BLAULICHT

Mehr Personal: Zusammen soll das große Ziel erreicht werden

lw; 17.06.2024, 12:30 Uhr
Foto: privat --- Die Geehrten gemeinsam mit der Wehrführung, Kreisbrandmeister Julian Seeger und Bürgermeisterin Larissa Weber.
BLAULICHT

Mehr Personal: Zusammen soll das große Ziel erreicht werden

lw; 17.06.2024, 12:30 Uhr
Waldbröl – Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr im Gerätehaus Thierseifen – Es fehlen 80 Kameradinnen und Kameraden – 245 Einsätze in 2023.

Von Lars Weber

 

Ein betriebsames Einsatzjahr, Millioneninvestitionen in Gebäude und Fahrzeuge und gelungene Übungen: Über gute Entwicklungen hat Daniel Wendeler, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Waldbröl, am Samstag bei der Jahresdienstbesprechung im Gerätehaus Thierseifen berichtet. Zu dem Treffen waren auch unter anderem Bürgermeisterin Larissa Weber und der neue Kreisbrandmeister Julian Seeger gekommen. Gerade ein Thema beschäftigt die Wehr aber weiterhin, das nicht per Bauauftrag zu erledigen ist: die Personalstärke.

 

Dass der Wehr Einsatzkräfte fehlen, wurde bei der Aktualisierung des Brandschutzbedarfsplans deutlich, der Anfang 2022 durch den Rat beschlossen wurde. 130 ehrenamtliche Feuerwehrangehörige sorgten aktuell täglich für die Sicherheit Waldbröls. Momentan fehlen rund 80 Einsatzkräfte, so Wendeler. „Die Personalstärke muss in den kommenden Jahren unbedingt ausgebaut werden.“ Da 90 Prozent des Nachwuchses aus der Jugendfeuerwehr rekrutiert werde, müsse es ihre Aufgabe sein, die Jugendarbeit zu unterstützen und zu fördern. Aktuell zählt die Jugendfeuerwehr 52 Mitglieder und elf Betreuer „Gemeinsam mit der Stadtverwaltung und dem Rat der Markstadt Waldbröl muss das Ehrenamt gestärkt werden. Die Attraktivität des Ehrenamtes ‚Freiwillige Feuerwehr‘ muss gesteigert werden. Nur so werden wir Menschen für die Feuerwehr begeistern können.“

 

Rat und Verwaltung wisse der Feuerwehrchef dabei hinter sich. So sei das Thema Aufwandsentschädigung für die Einsatzkräfte inzwischen aufgegriffen worden. Gemeinsam werde gerade ein System erarbeitet. Das Ziel sei es, ein solches System zum 1. Januar 2025 einzuführen.

 

Ehrungen

 

Feuerwehrehrenzeichen in Gold mit Goldkranz des Landes NRW – 50 Jahre: Bernd Uwe Mach, Veit Mach und Eckhard Priebe.

 

Feuerwehrehrenzeichen in Gold des Landes NRW – 35 Jahre: Gerd Köllenbach, Dirk Stein und Jürgen Weber.

 

Feuerwehrehrenzeichen in Silber des Landes NRW – 25 Jahre: Florian Knabe.

 

Ehrennadel des VDF für 50 Jahre Mitgliedschaft: Heiko Jungjohann, Bernd Uwe Mach, Veit Mach, Klaus Dieter Müller und Eckhard Priebe.

 

Ehrennadel des VDF für 40 Jahre Mitgliedschaft: Thomas Adrian, Gerald Arnold, Hermann Florian, Frank Gilles, Günter Höffgen, Karl Ernst Höffgen, Michael Klein, Michael Knieper, Dieter Ottersbach, Helmut Rödder, Frank Steckelbach, Frank Steiniger und Jörg Wischnewske.

 

Nicht die einzige Maßnahme, um die Wehr attraktiv zu machen beziehungsweise zu halten. Inhalt des Brandschutzbedarfsplans ist auch die Anschaffung neuer Fahrzeuge und der Bau neuer Gerätehäuser.  So wurden im vergangenen Jahr zwei neue Mannschafttransportfahrzeuge und ein neuer Kommandowagen bestellt, die neue Drehleiter konnte in Betrieb genommen werden.

 

Auch die Pläne für die neuen Gebäude sind im Fluss. Für die Einheit Thierseifen wird schon gebaut. Eine Fertigstellung und somit ein Einzug in das neue Gerätehaus ist für Anfang 2025 geplant. Dieses Jahr wird mit der Planung des Gerätehauses Heide begonnen. Der Baubeginn soll 2025 erfolgen. Ein Einzug ist für 2026 angedacht. Parallel zum Baubeginn des Gerätehauses Heide wird bereits die Planung des Neubaus des Gerätehauses Geilenkausen aufgenommen. Hier ist der Einzug ins Gerätehaus für 2027 anvisiert.

 

Etwa 70 Prozent der wichtigen Maßnahmen aus dem Brandschutzbedarfsplan seien bereits umgesetzt oder befinden sich in der Planung. „In den nächsten vier Jahren werden rund 17 Millionen Euro investiert“, so Wendeler. Er dankte in diesem Zusammenhang Rat und Verwaltung.
 

Wendeler bezeichnete das Einsatzjahr 2023 als „normal“. 64 Brandeinsätze gab es, hinzu kamen 152 Einsätze der Technischen Hilfeleistung und 29 Fehlalarme. Mit insgesamt 245 Einsätzen unterschied sich das Einsatzjahr nur unwesentlich zum Jahr davor. Wendeler dankte allen Kameradinnen und Kameraden: „Ihr alle seid es, die der Stadt Waldbröl durch das Ehrenamt hohe Kosten einspart. Dies muss jedem von Euch hoch angerechnet werden.“

 

Von der Entwicklung der Feuerwehr in Zeiten des Klimawandels zeugte eine dreieinhalbstündige Waldbrandübung im August. Grundlage dafür ist ein Konzept für Vegetations- und  Waldbrände, das zuvor erstellt worden war. Mehr als 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr Waldbröl, der Feuerwehr Windeck und des THW Waldbröl, zwanzig Einsatzfahrzeuge und mehr als vier Kilometer Schlauchleitung kamen zum Einsatz. Die Feuerwehr Reichshof stellte während der Übung den Grundschutz im Stadtgebiet sicher. „Die Übung verlief überaus erfolgreich.“ Gerade die Zusammenarbeit der Kräfte lief gut. „Es zeigte sich aber auch, dass es an Ausstattung fehlt. Insbesondere das Tragen der schweren Schutzkleidung bei den hohen Temperaturen erschwerte den Kameraden den Einsatz“, so Wendeler. Da müsse nachgebessert werden.

 

Bürgermeisterin Larissa Weber dankte den Einsatzkräften für ihr Engagement. „Für Rat und Verwaltung unserer Stadt ist es daher eine besondere Verpflichtung, die Menschen, die den Feuerschutz in unserer Stadt sicherstellen, umfassend zu unterstützen.“

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