BLAULICHT

Sexueller Missbrauch: An der eigenen Cousine vergangen?

pn; 14.05.2024, 12:50 Uhr
Foto: Peter Notbohm ---- Seit heute muss sich ein 31-jähriger Bergneustädter - hier mit seinem Verteidiger Thomas Gärtner - wegen sexuellen Missbrauchs verantworten.
BLAULICHT

Sexueller Missbrauch: An der eigenen Cousine vergangen?

pn; 14.05.2024, 12:50 Uhr
Bergneustadt – Vor Landgericht Köln muss sich ein 31-jähriger Bergneustädter verantworten – Taten sollen vor zehn Jahren passiert sein – Das Opfer war damals erst acht Jahre alt.

Von Peter Notbohm

 

Vor dem Landgericht Köln hat am Dienstag ein Prozess wegen sexuellen Missbrauchs eines Mädchens begonnen. Angeklagt ist ein inzwischen 31-jähriger Bergneustädter. Bei dem mutmaßlichen Opfer handelt es sich um seine eigene Cousine, an der er sich mehrfach in der Wohnung ihrer Großmutter vergangen haben soll.

 

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann, der sich vor einem Jugendschöffengericht der 2. Großen Strafkammer verantworten muss, weil er zur Tatzeit teilweise noch heranwachsend war, insgesamt neun Taten zwischen dem 1. Januar 2013 und dem 22. April 2014 vor. In zwei Fällen soll es zu sexuellen Handlungen mit Eindringen der Finger gekommen sein. Das Mädchen war damals zwischen acht und zehn Jahre alt. Die inzwischen 20-Jährige tritt in dem Verfahren auch als Nebenklägerin auf. Die Staatsanwältin betonte mehrfach, dass der Angeklagte gewusst habe, wie alt sein Opfer damals gewesen sei und dass es ihm bei den sexuellen Handlungen darauf angekommen sei.

 

Vor Gericht trat der Angeklagte wie der nette große Cousin auf, dem man die widerlichen Vorwürfe kaum zutrauen würde. Adrett gekleidet in einem schneeweißen Hemd hörte er nahezu regungslos den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft zu. Die Verteidigung beantragte anschließend für die Einlassung des Bergneustädters den Ausschluss der Öffentlichkeit, da es sich um den persönlichen Lebensbereich des Angeklagten handle und es in der Aussage um Einzelheiten zur Intimsphäre des 31-Jährigen und des Opfers gehe.

 

Für den Prozess unter dem Vorsitz von Richter Dr. Thomas Stollwerk sind insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird für den 21. Juni erwartet.

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