BLAULICHT

Neuer „Erstausrücker“ im neu gestalteten Feuerwehrgerätehaus

us; 24.06.2024, 11:45 Uhr
Fotos: Michael Gauger --- Löschzugführer Domenik Olbrisch (v.li.), Pfarrer johannes Vogelbusch, Kreisdechant Christoph Bersch, der stellvertretende Löschzugführer Markus Crombach, Feuerwehrchef Thomas Krimmel und die stellvertretende Bürgermeisterin Dawn Stiefelhagen bei der Einsegnung des neuen Fahrzeugs.
BLAULICHT

Neuer „Erstausrücker“ im neu gestalteten Feuerwehrgerätehaus

us; 24.06.2024, 11:45 Uhr
Engelskirchen - Mit der offiziellen Indienststellung des neuen Löschfahrzeuges und der Einweihung ihres umgebauten Gerätehauses hatte die Freiwillige Feuerwehr Engelskirchen doppelten Grund zum Feiern.

Von Ute Sommer

 

Die Freiwillige Feuerwehr Engelskirchen selbst kündigte es als „bedeutenden Meilenstein für unsere Gemeinde“ an und zahlreiche Einwohner eben dieser Gemeinde wollten bei der Feier der Fahrzeug- und Gerätehauseinweihung dabei sein, sodass der Engelsplatz gestern bei bestem Frühsommerwetter gut gefüllt war. Zwar besteht der aktuelle Feuerwehrstandort in den ehemaligen Hallen der Färberei Ermen & Engels schon seit 1986, entsprach mit unsachgemäßen Umkleideplätzen in der Garage und fehlender räumlicher Trennung von Schwarz-Weiß-Bereich (verschmutzte Einsatzkleidung/Privatbekleidung) längst nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften.

 

[Die stellvertretende Bürgermeisterin Dawn Stiefelhagen sprach ein Grußwort.]

 

So begannen ab Juni 2022 die Rückbauten im Gebäudebestand und bis zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Oktober 2023 leisteten die 54 Kameraden und sechs Kameradinnen rund 800 Stunden Eigenleistung für die neue Feuerwache. Über ihren eigentlichen Feuerwehrdienst hinaus offenbarten die ehrenamtlichen Retter ihre vielseitigen Talente in der Konzepterstellung, beim Abstemmen von Putz, in Planung und Durchführung der Elektroinstallation bis hin zu Schreinerarbeiten zum passgenauen Einbau von Schreibtischen. Die ursprünglich veranschlagten Baukosten in Höhe von 500.000 Euro wurden zu 50 Prozent aus Fördermitteln finanziert, doch sorgten unliebsame Überraschungen in der vorhandenen Substanz und Preissteigerungen bei Energie und Baumaterialien für die knappe Verdopplung der Kosten.

 

Im Rahmen eines Familientages nun präsentierte der Löschzug Engelskirchen, unter Führung von Domenik Olbrisch, die neuen Räumlichkeiten, die mit modernster Kommunikations- und Alarmierungstechnik ausgestattet sind. Im oberen Bereich befinden sich der der Funkraum mit fünf Bildschirmarbeitsplätzen, ein Besprechungs- und Lagedarstellungsraum der digital in direktem Kontakt zur Feuer- und Rettungsleitstelle des Oberbergischen Kreises steht. Auf 130 Quadratmetern im Erdgeschoss wurde das Projekt „Schwarz-Weiß-Trennung“ umgesetzt, ergänzt durch Alarmflur, geschlechtergetrennte Umkleiden, neuen Wasch- und Sanitärräumen, Stiefelwäsche und einem 70 Quadratmeter großen Aufenthaltsbereich.

 

[Thomas Krimmel: "Ein Fahrzeug für die Gemeinde, gehegt und gepflegt durch die Mitglieder der Feuerwehr."]

 

Als Konsequenz aus Zeiten der Pandemie wurden Aufenthaltsraum und Umkleiden mit einer leistungsstarken Lüftungsanlage versehen. Neben dem Umbau des Gerätehauses nahm die Gemeinde Engelskirchen gut 950.000 Euro zur Anschaffung zweier Löschfahrzeuge und den verbesserten Brand-, Sach- und Bevölkerungsschutz ihrer Bürger in die Hand. „LF 20 Kats“ ist als Katastrophenschutz-Fahrzeug am Standort Loope stationiert, der Fuhrpark des Löschzuges Engelskirchen hat sich seit Gründonnerstag mit dem LF 20, als hochspezialisiertem „Erstausrücker“, auf sieben Fahrzeuge erweitert. Mit 3.000 Liter Wasser- und 200 Liter Schaumlöschtank, diversen Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen, einem Lichtmast, Dachwerfer und Pump-and-Roll-Ausstattung (permanente Wassergabe bei rollendem Fahrzeug) ersetzt dieser ein Tanklöschfahrzeug aus dem Baujahr 1996.

 

In Fahrerhaus und der großdimensionierten Mannschaftskabine finden bis zu neun Einsatzkräfte Platz, die sich während der Anfahrt komplett ausrüsten und somit wertvolle Zeit gewinnen können. Allein für die komplexe Konzipierung, den Rohbau und die Endabnahme der Großfahrzeuge nahmen die Feuerwehrkameraden zusätzlich zum „normalen“ Dienst mehr als 1.250 Extrastunden in Kauf. Im Rahmen des gestrigen Familientages wurden der „Erstausrücker“ und die neugestaltete Feuerwache von Pfarrer Johannes Vogelbusch (evangelische Kirche) und dem katholischen Kreisdechanten Christoph Bersch für kommende Aufgaben unter den Segen Gottes gestellt.

 

[Der Löschzug Engelskirchen durfte bei sonnigem Wetter viele Besucher begrüßen.]

 

Für die Gemeinde überreichte Dawn Stiefelhagen als stellvertretende Bürgermeisterin den symbolischen Schlüssel an Thomas Krimmel, den Leiter der Feuerwehr Engelskirchen. „Dies ist kein Fahrzeug für die Feuerwehr, sondern ein Fahrzeug für unsere Bevölkerung“, unterstrich Krimmel und bedankte sich bei den Teams, für die Konzipierung zweier durchdachter und hochfunktionaler Lkw.

BILDERGALERIE

WERBUNG