Waldbröl – Das Verfahren gegen zwei Brüder aus Waldbröl muss komplett neu aufgerollt werden.

Von Peter Notbohm

 

Im Mai des vergangenen Jahres verurteilte ein Jugendschöffengericht am Amtsgericht Waldbröl die beiden irakischen Brüder Hamza und Amir H. (Anm.d.Red.: Namen geändert) zu mehrjährigen Haftstrafen (OA berichtete). Während der damals 18-jährige Amir H. unter anderem wegen Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung, schweren Raubs und räuberischen Diebstahls zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt wurde, bekam sein drei Jahre älterer Bruder vier Jahre für Raub mit räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzung, Raub und Diebstahl.

 

Die beiden Waldbröler waren von der Kammer als Intensivtäter und „Gefahr für Waldbröler“ bezeichnet worden. Ihnen drohte damals laut Staatsanwaltschaft zudem eine Abschiebung in ihr Heimatland. Doch der Fall muss neu verhandelt werden. Grund ist ein Verfahrensfehler. Die Revision der beiden Männer vor dem Oberlandesgericht Köln war erfolgreich. Das bestätigte ein Sprecher des Amtsgerichts Waldbröl gegenüber Oberberg-Aktuell.

 

Das Urteil wurde nicht innerhalb der gesetzlichen Frist abgesetzt, ein sogenannter absoluter Revisionsgrund. Das Verfahren wurde deshalb aus formalen Gründen erneut an das Amtsgericht verwiesen. Eine inhaltliche Prüfung des Urteils habe nicht stattgefunden. Neu aufgerollt wird der Prozess ab kommenden Dienstag. Zunächst sind vier Verhandlungstage bis zum 30. Juni angesetzt.

 

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