BLAULICHT

Thomas Wurm erhält Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

pn; 17.03.2025, 12:20 Uhr
Fotos: Dustin Heiland und Michael Kleinjung ---- Thomas Wurm (m.) wurde für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Bürgermeister Frank Helmenstein (l.).
BLAULICHT

Thomas Wurm erhält Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber

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pn; 17.03.2025, 12:20 Uhr
Gummersbach – Der stellvertretende Wehrleiter wurde für seine langjährige Arbeit ausgezeichnet – Gummersbachs Feuerwehr blickt auf „ein ganz normales Jahr“ zurück und freut sich auf seine Kinderfeuerwehr.

Von Peter Notbohm

 

Seit dem 29. September 1974 ist Thomas Wurm eng mit der Feuerwehr verbunden. Damals trat er in die Jugendfeuerwehr der Stadt Gummersbach ein und wechselte 1981 in den aktiven Feuerwehrdienst. Nachdem er 1996 zum Löschgruppenführer der Einheit Niederseßmar ernannt wurde, folgte am 28. Oktober 2010 die Bestellung zum stellvertretenden Leiter der Feuerwache Stadt – mittlerweile ist er in der dritten Amtszeit.

 

Gummersbachs Feuerwehrleiter Frank Raupach (Foto) nennt ihn „den Mann, den man an seiner Seite braucht. Wenn man etwas braucht, besorgt er es“. Bürgermeister Frank Helmenstein sieht in ihm den Beweis dafür, dass man die Feuerwehr auch in zweiter Reihe maßgeblich prägen kann: „Er lebt das Thema Feuerwehr wie ein Schweizer Uhrwerk“. Auf der gestrigen Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Gummersbach wurde Thomas Wurm nun für seine hervorragenden Leistungen im Feuerwehrwesen mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.

 

Wurm, der von der Ehrung im Vorfeld nichts gewusst hatte, reagierte emotional und begeistert, widmete die Auszeichnung aber allen Feuerwehrkameraden: „Die beste Leitung der Feuerwehr ist nichts ohne ihre Freiwillige Feuerwehr.“ Worte, die für Standing Ovation in der Aula an der Moltkestraße sorgten.

 

Vorfreude herrscht bei Gummersbachs Feuerwehr schon jetzt auf die Kinderfeuerwehr, die nach langen Vorarbeiten im Sommer am Standort in Dieringhausen endlich an den Start gehen soll. Sehr zur Freude von Bürgermeister Helmenstein, dem damit einer seiner Herzenswünsche noch in seiner Amtszeit erfüllt wird. „Es gibt kaum einen besseren Start ins Leben, als in der Kinder- und Jugendwehr tätig zu sein“, warb das Stadtoberhaupt bei seiner letzten Jahresdienstbesprechung für das Ehrenamt. „Feuerwehr ist kein Beruf, sondern eine Berufung!“

 

[Raupach dankte Helmenstein für 100-prozentigen Support über 20 Jahre: „Ihre Führung und ihr Einsatz haben positiven Einfluss auf unser aller Leben“.]

 

Auch der Stadtpolitik dankte Helmenstein, dass sie seinem Credo, dass bei Kindern, Schulen und Feuerwehr nicht gespart werde, über 20 Jahre gefolgt sei. Erst vergangene Woche habe es umfangreiche Besprechungen zum neuen Feuerwehrgerätehaus Bernberg gegeben, bei denen man sich mehrere Entwürfe angeschaut habe. Auch für das neue Feuerwehrgerätehaus der Löschgruppe Homert sollen in Kürze endlich die Bagger anrollen. „Ein Grundstück dafür zu finden, war schwieriger als die Revitalisierung des Steinmüllergeländes“, so Helmenstein. Umso mehr freue er sich, dass es nun endlich losgehen könne. Auch Wehrleiter Raupach dankte der Politik. Die uneingeschränkte Unterstützung aller Fraktionen sei in dieser Form einzigartig.

 

Entspannt blickte Raupach dagegen auf das vergangene Jahr zurück. Zu insgesamt 619 Einsätzen musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr ausrücken. 34 weniger als im Vorjahr. Was 2024 aber so besonders mache: „Es war endlich ein ganz normales Jahr ohne Corona-Pandemie, ohne Gas- und Energiemangellage, ohne Hochwasser, ohne Großbrand und ohne schwerwiegende Verkehrsunfälle.“

 

 [Die Feuerwehr beförderte zahlreiche Mitglieder (unteres Foto: die Oberbrandmeister). Katharina Thiemich (v.l.n.r. oberes Foto), Louis Köhler und Emilia Boussnina wurden zu Gruppenführern der Jugendfeuerwehr ernannt.]

