Radevormwald – Im Prozess um eine Messer-Attacke im vergangenen Sommer fällt das Urteil am Mittwoch – Ein Verteidiger fordert einen Freispruch.

Von Peter Notbohm

 

Für mehrere Jahre sollen Bachodur C. und Faris A. (Anm.d.Red.: Alle Namen geändert) hinter Gitter. Das hat die Staatsanwaltschaft nun im Prozess um eine tödliche Messerattacke im vergangenen Sommer in Radevormwald gefordert (OA berichtete). Wie eine Gerichtssprecherin auf OA-Nachfrage sagte, sieht die Staatsanwaltschaft die Tat nach acht Verhandlungstagen als nachgewiesen an.

 

Bachodur C. (20) soll wegen gemeinschaftlichen Totschlags für fünf Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Faris A. (23) sogar für sechs Jahre und sechs Monate. Die Nebenklage fordert für die beiden Männer aus Radevormwald jeweils Haftstrafen von nicht unter zehn Jahren und die Anwendung des Erwachsenen-Strafrechts. Der Verteidiger des 20-jährigen plädierte auf Freispruch seines Mandanten. Die Rechtsanwältin des 23-Jährigen forderte eine Haftstrafe in Höhe von vier Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Das Urteil fällt morgen Nachmittag.

 

Die beiden Angeklagten sollen in den frühen Morgenstunden des 27. August im Anschluss an die öffentliche Veranstaltung ‚Radevormwald karibisch‘ gegen 3:15 Uhr in Radevormwald in einer Gasse zwischen zwei Häusern in der Kaiserstraße mindestens fünfmal auf ihr Opfer, einen 19-jähriger Radevormwalder, eingestochen haben.

 

Neben Verletzungen im Gesicht traf ein Stich in die Brust den linken Lungenflügel, was zu einem Pneumothorax führte. Ein weiterer Messerstich drang 8,5 Zentimeter tief in die Leiste ein und verletzte dort eine Vene, was zu einem erheblichen Blutverlust führte. Der 19-Jährige verstarb trotz Reanimationsmaßnahmen noch in der Nähe der Sparkasse am Kreisverkehr Kaiserstraße/Hohenfuhrstraße/Uelfestraße an seinen schweren Verletzungen.