BLAULICHT

Brand auf Aussichtsturm: Ursache wird ermittelt

ls, Red; 20.09.2024, 12:30 Uhr
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Fotos: Thomas Wirczikowski --- Auch die Drehleiter aus Wiehl kam bei dem Feuer zum Einsatz.
BLAULICHT

Brand auf Aussichtsturm: Ursache wird ermittelt

ls, Red; 20.09.2024, 12:30 Uhr
Nümbrecht - Ermittlungen zum Brand auf dem Aussichtsturm am Lindchen beginnen am Montag - Strafanzeige gestellt - Bürgermeister dankbar über schnelles Eingreifen der Feuerwehr (AKTUALISIERT).

Von Leif Schmittgen

 

+++ 4. Meldung (Freitag, 12:30 Uhr) +++

 

Wie die Polizei heute mitteilte, werden die Brandexperten am kommenden Montag (23. September) die Ermittlungen zur Ursache aufnehmen. Mit einem Ergebnis ist frühestens am Dienstag zu rechnen.

 

+++ 3. Meldung (Donnerstag, 13:55 Uhr) +++

 

Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenieus ist am Tag nach dem Brand dankbar, dass der Zufall – nämlich durch die schnelle Präsenz der Einheit Bierenbachtal - einen möglichen Vollbrand des Aussichtsturm verhindert werden konnte. „Wie haben Strafanzeige gestellt“, so Redenius. Denn er geht davon aus, dass der Schaden mutwillig verursacht wurde. „Ich habe kein Verständnis dafür, wenn Menschen öffentliches Eigentum zerstören“, findet das Gemeindeoberhaupt klare Worte zu den gestrigen Ereignissen, die bislang nur auf Vorsatz schließen lassen. Denn selbst eine arglos weggeworfene Zigarette hätte seiner Ansicht nach den gestrigen Brand nicht auslösen können. Es handelt sich bei den betroffenen Planken um Massivholz.

 

Der Turm ist derzeit für den Publikumsverkehr gesperrt. Man habe Spezialisten beauftragt, um die Statik der tragenden Teile zu überprüfen. „Augenscheinlich wurde nichts beschädigt, aber wir möchten absolut sicher sein und jedes Risiko ausschließen“, so der Bürgermeister. Liegt das Ergebnis des Statikers vor, werden schnellstmöglich Handwerksunternehmen mit der Instandsetzung beauftragt. Erst dann könne die Schadenshöhe ermittelt werden. Vorab möchte der Bürgermeister nicht über die finanziellen Auswirkungen spekulieren und äußert sich ebenso wenig über den Zeitpunkt einer möglichen Freigabe des Turms. „Wir hoffen, dass wir das beliebte Ausflugsziel möglichst schnell wieder zugänglich machen können“, betont Redenius. Eigentümerin des Turms ist die Bau- und Entwicklungsgesellschaft.

 

Die Polizei ermittelt

 

Eine Polizeisprecherin bestätigt auf OA-Nachfrage, dass die Ermittlungen zu einer Brandursache in alle Richtungen begonnen haben. Weitere Details konnte sie noch nicht bekanntgeben und verweist auf eine noch ausstehende Rückmeldung der Ermittler vor Ort. Wann diese erfolgen wird, ist offen.

 

+++ 2. Meldung (Donnerstag, 12:10 Uhr) +++

 

Die Nümbrechter Feuerwehrleute waren gestern Abend noch bis etwa 22 Uhr auf dem Lindchen im Einsatz, wie der stellvertretende Wehrführer Wilhelm Weber gegenüber Oberberg-Aktuell berichtet. Entgegen der ersten Vermutung haben auf der Besucherplattform Teile des Holzbodens sowie des Geländers und kein Unrat gebrannt, wie Weber berichtet.

 

Auf eine Ursache wollte er sich nicht festlegen, bestätigte aber, dass an der betroffenen Stelle keinerlei elektrische Leitungen verlaufen und wollte Brandstiftung als mögliche Ursache weder bestätigen noch dementieren. Weber sprach von einem Glücksfall: Denn die Einheit Bierenbachtal sei wegen einer turnusmäßigen Übung am örtlichen Feuerwehrhaus gewesen und konnte somit noch schneller zum Einsatzort ausrücken. Zu Fuß hatten die Kameraden unter Atemschutz den Aussichtsturm erklommen und das Feuer mit einem Feuerlöscher schnell gelöscht.

 

[Foto: Feuerwehr Nümbrecht --- Die Drehleiter wurde unter anderem für Nachlöscharbeiten eingesetzt.]

 

Mit der Drehleiter aus Wiehl wurden schließlich noch Nachlöscharbeiten durchgeführt und anschließend der Turm per Wärmebildkamera untersucht. Zusätzlich entfernten die Wehrleute einige noch glühende Bretter der Holzverkleidung, um ein erneutes Aufflammen präventiv auszuschließen. Wilhelm Weber ist erleichtert über das schnelle Eingreifen, schlimmstenfalls hätte das Feuer den kompletten Turm zerstören können. Augenscheinlich ist auch die über der Besucherplattform verbaute Technik nicht beschädigt worden. Unter anderem wird der Ort vom Lindchen aus mit Mobilfunk versorgt.

 

+++ 1. Meldung (Mittwoch, 21:55 Uhr) +++

 

Die ersten Meldungen klangen dramatisch: Etliche besorgte Anrufer wählten am Mittwochabend gegen 20 Uhr den Notruf und teilten mit, dass der Aussichtsturm „Auf dem Lindchen“ in Nümbrecht in Brand stehen würde. Die Einheiten aus Nümbrecht, Bierenbachtal und Hömel rückten unverzüglich mit circa 40 Kräften aus. Auch die Drehleiter aus Wiehl wurde alarmiert.

 

[Der Turm ist bis zur Spitze 34 Meter hoch.]

 

Vor Ort angekommen, war auf der obersten Aussichtsplattform in etwa 28 Metern Höhe tatsächlich eine Rauchsäule zu erkennen. Wie sich herausstellte, stand dort Unrat in Flammen und sorgte für die Qualmwolke.

 

Zwei Trupps unter schwerem Atemschutz rückten bis zu der betroffenen Ebene vor und brachten das Feuer mit einem Kleinlöschgerät zügig unter Kontrolle. Anschließend wurden Nachlöscharbeiten mit einem C-Rohr sowie über die Drehleiter durchgeführt. Zudem kontrollierte die Feuerwehr die insgesamt rund 34 Meter hohe Holzkonstruktion mit einer Wärmebildkamera.

 

Nach Angaben von Wilhelm Weber, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Nümbrecht, scheint die Technik auf der Spitze des Turms – unter anderem sind dort Antennen von mehreren Mobilfunkanbietern installiert worden – keinen Schaden genommen zu haben. Dies soll aber noch genauer geprüft werden, sobald die Löschmaßnahmen abgeschlossen sind. Verletzte gab es nicht zu beklagen. Ein Rettungswagen stand in Bereitstellung. Die Einsatzleitung hatte Brandoberinspektor Marc Funke inne.

 

Der Aussichtsturm „Auf dem Lindchen“ ist ein beliebtes Ausflugsziel und ermöglicht bei gutem Wetter einen Fernblick bis zum Siebengebirge. 2013 musste der Turm aus Sicherheitsgründen für längere Zeit gesperrt werden. Nach einer aufwendigen Sanierung erfolgte im Jahr 2016 die Wiedereröffnung.

 

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