BLAULICHT

Neuer Chef für 200 Polizisten: „Jung, aber kein Newcomer“

lw; 04.03.2025, 16:00 Uhr
Foto: Lars Weber --- David Clemens (li.), der neue Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz, zusammen mit Landrat Jochen Hagt.
BLAULICHT

Neuer Chef für 200 Polizisten: „Jung, aber kein Newcomer“

lw; 04.03.2025, 16:00 Uhr
Oberberg – Polizeidirektor David Clemens wurde von Landrat Jochen Hagt als neuer Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz vorgestellt.

Von Lars Weber

 

Die personalstärkste Direktion der Polizeibehörde des Oberbergischen Kreises hat einen neuen Chef. Nachdem die bisherige Leiterin Gabriele Melchers nach vier Jahren den Wechsel zur Polizei Euskirchen vollzogen hat, ist heute David Clemens als neue Führung der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz vorgestellt worden. Zu der Direktion gehören rund 200 Bedienstete. Der Schwerpunkt liegt auf dem Wach- und Bezirksdienst. Landrat Jochen Hagt dankte Melchers für ihre Arbeit, sie habe wichtige Prozesse in der Behörde angestoßen. Nun ist er froh, mit Clemens den Nachfolger präsentieren zu können für eine Direktion, die für die Außenwahrnehmung der Polizei besondere Bedeutung habe.

 

Denn die Bediensteten besetzen die drei Polizeiwachen im Kreis in Gummersbach, Wipperfürth und Waldbröl rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Hinzu kommen die Mitarbeiter des Bezirks- und Schwerpunktdienstes. All diese Kolleginnen und Kollegen seien jene Polizisten, mit denen die Oberberger am meisten Kontakt haben, erklärte Hagt. Deshalb sei es wichtig, dass der 38-jährige Clemens schon Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringe. „Er ist zwar jung, aber kein Newcomer.“

 

Clemens kommt aus der Gemeinde Wenden im Kreis Olpe, das Oberbergische sei ihm also nicht unbekannt. Zuletzt sei er aber noch drei Jahre lang nur durchgefahren auf seinem Weg nach Düsseldorf ins Ministerium, wo er im Referat Führung und Ausbildung unter anderem mit internationalen Polizeimissionen zu tun hatte. Zuvor hatte er in Hagen die Kriminalinspektion geleitet, davor war er sechs Jahre lang im Wach- und Wechseldienst in Siegen-Wittgenstein im Einsatz. „Ich kenne die Problemlagen auf den Straßen“, sagt Clemens.

 

Schon sein Vater – inzwischen pensioniert – war bei der Polizei. Er selbst habe diesen Weg direkt nach dem Abitur eingeschlagen. Nach den Jahren in Düsseldorf, wo es viel um Theorie ging, freut er sich nun wieder darauf, in die Praxis reinzugehen. Und als Vater von zwei kleinen Kindern genießt er es außerdem, von der A4 die Ausfahrt Richtung Gummersbach nehmen zu dürfen. 

 

Er wisse um die Herausforderungen in der Direktion. Zwar war der Oberbergische Kreis zuletzt der sicherste in ganz Nordrhein-Westfalen, aber: „Kriminalität gibt es nicht nur in den Großstädten“. Es gebe viel zu tun, um die „größtmögliche Sicherheit“ zu gewährleisten. Zumal die Kriminalitätsstatistik nur eine Seite der Medaille sei, ergänzt Landrat Hagt, der weiß, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger eine wichtige Rolle spielt. „Da gibt es den Wunsch nach mehr Sicherheitskräften“, weshalb Hagt sehr froh über die gute kommunale Ordnungspartnerschaft mit den Kommunen ist. 

 

Zu den großen Herausforderungen für die Polizei zähle der Umgang mit dem bundesweiten Thema Messer-Gewalt. Auch gesamtgesellschaftliche Phänomene, wie der fehlende Respekt und die höhere Gewaltbereitschaft gegenüber Polizisten, beschäftigen Clemens.

 

Zum Start auf seiner neuen Position möchte der 38-Jährige zunächst eine große Tour durch den Kreis starten, die Polizeistandorte und seine Mitarbeiter kennenlernen. Auch zu einem Gespräch mit seiner Vorgängerin habe er sich verabredet. „Ich möchte ein Gefühl dafür bekommen, wo die Direktion steht.“  

WERBUNG