 

Insgesamt 100-mal brannte es im Stadtgebiet, dazu musste die Feuerwehr wie schon im Vorjahr zu 311 Verkehrsunfällen, Sturmschäden, Ölspuren oder überfluteten Kellern ausrücken. Dabei retteten die Einsatzkräfte zwei Menschen, Tote mussten glücklicherweise keine geborgen werden. Ein Ärgernis bleibt aber weiterhin die (zu) hohe Zahl der Fehlalarme, die im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um acht auf insgesamt 206 gestiegen ist und für eine unnötige Belastung sorgt. Allein 92-mal (+17) schlug eine Brandmeldeanlage falsch an. Das führte gleichzeitig zwar zu einem Rekorderlös in sechsstelliger Höhe bei den Gebühren für diese Einsätze. „Trotzdem ist es sehr ärgerlich, dass unsere Kräfte ihre Arbeitsstelle verlassen müssen, um solche Einsätze abzuarbeiten“, so Raupach.

 

[Kreisbrandmeister Julian Seeger lobte Gummersbachs Politik für ihre stete Unterstützung: „Das zeigt, dass Verwaltung und Rat verstanden haben, dass es auch ehrenamtliche Feuerwehr nicht zum Nulltarif gibt.“]

 

Gummersbachs Wehrleiter sieht aber auch schon die nächsten Krisen-Wolken am Horizont. Der Zivilschutz werde in den kommenden Jahren eine immer größere Rolle spielen. Diesem Thema widmete sich auch Kreisbandmeister Julian Seeger bei seinem Antrittsbesuch in Gummersbach. Das Blackout-Konzept habe bei seiner Feuertaufe am 15. Mai nach dem Brand eines Umspannwerks in Engelskirchen-Büchlerhausen, der zu einem großen Stromausfall in Engelskirchen und Wiehl führte (OA berichtete), gezeigt, wie wichtig es sei. Noch mehr Bedeutung werde in den nächsten Jahren auch das Thema Zivilschutz einnehmen, wandte sich Seeger an die Kameraden: „Die Feuerwehr kann nicht immer da sein. Unterstützt die Bürger, ihre Selbsthilfefähigkeit herzustellen und sei es nur der Hinweis, zumindest ein batteriebetriebenes Radio vorzuhalten.“

 

Dass die Bürger in Gummersbach ruhig schlafen können, dafür sorgen derzeit 400 Einsatzkräfte (-6), darunter 25 Frauen (-16). Sorgen bereiten Raupach dabei die Zahl der Atemschutzträger (180). Hier habe man in den vergangenen Jahren ein wenig den roten Faden verloren. Dabei unterstütze die Stadt diese Funktion seit Jahren mit zusätzlichen Boni. Insgesamt zählt die Feuerwehr zum Stichtag am 31. Dezember 671 Mitglieder (-13). Sie verteilten sich auf Feuerwehrbeamte der Feuerwache und Mitarbeiter im Ressort 3.4 (27), Feuerwehrmänner und -frauen (400), Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr (68) sowie die Unterstützungsabteilung (16). Dem Musikzug gehören 19 Aktive an, die Ehrenabteilung zählt 141 Mitglieder.

 

[Seit 70 Jahren ist Rolf Helmenstein (oberes Foto, 3.v.l.) Mitglied der Feuerwehr Gummersbach. Als stellvertretender Wehrführer des Löschzug 5 erlebte er die Großbrände der Firmen Noss und Siebel. Später baute er den Förderverein mit auf. Für ihn war die Mitgliedschaft, die 1955 begann, eine Selbstverständlichkeit: „Damals war man einfach im Sportverein, im Gesangsverein oder bei der Feuerwehr.“ Im Kopf sei der 84-Jährige immer noch Feuerwehrmann durch und durch, „auch, wenn man sich ein wenig zurücknimmt.“]

 

Stadtjugendfeuerwehrwart Sascha Vogel blickte auf gleichbleibende Zahlen zurück. 20 Neuanmeldungen sorgten dafür, dass die Austritte und Überstellungen in den aktiven Feuerwehrdienst aufgefangen wurden. Er blickte auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr zurück und dankte vor allem der Sparkasse Gummersbach und Mike’s Bikershop für große Einzelspenden. Vogel bekommt einen neuen Stellvertreter. Nach neun Jahren tritt Patrick Koch aus persönlichen Gründen zurück. Sein Nachfolger wird Sascha Seiler.

 

Im Anschluss nahm die Feuerwehr mehrere Ehrungen (65), Ernennungen bzw. Entlassungen (10), Überstellungen (17) und Beförderungen (25) vor. Auf 80 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr kann dabei Gerhard Simon zurückblicken, der seine Auszeichnung allerdings nicht persönlich entgegennehmen konnte. Seit 70 Jahren verrichten Rolf Helmenstein und Günter Sauermann ihren Dienst für die Feuerwehr. Für 60 Jahre wurden Dieter Bick, Günther Deubel, Ingo Finger, Horst Keune, Hans Gerd Pruß, Dieter Reimann, Wolfgang Schneider, Willi Stosiek und Heinz Thies geehrt.

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