BLAULICHT

Trotz Einschränkungen immer einsatzbereit

mkj; 27.03.2022, 12:20 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung --- Verdiente Mitglieder der Bergneustädter Wehr wurden geehrt.
BLAULICHT

Trotz Einschränkungen immer einsatzbereit

mkj; 27.03.2022, 12:20 Uhr
Bergneustadt - Die Corona-Pandemie beeinflusste auch die Arbeit der Feuerwehr Bergneustadt - Schwund beim Nachwuchs bereitet Sorgen - Vize-Wehrchef Dirk Kläs aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Um die Corona-Hygienevorschriften einzuhalten, fand die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Bergneustadt nicht wie gewohnt im Krawinkelsaal statt, sondern in der großen Burstenhalle. In normalen Jahren leisten die Freiwilligen ehrenamtlich zwischen 35.000 und 40.000 Stunden, die sich aus Aus- und Fortbildungen, Arbeitsdiensten, Einsätzen und internen Veranstaltungen zusammensetzen. 2021 war der Aufwand pandemiebedingt lediglich halb so hoch. „Insgesamt sind aber trotzdem noch 19.145 Stunden zusammengekommen“, erklärte Wehrchef Michael Stricker. „Es wurde sich nur auf Einsatzdienste sowie auf die absolut notwendigsten Instandhaltungsmaßnahmen an Fahrzeugen und Gerätschaften beschränkt.“

 

[Wehrführer Michael Stricker (li.) wurde zum dritten Mal für sechs Jahre in seinem Amt bestätigt. Als stellvertretender Wehrleiter steht ihm künftig Stadtbrandinspektor Stefan Opitz zur Seite.]

 

Vieles sei durch Corona auf der Strecke geblieben. „Nach solch langer Auszeit musste verstärkt wieder mit den Grundtätigkeiten im Feuerwehrwesen begonnen werden, um diese wieder routiniert im Einsatzfall zu beherrschen.“ Bei allen Entscheidungen habe innerhalb der Feuerwehrführung immer Einigkeit  bestanden, betonte Stricker.

 

Ein besonderer Höhepunkt sei das Ergebnis der Haussammlung gewesen. "Die Summe der eingenommenen Spenden übertraf die Ergebnisse der vorherigen Jahre deutlich“, dankte der Wehrleiter den Bürgern. Mit dem Geld wird die Förderung der Kameradschaft finanziert. Ebenso konnten einige Gerätschaften angeschafft werden.

 

[Der bisherige stellvertretende Wehrleiter, Stadtbrandinspektor Dirk Kläs, wurde aus Altersgründen in die Ehrenabteilung versetzt. Für seine Verdienste wurde er von Kreisbrandmeister Wilfried Fischer (Bild oben) mit dem Feuerwehr-Ehrenbeil in Silber geehrt und von Bürgermeister Matthias Thul mit der Graf-Eberhard-Medaille ausgezeichnet.]

 

Während Corona ist die Zeit jedoch nicht stehen geblieben. Der Anbau des Gerätehauses Kleinwiedenest mit modernen Räumlichkeiten wurde mittlerweile fertiggestellt - inklusive eines qualitativ hochwertigen Schulungsraums, der längst überfällig war. Im Othetal sind die Baumaßnahmen voll im Gange und das neue Löschgruppenfahrzeug wurde im Juli 2021 ausgeliefert. Das Gefährt steht bis auf Weiteres in einer Leichtbauhalle auf dem Parkplatz. „Wir wollen hoffen, dass dieses Provisorium bald ein Ende hat“, so Stricker.

 

[Zusammen mit Kreisbrandmeister Wilfried Fischer (re.) ehre Stricker Günter Koch und Herbert Grindt, die seit 60 beziehungsweise 70 Jahren in der Feuerwehr sind.]

 

207-mal rückte die Feuerwehr aus (38 Brandeinsätze, 140 Hilfeleistungen, 28 Fehlalarme und ein sonstigen Einsatz) - das waren 28 Einsätze mehr als 2020. So häufig gefordert wurden die Einsatzkräfte zuletzt im Jahr 2009. Der Personalstand hat sich um vier Kräfte reduziert. Von den insgesamt 283 Mitgliedern sind 145 im aktiven Dienst der fünf technischen Einheiten.

 

[Bürgermeister Matthias Thul lobte die gute Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlern.]

 

„Ich kann ihnen nicht verlässlich sagen, welche Herausforderungen uns als Stadtgesellschaft noch bevorstehen“, sagte Bürgermeister Matthias Thul mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. „Ich bin außerordentlich besorgt darüber, wie es nur etwas mehr als 1.000 Kilometer östlich von uns weitergeht und wie wir mit den rasant steigenden Kosten von Baustoffen oder Lebensmitteln zurechtkommen werden. Unsere Feuerwehr weiß genau, wie es Menschen geht, die ihr Hab und Gut verloren haben, unsere Feuerwehr sieht das regelmäßig.“

 

Stadtjugendfeuerwehrwart Jan Rothkamm beleuchtete die Nachwuchssituation - und die sieht alles andere als rosig aus. Viele junge Leute seien verlorengegangen, nachdem der Dienstbetrieb der Kinder- und Jugendfeuerwehr Ende Februar 2020 eingestellt werden musste. "Eine für uns alle neue und nie vorstellbare Situation", so Rothkamm. Durch verstärkte Werbung will man nun Kinder und Jugendliche für die Arbeit der Feuerwehr begeistern.

 

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