich nicht zu den Anschuldigungen. In der Tasche, in der die Beamten die Uzi gefunden hätten, sollen allerdings auch Briefe gewesen sein, die an Adam M. adressiert gewesen seien. Diese sollen auf Wunsch der Staatsanwaltschaft nun in das Verfahren eingeführt werden. Außerdem sollen noch vier weitere Zeugen gehört werden. Fortgesetzt wird die Verhandlung vor dem Schöffengericht um Richter Ulrich Neef am 5. September.
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